Sherlock Holmes - Das Geheimnis des silbernen Ohrrings
Der Bericht (Spoiler?)
In der internetfreien Zeit habe ich dieses schöne Spiel gespielt. Hier mein Bericht:
Story
Im zweiten Sherlock Holmes Adventure geht es um den Mord an Sir Melvyn Bromsby, einem angesehenen, reichen Ingenieur und Architekten. Zuerst deuten die Hinweise vor allem auf seine Tochter Lavinia, zu der er schon immer ein schlechtes Verhältnis hatte, doch im Laufe der Ermittlungen die Sherlock Holmes und Doktor Watson aufnehmen, scheinen sich die Feinde Bromsbys zu mehren. Die Spuren führen in die Vergangenheit und bis nach Brasilien...
Grafik
Trotz des Alters und der relativ niedrigen Voraussetzungen ist das Adventure sehr schön anzusehen. Die Figuren sind bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. So sieht man nicht nur Falten, sondern auch Poren und Hautunebenheiten. Die Atmosphäre Londons im späten 19. Jahrhundert wurde wunderbar eingefangen. Das Interieur ist meist sehr schick mit schmucken Tapeten, reich verzierten Sofas und schön bestickten Kissen.
Auch die Zwischensequenzen sind sehr schön.
Ton
Das Adventure überzeugt nicht nur durch eine schöne Synchronisation, - obwohl die Lippenbewegungen manchmal nicht so gut sind - sondern auch durch tolle Hintergrundmusik. Hier wurden Stücke von Dvosak, Tschaikowski und anderen gewählt. Leider laufen Gespräche und Musik an bestimmten Orten immer in der Dauerschleife und bekommen so etwas störendes.
Steuerung
Die Steuerung besteht aus einfachstem Point-and-Click. Das einzig besondere sind die kleinen Bildchen, die auftauchen wenn man mit einer Person reden will oder ihr ein Indiz präsentieren will, sowie die Füße die erscheinen, wenn man sich aus einem Bild herausbewegen will. Draußen kann man auch mal etwas rennen. Steht man vor einem Tisch, dann bewegt sich Holmes nicht alleine heraus, sondern muss um das Hindernis herummanövriert werden. Manchmal funktionierte auch der Bildwechsel mit den Füßen nicht so gut.
Spiel
Es wird sehr anschaulich gemacht, wie Holmes gearbeitet haben dürfte. Im Grunde basieren viele Dinge darauf, dass man mit Leuten redet und Indizien und Beweise sammelt. Es gibt aber auch einige kleinere und größere Rätsel, bei denen man durchaus auch Einfallsreichtum zeigen muss. Erwähnenswert wären dabei wohl zwei Zahlenrätsel. Zum Ende eines Kapitels tragen Holmes und Watson ihre Ergebnisse bei einem Test nocheinmal zusammen. So wird auch vom Spieler etwas Kombinationsgabe und Erinnerungsvermögen gefordert, auch wenn er sich die Gespräche und Entdeckungen nocheinmal ansehen kann. Am Ende kommt dann eine prächtige Schlusssequenz, in der Holmes in unnachahmlicher Weise seine Lösung des Lalles präsentiert.
Fazit
Alles in allem ein sehr schönes Spiel. Über die kleinen Fehler kann man hinwegsehen, denn dieses Krimiadventure macht viel Spaß. Mehr davon!!!
_________________ Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possiet
Hitana Mikoyan (SL) , Hitana Jadurian (GW)
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