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BeitragVerfasst: 13.10.2005 - 13:45 
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Derweil im Wald bei Sharie und Thora


„Sharie…ich weiß, du hast nur noch Blumen im Kopf…“, schmunzelte Thora, „doch wir sollten den Eingang zur Höhle etwas tarnen, damit wir keine Überraschung erleben, wenn wir zurückkommen.“

„Jawohl Käpten“, witzelte Sharie, „Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger!“

Fröhlich lachend liefen beide in verschiedene Richtungen, um trockene Äste und kleine Zweige heranzuschaffen. Seltsam…grübelte Thora…wir benehmen uns, als ob diese Welt uns gehört und uns hier keinerlei Gefahr droht. Und vor allem setzen wir voraus, dass wir weit und breit allein sind. Sie hielt immer wieder inne und versuchte, fremdartige Emotionen in der unmittelbaren Nähe zu erfassen…doch bis auf die üblichen harmlosen Tierlaute war alles ruhig. Während sie mit Sharie den Baumhöhleneingang mit den Ästen verbarg, ließ ihre Wachsamkeit nicht eine Sekunde nach.

Srrrrruuuuaaaaaaaarrrrrrccchhhhh….schnnnooooooorrrrrcchhh…..ein lang gezogener, dumpfer Schrei hallte von fern. Für einen Moment erstarben alle anderen Geräusche…der Wald schien den Atem anzuhalten, bevor die typische Geräuschkulisse zögernd wieder einsetzte.

Sharies Hand krallte sich in Thoras Oberarm. „Was war das?“ flüsterte sie…

Thora starrte in die Richtung, aus der sie den Schrei vernommen hatten. Sie versuchte, die Geräusche ringsum zu ignorieren und den Urheber des wilden Schreies zu isolieren. Doch dieses gelang ihr nicht, weil es wohl doch zu weit entfernt und zudem nichts dergleichen mehr zu hören war.

„Ruhig…Sharie, so schnell frisst uns keiner…“, versuchte sie die Freundin zu beruhigen.

„Hast recht…,“pflichtete Sharie Thora bei. „Wer so lange wie ich in der Wüste überlebt hat, fürchtet weder Tod noch Teufel.“ Sie entspannte sich wieder und schulterte ihren Rucksack. Thora prüfte noch einmal den Höhleneingang, bevor sie ebenfalls ihre Ausrüstung aufnahm und Sharie folgte, die der Lichtung bereits den Rücken gekehrt hatte.

Ein richtiger Dschungel war dies eigentlich nicht, überlegte Thora… vielmehr ein dichter Wald mit uraltem Baumbestand. Junge Bäume hatten in dem ewigen Halbdunkel, welches wegen der dichten Baumkronen am Boden herrschte, kaum eine Chance. Dafür war der Boden mit grünbraunen Moosteppichen, niedrigen Farnen und Sträuchern bedeckt. Umgestürzte Baumriesen, auf dem sich dichte Pilzkolonien angesiedelt hatten, versperrten immer wieder den Weg.

Sharie malte mit roter Kreide Pfeile auf den Baumstämmen, um den Rückweg zu kennzeichnen. Thora beobachtete Sharie verstohlen…diese gab sich alle Mühe, frisch und ausgeruht zu wirken, doch die Erschöpfung in Sharies Gesichtszügen sprach Bände. Thora nahm sich vor, rechtzeitig vor Einbruch der Dämmerung wieder an der Baumhöhle zu sein.

„Thoraaaa…“, erklang Sharies aufgeregte Stimme. Sie war auf einen Busch mit blauen, eiförmigen Früchten zugelaufen und winkte heftig. „Thora…lass doch die öden Pilze…die sind sowieso giftig. Schau mal hier…ich habe unser Abendessen gefunden!“ Triumphierend hielt sie Thora eine blaue Frucht hin, die diese mißtaurisch beäugte.

„Meinst du, die sind nicht giftig?“ hielt Thora ihr entgegen. „Hmm, sie sehen ja gut aus und sind wahrscheinlich auch reif und saftig. Moment…das haben wir gleich…“

Sie öffnete ihren Rucksack und entnahm das kleine Minilabor, welches sie immer für solche Fälle mitführte. Dieses wurde mit Solarzellen betrieben und war somit stets einsatzbereit. Sie schnitt mit einem kleinen Messer etwas von dem saftigen Fruchtfleisch mitsamt der Schale heraus und gab es in den kleinen Behälter. Nun galt es zu warten, denn die Bestandteile der fremden Frucht wurden nun analysiert und ausgewertet. Sollte sich nur eines davon als nicht genießbar erweisen, würde die Anzeige des kleinen Displays den roten Bereich nicht verlassen. Verschob sich die Leuchtdiode dagegen in den grünen Bereich, war die unbekannte Frucht für den Metabolismus des Menschen genießbar.

Beide starrten gespannt auf das Display, dessen bunte Leuchtdioden von Zeit zu Zeit aufgeregt flackerten. Als ihnen nach langen Minuten ein ruhiges, konstantes Grün entgegenleuchtete, sprang Sharie mit einem Satz auf.

„Wir können ernten! Jede Menge Vitamine…komm, Thora!“

Später ließ sich Thora auf dem umgestürzten Baumstamm nieder und schob sich eine der blauen Früchte in den Mund. Sie schmeckte süßsauer und besaß in der Mitte mehrere kleine, weiche Kerne, die auch essbar waren. Wirklich sehr schmackhaft…dachte sie und sah Sharie zu, die mit einer Hand aß und mit der anderen erntete.

Gedankenverloren betrachtete Thora den Boden um den Baumstamm, auf dem sie saß und die Früchte genoss. Sie fuhr mit den Schuhen über das Moos…war der Boden hier nicht härter und fester als an der Lichtung? Sie neigte sich vor und kratzte mit den Händen das Moos fort…darunter befand sich Stein…kein natürlicher Fels…nein, ein glatter, blauer Bodenbelag, in dessen unregelmäßigen Fugen sich das Moos gekrallt hatte.

„Du, Sharie…, “ rief sie…“schau mal…ich glaube, unter dem Moos befinden sich Pflastersteine.“

Mit einem Stoffbeutel voll Früchte trat Sharie zu Thora. Sie bückte sich ebenfalls und kratzte mit einem kleinen Messer das Moos fort.

„Tatsächlich…es sieht aus, als hätte sich hier irgendwann ein befestigter, gepflasterter Pfad befunden, denn eine breite Straße kann man hier wegen der Bäume nicht bauen.“ Nachdenklich fügte sie hinzu….“Es sind die gleichen Pflastersteine, wie in der City!“

„Doch wozu wurde mitten im Wald ein befestigter Pfad angelegt? Und wohin führt dieser Weg?“…murmelte Thora…


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BeitragVerfasst: 14.10.2005 - 10:50 
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Im Wald

Fendors Tagebuch:
Teil 1
„Unsere Forschertruppe hat sich in die Wüste begeben, da noch nicht viel über sie bekannt ist. Wir haben mitten in der Wüste Rast gemacht und ein einfaches Abendessen zu uns genommen. Danach legten wir uns hin und die meisten schliefen auch sofort ein, denn sie waren erschöpft und wir brauchten unsere Kräfte. Ich blieb jedoch wach liegen und starrte in den Nachthimmel mit seinen unendlich vielen Sternen. Irgendwann bin ich aufgestanden und ein wenig herumgewandert. Ein Geschehnis vor einigen Tagen geht mir nicht mehr aus dem Sinn. Es gab ein leichtes Erdbeben in der Wüste. Ist das normal hier oder hat die Wüste im Laufe der vielen hundert Jahre irgendwie Schaden genommen?
Ein seltsames Flimmern einige Schritte von mir entfernt ließ mich abrupt stehen bleiben. Was war das denn? Ich trat langsam darauf zu, ging in die Hocke und fasste es mit einer Hand an. Sie verschwand darin und plötzlich ertastete meine Hand einen kühlen, feuchten, mit Tannennadeln bedeckten Boden. Ich starrte verwundert auf das Flimmern nahm die Hand wieder heraus. Es klebte noch Erde und eine Tannennadel daran. Ich ging schnell zu meinem Lager zurück und nahm meinen Rucksack. Ich vergaß sämtliche Dinge, die unser Gruppenleiter uns eingebläut hatte und steckte meine Hand wieder in das Flimmern. Dann spürte ich ein starkes Ziehen und fiel in das Flimmern und landete auf dem Nadelboden. Dort war gerade die Morgendämmerung angebrochen. Erst als ich mich aufgerichtet und ein wenig umgesehen hatte wurde mir mein Fehler bewusst: Es gab keinen Weg zurück, denn wir hatten nur ein Verbindungsbuch benutzt, da ja alle versprochen hatten, sich nicht von der Gruppe zu entfernen. Ich versuchte eine Nachricht mit der KI zu senden, aber sie scheint nie angekommen zu sein, weil ich nie eine Antwort bekam. Ich habe noch einige Zeit versucht Kontakt aufzunehmen, dann aber hoffnungslos aufgegeben.
Jetzt stehe ich hier in einer völlig fremden Welt und weiß keinen Weg zurück. Hinter mir befindet sich kein Flimmern mehr und so werde ich wohl erst einmal diese Welt erkunden müssen und nach einer Lösung meines Problems suchen...

Ich habe begonnen Aufzeichnungen von dieser Welt zu machen, um mich besser orientieren zu können. Teilweise markiere ich die Stämme der Nadelbäume mit meiner Kreide, um zu wissen wo ich schon einmal war. Ich habe nach einigen Tagen das Ufer erreicht und weiß somit, dass dies eine Insel ist, auf der es nichts als Bäume und einige interessante Tiere gibt. Mein Proviant geht zu Ende und ich beginne Wild zu jagen und Beeren zu sammeln. Zum Glück sind sie nicht giftig. Das Meerwasser ist süß, also befindet sich die Insel nicht im Meer, sondern in einem sehr großen See.
Ich habe eine Gegend entdeckt, in der viele Bäume tot sind, einige sind auch schon umgefallen. Wenigstens habe ich jetzt Brennholz.
Mit großer Mühe ist es mir gelungen aus dem Holz einiger der umgefallenen Bäume eine kleine Hütte zu bauen. Jetzt habe ich ein vernünftiges Dach über dem Kopf und einen guten Platz, um mich zurückzuziehen. Ich versuche soviel wie möglich über diese Welt herauszufinden, aber mehr als diese Insel kenne ich noch gar nicht.
Ich habe heute ein Ufergebiet aufgesucht, dass ich mir noch nicht angesehen habe. Erstaunt entdeckte ich nicht weit von meiner Insel entfernt eine kleine Insel, auf der ein Steingebäude steht. Der untere Teil ist kastenförmig und das Dach ist stufenweise spitz zulaufend. Auf der Spitze ist eine Kugel befestigt. Was mag es wohl in diesem Gebäude geben?
Ich mache mich sofort an die Arbeit und baue ein Floss, mit dem ich zuerst die kleine Insel, dann den Rest des Sees erkunden werde. Es dauert genauso lange, wie bei der Hütte und ich bin sehr erschöpft als es endlich fertig ist. Trotz meiner großen Neugier kehre ich zur Hütte zurück und schlafe mich erst mal aus, bevor ich mir morgen das geheimnisvolle Gebäude ansehe...
Ich hatte meine Forscherkollegen fast vergessen und fragte mich erst heute morgen, wie es ihnen wohl ging. Besonders vermisse ich meinen guten Freund, den Geologen Tian. Er wird sicher sehr traurig über mein Verschwinden sein. Ich bin noch nicht auf das Geheimnis hinter dem Flimmern gekommen, aber es muss eine Art Tor zu anderen Welten sein. Nur seltsam, dass bisher niemand davon gehört hat.
Ich habe alle meine Sachen gepackt und bin mit dem Floss zu der kleinen Insel herübergefahren. Sie ist gerade mal so groß, dass das Gebäude darauf passt. Von nahem sieht die Kugel auf der Spitze noch interessanter aus. Ich schaffe es die Mauer hochzukommen und kann durch das stufenförmig ansteigende Dach bis nach oben gelangen. Als ich die Kugel berühre, flammt sie kurz auf und geht dann wieder aus. Es schien eine Art Leuchte zu sein, die aber nicht mehr genug Energie hat. Ich stieg wieder herunter und betrat das Gebäude...

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BeitragVerfasst: 17.10.2005 - 07:26 
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Immer noch die Früchte in sich reinschiebend sah Sharie Thora an .

Weischt duu sie stopte erst und leerte den Mund Ich glaube wir wissen noch nicht die Hälfte über das was die D´ni so gemacht haben .

Die Bibliothek von D´ni ist mit so vielen Büchern gefüllt das es unmöglich ist alle zu lesen . Wenn man ganz tief in ihnen wühlt wird man bestimmt was finden nur leider haben wir hier keine


Sie nahm einen großen Stock und begann den Weg zu verfolgen. Thora hatte recht , es waren die gleichen Steine wie in der Stadt !!

Der Weg schien weiter zu führen und Sharie Überlegte wie lange er wohl sein würde ??

Thorah , was wenn das eine Handelsstraße war undsie Kilometer weit führt bis wir irgend wo landen. Ich meine sie wird irgentwo hin führen , den die D´ni bauen nix ohne einen Grund , aber es kann ja sein das wir am Anfang dieses Weges sind ??

Thora sah Sharie an und dachte kurz nach bevor sie Antwortete.

Schon Möglich , aber es ist bestimmt etwas Interesantes am Ende dieses Weges

Sharie sah zurück , und bemerkte das für die Strasse nicht etwa Bäume gefällt wurden sondern das man die Strasse schön säuberlich in Schlangenlinien drum herum gebaut hatte .

Bäume hatten in dieser Kultur schon immer einen hohen Stellenwert gehabt. Sharie erinnerte sich an Aufzeichnungen aus alten Tagen in denen Stadtherren ,Wochenlang darüber abstimmten ,ob man einen Baum fällen dürfe oder nicht .
Natürlich mussten Irgentwo die Leute ihre Häuser erichten , aber man vermiet es einfach sinnlos irgentwo an zu fangen sondern suchte die Orte Sorgfältig aus .

Bei den Spaziergängen mit ihren Eltern achteten diese immer darauf das Sharie nicht sinnlos Neu enstandenen Keime platt stampfte .
Bei dem Gedanken daran , lächelte sie und sah Thora an .

Wollen wir weiter ziehen oder bleiben wir noch hier bis wir uns Erholt haben ?? Die Neugier ruft !!

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Die Geschichte geht weiter denn das letzte Wort wurde noch nicht geschrieben Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
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BeitragVerfasst: 19.10.2005 - 20:05 
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Im Wald bei Sharie und Thora…


„Die Hauptsache ist…du kippst mir nicht um, Sharie!“

Als Sharie auf Thoras sorgenvolle Frage heftig den Kopf schüttelte, musste Thora unwillkürlich lachen

„Bestimmt nicht, Thora, ich kann wieder Bäume ausreißen…“ erwiderte Sharie mit einem treuherzigen Augenaufschlag, um anschließend in wilden Zick-Zacksprüngen über die umgestürzten Baumstämme zu hüpfen. „Siehst du, “ keuchte sie…“ich bin fit…fit wie ein Turnschuh…“ Dabei stolperte sie über eine trockene Baumwurzel und prallte heftig gegen die auf dem Baumstamm sitzende Thora, die rücklings in die dichten Farne fiel und Sharie mitriss.

„Auuuutsch….jetzt weiß ich, wie fit du bist…“ brummte Thora…setzte sich stöhnend in dem Pflanzengewirr auf und stützte den schmerzenden Kopf… “Sharie?“ Thoras Blicke glitten suchend über den hohen Farnteppich. „Shariiie? Du bist doch hier irgendwo! Nun sag doch was…!“

Mit einem leise ächzenden Geräusch erhob sich Sharie aus den Farnen und stapfte würdevoll heran. Mit den abgerissenen Pflanzenstängeln und kleinen Aststückchen, die sich in ihren Haaren verfangen hatten, entbehrte die Situation nicht einer gewissen Komik. „Die dumme Baumwurzel…weißt du…“ Sie zuckte entsagungsvoll mit den Schultern und streckte sich seufzend.

„Du wilder Turnschuh…du musst höher springen…das ist das Geheimnis. Und trainieren…trainieren…“ feixte Thora. „Komm, Sharie…hilf mir hoch!“ Sie streckte Sharie die Hand entgegen und ließ sich von der Freundin hochziehen.

„Was machen wir jetzt, Thora?“ fragte Sharie und schob sich auf den Schreck noch eine süße Frucht in den Mund.

„Was Ernstes…die Turnstunde ist vorbei…ich schlage vor…Geographie!“ Das befreite Lachen beider übertönte für kurze Zeit die Geräusche des Waldes.

„Sharie…diese Straße, oder sagen wir mal Weg…führt sicher zu einem bestimmten Ziel und sie hat auch einen Ausgangspunkt. Doch wo liegt dieser Ausgangspunkt? Dieser Weg muss bereits vor langer Zeit ausgebaut worden sein, denn er ist als solcher ja kaum noch zu erkennen. Und das Ziel…nun, mein Gefühl sagt mir, dass wir unsere bisherige Marschrichtung beibehalten sollen…oder vielmehr verspüre ich einen Zwang, diesem Weg zu folgen. Irgendetwas lockt… mehr kann ich dazu nicht sagen…“

Thora verstummte und sah in die Richtung, in der sie das unbekannte Ziel des Weges vermutete. Sharie musterte Thora eine Weile schweigend… „Komm…wir gehen los…je eher, desto besser, denn irgendwann wird es hier auch wieder dunkel.“ Sie erhob sich rasch und suchte ihrer beider Gepäck zusammen, welches sie am Rande der Lichtung abgestellt hatten. Thora nahm ihren Rucksack entgegen und deutete zwischen die nahen Sträucher…“dort entlang…!“

Mühsam drangen sie auf den Resten des alten Weges vor, denn immer wieder mussten sie sich neu orientieren, da der Weg von Moosen, Farnen, Büschen und wilden, unbekannten Pflanzen überwuchert wurde. Oder die Pflastersteine waren gebrochen, abgesackt, von den Wurzeln der Pflanzen zur Seite gedrückt worden und manchmal fehlten auch ganze Streckenteile. Immer wieder fanden die beiden Forscher auf den ursprünglichen Pfad zurück, doch immer öfter mussten sie die Vibratormesser einsetzen, um in dem dichter werdenden Unterholz dem Verlauf des Weges folgen zu können.

„Thora…die Luft wird anders…ich rieche es…als ob Wasser in der Nähe ist…!“

Thora sog prüfend die Luft ein. „Du hast recht…irgendwie riecht es hier nach Wasser und Strand…“

Die hohen Bäume wechselten sich nun mit jüngeren und kleineren ab, dafür bauten sich die Sträucher gleich einem undurchdringlichen Wall vor ihnen auf und versperrten die Sicht auf das, was vor ihnen lag. Nachdenklich betrachtete Thora den Pflanzenwall, der sich nach beiden Seiten wie eine Mauer ausbreitete und dem Wald Einhalt gebot…nach dem Motto…bis hierher und nicht weiter…

„Wir müssen hier durch…“ murmelte Thora und hieb mit dem Messer kräftig in die grüne Wand und zerrte die abgeschnittenen Äste zur Seite. Nach langen Minuten, in denen beide verbissen arbeiteten, geschah das Unerwartete…

„Sharie…wir sind durch…hinter der Hecke ist…aaahhh….sieh mal…“

Fasziniert sahen die erschöpften Freundinnen auf das große Gebäude, welches im Licht der untergehenden Abendsonne von einer leuchtenden Aureole umgeben war. Langsam und fast andächtig traten sie durch die Öffnung, die sie sich mühsam freigeschlagen hatten.

„Thora, das sieht tatsächlich so aus, als ob die Pflanzenmauer den Wald künstlich zurückhält, denn normalerweise müsste auch hier schon längst alles überwuchert sein. Aber das ist ja fast eine richtige Gartenanlage hier…bisschen wild…aber trotzdem…“

„Genau…“ erwiderte Thora staunend. „Doch man sieht auch, dass kein Gärtner diese Anlage pflegt. Und du hast richtig vermutet, dort hinten ist Wasser und in der Ferne ist neues Land zu sehen. Entweder ist das dort hinten eine Insel, oder wir befinden uns in einer Bucht. Das werden wir wohl heute nicht mehr feststellen können, denn es wird bald dunkel. Lass uns zu dem Gebäude gehen.“

Nervös rieb sie mit den Händen über die Arme…die Haut kribbelte…sie strich über das Gesicht…fuhr sich mit den Fingern durch das Haar…schüttelte unruhig die Beine aus…Ein Seitenblick auf Sharie zeigte deutlich, dass es ihr genauso ging.

„Thora…alles kribbelt…ich werde verrückt…!“

„Sharie…ich vermute, das ist irgendeine Strahlung, die von dem Gebäude ausgeht. Entweder um unerwünschte Besucher oder Tiere fernzuhalten…aber dafür ist sie eigentlich nicht stark genug, denn man kann es ja aushalten. Oder…was natürlich auch sein kann…man hält damit die Pflanzen in Schach. Wissen wir denn, wie sich das auf die Pflanzen auswirkt? Denn wie sollen wir uns den Pflanzenwall erklären, der fein säuberlich den Wald abschottet?“

Das hat was für sich“, stimmte Sharie zögernd zu, während sie sich den Nacken massierte.

Das feine elektrisierende Kribbeln ignorierend, bewegten sie sich vorsichtig auf das fremde Gebäude zu. Es war ein ebenerdiges, rundum von prachtvollen Säulen umgebenes Bauwerk, die ein halbkugelförmiges Dach abstützten. Die unregelmäßig geformten kristallartigen Zellen, aus denen das Dach kunstvoll zusammengesetzt war, schimmerten in der Abendsonne in warmen Farben. Das Gebäude war fensterlos und das Gestein fugenlos glatt. Sie umrundeten es das auf der Suche nach einem Eingang, doch außer einer großen, polierten, kugeligen Erhebung gab es an den glatten Wänden keine Auffälligkeiten und nicht die Spur eines Eingangs.

„Ein Gebäude ohne Eingang…seltsam!“ Ratlos strich Sharie über die rötliche Halbkugel, die sich wie eingegossen in die Wand einfügte. War das etwa ein Öffnungsmechanismus? Unschlüssig sah sie Thora an. „Vielleicht sollten wir mal zum Wasser gehen…ist ja ganz in der Nähe. Mag sein, das wir dort weiter kommen…“

Die untergehende Sonne berührte fast den Horizont, als sie den kleinen, mit Kies bedeckten Strand erreichten, an dem flache Wellen sich stetig brachen… Thora wandte sich noch einmal zu dem rätselhaften Gebäude um und erstarrte…der unscheinbare, blinde Stein, der die glatte Wand zwischen den Säulen zierte, leuchtete in einem satten, hellen Rot wie ein riesiger Edelstein, der gierig die letzten Sonnenstrahlen in sich aufsaugte…die sich allesamt in ihm zu bündeln schienen…


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BeitragVerfasst: 21.10.2005 - 18:00 
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Die nächsten Seiten waren wellig und die Schrift verblichen. Offenbar waren sie ein Opfer von Wasser geworden. Nur die seltsamen Zeichnungen waren geblieben. Dann setzte sich das Tagebuch wieder normal fort:

Fendors Tagebuch Teil 2

Ich habe festgestellt, dass die letzten Seiten über meine Reise hierher durch mein unfreiwilliges Bad vernichtet wurden. Als ich hier gelandet bin, fiel ich nämlich ins Wasser und kann froh sein, dass nicht das ganze Tagebuch vernichtet ist. Zum Glück habe ich es rechtzeitig gerettet. Wichtig waren auch nur die Zeichnungen und die sind auch erhalten geblieben.

Jedenfalls bin ich dann zum nächsten Ufer geschwommen und habe mich dann umgesehen. Die Insel, auf der ich stehe, ist umgeben von fast lilafarbenem Wasser, aus dem ockerfarbene, rundliche Felsen ragen. Der Himmel war klar und blau aber es gab zwei Sonnen. Die eine war gelb, die andere rot und sie standen an unterschiedlichen Stellen am Himmel. Seltsame, beinahe fledermausartige Vögel ziehen über den Himmel und immer wieder schießt kurz ein Fisch aus dem Wasser, der nach einem Insekt schnappt, dass über das Wasser fliegt.
Die Insel ist die einzige Landmasse hier, welche ich sehen kann und ich beginne sie zu erkunden. Am Strand trippeln kleine Küstenvögel herum, einige Krebstiere zeigen sich und einige Meter entfernt sonnen sich seltsame Reptilien. Alles was ich sehe kann ich mit etwas vergleichen, dass ich schon einmal gesehen habe, aber es ist dennoch nie das Gleiche. Ich laufe durch eine karg bewachsenen Küstenlandschaft mit vielen Wildblumen, verschiedensten Gräsern und Sträuchern. Ich sehe keine weiteren Tiere oder sonst etwas in der Art, aber ich entdecke Hinweise darauf, dass jemand schon vor mir hier war. Dieser hat eine kleine Steinplatte mit Einzeichnungen hinterlassen, die mich an das Gebäude erinnern, dass ich in der Baumwelt betreten hatte. So habe ich die Welt genannt, in der mein Abenteuer angefangen hat. Ich möchte und kann jetzt nich noch einmal schildern, was in dem Gebäude geschah, denn manches habe ich selbst nicht verstanden. Ich weiß nur, dass ich auf eine mir unbekannte Weise eine Verbindung zu dieser Felsenwelt aufgebaut habe und so hierher gekommen bin.
Die kleine Platte ist vielleicht ein Hinweis, dass es auch hier einen „Verbindungsraum“ gibt. Ich werde weiter wandern und sehen, ob ich noch mehr entdecke...

Nachdem ich die erste Insel erkundet habe, bin ich jetzt an einem Strand, von dem aus ein langer Holzsteg über das Wasser zu einer weiteren Insel. Entweder jemand hat hier gelebt oder er lebt immer noch hier. Ich bin jedenfalls froh, dass mir meine Reise auf diese Weise erleichtert wird. Die andere Insel ist größer und stärker bewachsen. Ich erkundete auch diese, aber dann musste ich plötzlich mit meiner Wanderung aufhören, da ein unglaublich heftiges Gewitter aufzog. Nirgendwo gab es eine Möglichkeit Unterschlupf zu nehmen und so konnte ich nur versuchen mich unter meinem Zelt zu schützen. Ich stellte es schnell hinter einem großen Felsen auf, der mitten in der Landschaft stand und schlüpfte schnell hinein. Von drinnen lauschte ich dem unglaublichen Ausbruch dieser Naturgewalt, spürte die Feuchtigkeit des Regens durch die dünne Felswand und versuchte so gut wie möglich mein Zelt daran zu hindern, dass es wegflog. Grollender und krachender Donner ließ mich immer wieder zusammenfahren und die hellen Blitze ließen die verdunkelte Umgebung für einen kurzen Moment sehr hell erscheinen. Einmal meinte ich sogar ein leichtes Erzittern der Erde zu spüren, aber ich kann mich auch irren.
Erst am nächsten Tag hatte sich das Wetter wieder beruhigt und ich konnte es wagen wieder weiter zu gehen. Zerstörungen waren in dieser kargen Landschaft nicht auszumachen, aber irgendwie sah man doch, dass hier ein wirklich heftiger Sturm gewütet hatte. Ich schaute auf die kleine Steinplatte und bemerkte, dass der große Felsen ebenfalls dort aufgezeichnet war. Von diesem Felsen aus zeigte ein Pfeil nach Osten zu der Zeichnung von dem „Verbindungsraum“. Also musste ich nur noch nach Osten gehen und konnte dann wieder woanders hinreisen.
Ich wollte diese Insel erst einmal nicht weiter erkunden, sondern stattdessen der Spur des geheimnisvollen Jemands folgen und machte mich daher auf den Weg nach Osten.
Auf dem Weg dort hin habe ich etwas sehr verwunderliches gesehen: In dem Boden zeigten sich Risse, die teilweise ziemlich groß oder lang waren. Hatte ich mir das Beben also doch nicht eingebildet? Aber was war der Grund dafür? Hier erlebte ich dasselbe Phänomen wie in der Wüste, nur das es hier schlimmer gewesen war. Was war mit diesen Welten los? Auch in der Baumwelt hatte ich beunruhigendes gesehen, denn die toten Bäume waren nicht normal gewesen. Es schien als wären die Welten „krank“, aber warum?

Noch am selben Tag habe ich den Verbindungsraum erreicht und betreten. Er sieht genauso aus, wie der in der Baumwelt.
Auch hier habe ich wieder die Zeichen an den Wänden aufgezeichnet. Ich weiß jetzt das sie ein besonderes Merkmal der Welt zeigen. In dem ersten Verbindungsraum in der Baumwelt habe ich das Zeichen mit den rundlichen Felsen berührt und bin dann in diese Felsenwelt gekommen. Jetzt wähle ich unter den drei Zeichen das, welches einen großen See mit einer riesigen Felseninsel zeigt. Der kleine Stab an der Decke, der zu der Kugel gehört, die auf der Spitze des Daches befestigt ist, leuchtet sanft. Hier funktioniert also alles. Ich zeichne das Bild von dem See und der Felseninsel nach, beobachte wie es grünlich aufleuchtet. In der Mitte des Raumes, wo sich am Boden eine Zeichnung von einer Spirale befindet, bildete sich das feine Flimmern, welches mich in die nächste Welt versetzt. Ich springe hinein und lande auf der anderen Seite.


In der Seewelt

Diesmal bin ich zum Glück nicht im Wasser gelandet, sondern auf einer sanft abfallenden Wiese kurz vor dem Ufer einer anderen Insel, die der großen Felseninsel gegenüberliegt. Ein fast zugewachsener Pfad aus festgetrampelter Erde führt zum Ufer herunter. An den Rändern dieses Pfades wachsen schlanke Birken. Als ich die Felseninsel genauer durch mein Fernglas betrachte, stelle ich voller Erstaunen fest, dass auf dieser Insel Gebäude stehen und Menschen leben!
Ich habe in meinem Gepäck einen Spiegel gefunden und benutze ihn jetzt dafür ein Signal zu diesen Menschen herüberzuschicken, so dass sie mit einem Boot kommen und mich mit herüber nehmen. Vorrausgesetzt sie sind nicht misstrauisch und bösartig.
Tatsächlich scheinen einige von ihnen das Blinken des Spiegels gesehen zu haben und waren neugierig genug mit einem Boot herüber zu fahren. Ich sah bald ein Boot auf die Küste der kleinen Insel zukommen, auf der ich stand. Die Menschen, welche dem Boot entstiegen, waren alle in fließende, lavendelfarbene Gewänder gehüllt und hatten ebenmäßige, schöne Gesichter, die jedoch von Gram gezeichnet waren. Sie neigten leicht die Köpfe vor mir und sprachen mich in einer Sprache an, die der meinen ziemlich ähnlich klang, allerdings mit seltsamem Akzent. Ich konnte sie einigermaßen gut verstehen. „Seid gegrüßt in Amarnath, Fremder. Ihr seid sicher durch das Weltentor gekommen. Wir sind sicher, dass Ihr ein vertrauenswerter Mensch seid. Wir bringen Euch zu unserer Stadt herüber. Dort werden wir Euch alles erzählen, was Ihr über uns erfahren müsst.“ ...

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Fendors Tagebuch Teil 3

Das Boot glitt sanft über den See, dessen Wasser völlig schwarz ist, zu der großen Insel hin. Ich fragte nach dem schwarzen Wasser und einer der Amarnathi antwortete: „Der Grund für das schwarze Wasser gehört zu der Geschichte, welche wir Euch erzählen wollen. Geduldet Euch ein wenig, dann werden wir Euch alles erzählen.“
Den Rest der Fahrt schwiegen wir und ich schaute die ganze Zeit auf die näherkommende Insel, welche immer mehr erstaunliche Dinge offenbarte. Die Felseninsel erinnerte mich an die große Hauptinsel von D’ni, nur dass hier alles unter freiem Himmel lag. Hatten die D’ni einst Verbindung zu dieser Welt aufgenommen?
Das Boot legte inzwischen an den Ufern der Felseninsel an und wir stiegen aus. Staunend betrachtete ich die prächtigen Gebäude, an denen wir während unseres Aufstieges in den Stadtkern vorbeikommen. Überall herrschte eine rege Geschäftigkeit, aber überall waren auch Zeichen von Verfall zu sehen und alle hatten diesen traurigen Ausdruck auf dem Gesicht. Meine Begleiter führten mich zu einem großen Haus, dass genau in der Stadtmitte lag. Wir traten in einen großen Saal, der offenbar für Versammlungen diente. Jetzt war er so gut wie leer. Am anderen Ende des Saals saß ein Mann auf einem etwas hoch gebauten Stuhl. Er schien so etwas wie ein König zu sein, auch wenn er keine Krone trug. Wir blieben kurz vor ihm stehen und meine Begleiter verbeugten sich leicht, worauf ich ihrem Beispiel folgte. Der Mann nickte stumm und zeigte auf einige Stühle, die in der Nähe standen. Wir nahmen sie und setzten uns hin.
„Willkommen, Fremder. Ich bin König Dashtu von Amarnath. Meine Volksleute haben dich hierher gebracht und nun wollen wir einiges von dir erfahren und du sicher auch von uns. Bitte erzähl uns etwas über dich.“ „Ich bin Fendor, ein Forscher in D’ni und bin durch einige „Tore“ hierher gekommen.“ „Aus D’ni?! Wie schön! Wie geht es dem großen Volk des Yahvo?“ Ich sah betreten zu Boden und sagte: „D’ni ist untergegangen. Schon vor vielen hundert Jahren. Sagt mir, haben die D’ni einst Verbindung zu euch aufgenommen?“ „D’ni untergegangen? Das ist nicht möglich! Wie konnte das geschehen?“ „Den Aufzeichnungen zufolge, welche wir gefunden haben, gab es zwei Männer, die eine biologische Waffe freigesetzt haben. Viele sind gestorben und D’ni wurde von unzähligen Erdbeben sehr stark zerstört. Die Forscher, welche heute dort leben kamen von der Oberfläche und versuchen jetzt soviel wie möglich wiederaufzubauen und herauszufinden. Aber wenn ihr die D’ni kannten, könnt ihr mir sicher etwas über sie erzählen.“ „Nun ja, vielleicht können wir das. Weißt du, wir waren einst ein sehr großes und mächtiges Volk, aber wir hatten nie so große Macht wie die D’ni. Wir lebten ein gutes Leben und eines Tages tauchte ein Mann aus D’ni hier auf und erzählte uns von seinem Volk. Besonders erstaunt waren wir über die Art, wie er hierher gekommen war. Ich denke du weißt etwas über die Kunst, oder? Nun, wie auch immer.
Trotz der strengen Vorschriften der D’ni, dass kein anderer außer sie die Kunst können dürfe und dem Glauben, dass kein anderer überhaupt dazu fähig wäre, hat sich der Mann von den D’ni dazu entschlossen es auszuprobieren. Er hat einige von uns ausgewählt und ihnen die Kunst und alle damit verbundenen Dinge beigebracht. Sie schafften es auch und er war zufrieden.
Eines Tages musste er jedoch wieder gehen und er ist nie zurückgekehrt. Er hat niemanden zurückgelassen, der darauf achten sollte, dass die Schreiber die Regeln der Kunst einhielten und so nahm das Unglück seinen Lauf.
Viele glaubten insgeheim sie würden die Welten erschaffen und nicht etwa nur eine Verbindung zu einer bereits existierenden Welt schaffen. Andere schafften es nie stabile Welten zu erreichen und so artete alles zu einer Farce aus. Aber alle, welche die Kunst nicht gelernt hatten, kümmerten sich nicht um das was die Schreiber taten. Es gab zwar ein Buch, dass von den Regeln der Kunst handelte, aber dies geriet für lange Zeit völlig in Vergessenheit. Die Schreiber vermittelten ihren Kinder ihre völlig falschen Werte und Regeln und alles wurde immer schlimmer. Schließlich kam es, dass auch das Wissen um die Kunst wieder verkümmerte und es nur noch wenige Schreiber gab. Ein Schreiber hatte zwei Söhne, denen er beiden die Kunst beibrachte. Der jüngere Sohn hörte eines Tages von seiner Großmutter, dass es angeblich ein Buch über die Regeln der Kunst gab und das dort völlig andere Dinge standen, als der Vater gelehrt hatte. Die Neugier des Sohnes war geweckt und er machte sich auf die Suche nach dem Buch. Als er es gefunden hatte, lernte er heimlich damit und brachte es zu einem sehr guten Schreiber. Er hatte das Prinzip verstanden.
Anders war es bei seinem älteren Bruder. Er hörte nur auf seinen Vater und schaffte es so nur zu einem ziemlich schlechten Schreiber. Außerdem glaubte er mit der Kunst zu einer Art Gott geworden zu sein, der mit den Welten machen konnte, was er wollte. Fehlversuche hielt er für einen Fehler im System und nicht bei sich selbst.
Er sah die großartigen Welten, die sein Bruder geschrieben hatte und wurde neidisch. Er verändert jetzt heimlich die Bücher und bringt die Welten ins Ungleichgewicht. Viele sind dem Feuer zu Opfer gefallen und viele Zivilisationen untergegangen. Der jüngere Bruder versucht immer noch seinem Bruder beizubringen, dass er den falschen Weg geht, aber dieser hört nicht auf ihn. Er weiß keinen Weg seinen bösen Bruder aufzuhalten. Jetzt hat der böse Bruder sogar das beschreibende Buch für diese Welt gefunden und macht weiter mit seiner Vernichtung, die du an dem schwarzen Wasser und den verfallenen Gebäuden siehst, weil sein Bruder hier lebt und er außerdem glaubt, wir sind seine Feinde und Rebellen, die gegen einen Gott aufbegehren. Er ist völlig wahnsinnig geworden und wir würden ihn nur zu gerne endlich aufhalten, aber er ist nie zu kriegen. Und so sehen wir alle unserem Fall entgegen und können nichts dagegen tun.“
Lange Zeit schwiegen wir. Nachdenklich ging ich die Geschichte noch einmal durch und überlegte, was man gegen den wahnsinnigen Schreiber tun konnte. Wir redeten noch eine Weile weiter, aber jede Überlegung führte zu nichts. Man bot mir an noch etwas länger zu bleiben und ich willigte ein. Ich habe begonnen einige Dinge mit meinem Kamera zu dokumentieren. Nach einem Monat, in dem ich viel über dieses interessante Volk erfahren habe, erklärte ich wieder gehen zu wollen. Dashtu erklärte mir, dass es auch hier einen Verbindungsraum gab, zu dem man mich bringen würde. Bei dieser Gelegenheit fragte ich nach diesen seltsamen Räumen. „Wisst ihr genaueres über diese Verbindungsräume?“ „Wir glauben, dass es sich um ein weiteres Experiment des D’ni Mannes handelt. Er hat etwas darüber verlauten lassen. Vielleicht wollte er das Reisen in andere Welten einfacher machen, denn obwohl das Schreiben von Verbindungsbüchern ziemlich schnell geht, ist es doch eine Mühe. Die genaue Funktionsweise des Verbindungsraumes ist uns nicht bekannt. Wir haben den Raum vor vielen Jahren entdeckt, aber nie gewagt ihn zu benutzen. Nach den Geschehnissen mit den Schreibern waren wir uns nicht mehr so sicher, ob die Erfindungen und das Wissen der D’ni wirklich so gut waren. Wir verehrten sie, aber wir trauten ihnen auch nicht. Dennoch bedaure ich ihren Untergang. Nun, ich hoffe du hattest eine gute Zeit hier Fendor. Meine Volksleute werden dich zu dem Verbindungsraum bringen. Ich wünsche dir noch ein gutes Leben und komm doch einmal wieder, wenn du möchtest.“ „Warte Dashtu, eine Frage habe ich noch. Als Forscher in D’ni habe ich die Stadt gesehen und habe viele Ähnlichkeiten hier wiedergefunden. Hat der D’ni Mann etwas darüber gesagt?“ „Er meinte, dass dies seine Version von D’ni auf der Oberfläche sei. Er hat sich an das gehalten, was er schon kannte und dann noch einige Wunschelemente dazu geschrieben. Der Baum der Möglichkeiten hat auch diese Möglichkeit wahr gemacht.“
Ich bedankte mich und ging zu dem Boot, dass bereits auf mich wartete.
Ich verabschiedete mich bei dem Verbindungsraum von meinen Begleitern und betrat dann das Gebäude. Wieder drei Zeichen, doch diesmal war auch das mit den langen, schlanken Nadelbäumen dabei. Es gab also auch eine Verbindung nach Baumwelt. Ich entschloss mich erst einmal dorthin zurück zu kehren und zu überlegen, was weiter geschehen sollte.

Zurück in der Baumwelt

Ich zog mich einige Tage lang in meine Hütte zurück und dachte nach. Immer noch fiel mir keine Möglichkeit ein, den bösen Schreiber zu stoppen. Waren die Wüste, die Baumwelt und die Felsenwelt von dem guten Schreiber geschrieben worden und von seinem Bruder manipuliert worden, oder handelte es sich dort um ein anderes Problem? Vor allem wusste ich auch immer noch nicht, wer die Platte als Hinweis hinterlassen hatte. Ich seufzte verzweifelt und wischte diese Gedanken erst einmal fort.
Ich habe nach einigen Tagen beschlossen, dass ich die anderen Welten, welche ich über die verschiedenen Verbindungsräume erreichen kann, aufsuchen möchte und werde dort nach weiteren Hinweisen suchen. Das kann ich dann nur noch mit der Kamera dokumentieren, da mir die Schreibmittel ausgehen. Sollte jemand eines Tages in der Baumwelt landen und dort meine Sachen vorfinden, so bin ich wohl tot. Vielleicht kann der Finder ja auch das schaffen, was ich nie vollbrachte: Den bösen Schreiber endlich stoppen und den Untergang von Welten verhindern...

Hier endet das Tagebuch.

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Hitana Mikoyan (SL) , Hitana Jadurian (GW)


Zuletzt geändert von Hitana am 28.10.2005 - 14:51, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 23.10.2005 - 15:55 
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Die Unendlichkeit Nyruga’s .........

Der Tag zieht sich dahin, die Dünen werden immer höher und unerreichbarer. Öfter als ihr lieb ist macht sie rast und zerkaut immer wieder eine Handvoll dieser verdorrter Blumenreste. Schon lange hat Cathy die Orientierung verloren und stapft einfach weiter. Unter einem knorbligen, alten, vom Wind gezeichneten Baum macht sie einen längeren Rast. Einzelne Äste sind angebrochen und ihr kommt der Gedanke sie einfach mitzunehmen um ihren Weg ein Stück zu zeichnen, indem sie die Ästchen weiter verbricht um sie tief in den Sand zu stecken. Ihre Situation macht ihr zu schaffen, die Angst sitzt schon lange in ihrem Nacken, sich zu verlaufen und so nie mehr zurück zu finden. Ihre Beine schmerzen, die Sonne brennt heiss, unerbitterlich....

Etwas skulpturähnliches nimmt sie gefangen, mühsam stapft sie darauf zu und findet ein riesiges Skelett eines ihr unbekannten Tieres. Der Schädel sieht schemmenhaft aus, man kann die spitzen Zähne ausmache, hier wo einst ein Stosszahn gewesen war , sitzt ein grosses Loch. Die Schädelplatte sitzt hoch oben und verrät ihr das es eine Hohe Stirn gehabt haben muss. Der Kiefer ist lang und verläuft etwas spitz nach vorne. Das Tier liegt in gekrümmter Haltung da, so als hätte es sich schmerzhaft zusammen gekauert. Cathy muss sicher zwanzig Schritte gehen um zum Schwanz dieses Tieres zu kommen. Die Rippen ragen nur noch etwa einen drittel in die Höhe, der Rest wurde von Sand begraben. Die einzelnen Wirbelkörper liegen zerfallen und teils verweht fein säuberlich zusammengekringelt da. Sie entdeckt einen grossen Beckenteil, mit angewinkeltem, starkem Hinterlaufknochen. Von den Füssen und dem Vorderlauf fehlt jede Spur. Die Schulterpartie weißt kleine Oberarmknochen auf die am Boden aus dem Sand ragen. Das Tier ist so gross, das man sich gut zu viert oder sogar zu fünft in den Rippenbogen stellen könnte. Bewundernd steht Cathy lange da und überlegt sich wo sie schon ein solches Tier gesehen hat. Ihr kommen aber keine Aufzeichnungen in den Sinn, wo einst ein solches Tiere beschreiben wurden. Instinktiv beginn sie das Tier noch einmal zu begutachte und entdeckt dein kleiner Teil de zweiten Hinterlaufknochens, der wenig aus dem Sand ragt. Mühsam beginnt sie den Teil auszugraben, immer wieder fällt der Sand zurück ins Loch, das sie sich freigeschaufelt hat. Mit einem Mal kann sie den Knochenteil herausziehen und hält aber nur ein Stück davon in ihren Händen. Er ist abgebrochen. Ihr wird bewusst das dieses Tier ein Zweibeiner gewesen sein muss und durch den abgebrochenen Knochen wohl verendet ist.
Langsam erhebt sie sich um das Ganze weiter in Augenschein zu nehmen. Im inneren Beckenteil findet sie was eigenartiges. Eingekerbte Zeichen oder Buchstaben. Mit ihrem Werkzeug das sie aus dem Rucksack genommen hat und dem feinen Pinsel versucht sie die Sandkörner daraus zu entfernen. Einzelne Wort kann sie schon entziffern..... Sonnenunt.... Schatten.... Weg.... andere Dimension. Akribisch werkelt sie weiter um das zu verstehen was sich hier offenbart. Die Arbeit ist mühsam und oft muss sie den Spitzhammer hervorholen um die Buchstaben nachzuzeichnen. Bei Sonnenuntergang wird sich im Schatten des Rippenbogens ein anderer Weg in eine andere Dimension offenbaren. Wirklich eigenartig diese Worte, irgendwie unglaubhaft und doch sie geben ihr Hoffnung. Natürlich versucht sie etwas zu finden und untersucht den Wüstensand genau nach etwas ab. Aber sie findet nichts. Resigniert gibt sie auf und untersucht das Skelett weiter auf Veränderungen. Vielleicht ein Hinweis wer das eingekritzelt hat..... Sie findet nur etwas später ein Baumblatt, das in einer der Rippen eingekerbt ist und kann sich daraus keine reim machen. Erschöpft lehnt sie sich an das Becken und sinnt ihren Gedanken nach..... Die Sonne nimmt ihren Lauf und berührt mit ihrer Runden Scheibe den Wüstenboden. Eilig steht Cathy auf und versucht dem Schatten des Rippenbogens zu folgen. Die Sonne ist schon bis zu ihrer hälfte untergegangen, schnell packt sie ihre Utensilien ein und beobachtet gespannt den Schatten des Rippenbogens. Da etwas schimmert am Boden, kaum merklich aber doch wahrnehmbar. Schnell begibt sie sich darauf zu und findet sich vor einer Dimensionsfalte wieder. Sie Schaut sich noch einmal zum Skelett um, bevor sie unüberlegt den Sprung wagt..............

Unsanft landet sie auf ihren Po , nachdem sie sich einige male überschlagen hatte. Ihre Augen hat sie geschlossen aus purer Angst, die Hände tasten den Boden ab und sie hält eine Hand voll Sand krampfhaft fest. Die Wüste..... aber sie sog den Geruch von frischem Gras und wildem Blumenduft auf und öffnet verdutzt ihre Augen. Ein Sichel des Mondes, bläulich schimmernd verschlägt ihr fast den Atem. Sie kann am Firmament eine Milchstrasse ausmachen die hell scheint und Spiralenähnlich im nichts endet. Der Äussere Rand schimmert derweilen hellrosa. Und die Sichel des Mondes zieht schnell seine Bahn um einem weitern Mond seinen Platz zu lassen. Die Luft ist feucht und schwer, sie dreht sich um und sieht in der Dunkelheit ein grosser Berg vor ihren Augen. Die Spitze ist vom Nebel verhüllt und trotzdem kann sie Schneefelder erblicken. Die Silhouetten der Monde geben der ganzen Landschaft ein eigenartiges Bild. In einiger Entfernung kann Cathy eine kleine zerfallene Hütte ausmachen und begibt sich augenblicklich da hin. Die Tür ist nur angelehnt, sorgfältig öffnet sie diese und erkennt im innern eine Liegefläche die aus Holz besteht. Ihre Glieder schmerzen und trotz der Überraschung die sie eben erlebt hat, legt sie sich müde und erleichtert hin............

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Ehe Du über andere Menschen urteilst, zieh Dir seine Schuhe an und lauf seinen Weg


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BeitragVerfasst: 24.10.2005 - 13:37 
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Sharie war beeindruckt von dem was sie hier sah . Der Kiesstrand war mit einzelnen großen Steinen bestückt die Wohl vor tausenden Jahren hier angespühlt wurden . Das Wasser war klar ,und an einigen Stellen hüpften kleine Fische aus dem Wasser .

Sharie wünschte sich das die Menschen an der Oberfläche auch ein bischen ordentlicher mit dem Umgegangen wären .
Hier schienen die Menschen noch auf ihre Umwelt zu achten obwohl sie in manchen Sachen weit vor der Oberfläche waren . Die Technologie hatte das Volk der D´ni weit gebracht .

Sharie bemerkte Thoras Blick zurück auf das Gebäude und auch sie nahm das leuchten des Steines war .

Fast flüsternd sagte sie :Thora , sollten wir uns das nicht noch mal näher ansehen oder denkst du es ist besser die ganze sache erst mal zu beobachten ??

Thora sah sie fragend an und es herschte für kurze Zeit Stille .Selbst die Umwelt schien erstart zu sein und abzu warten was passierte .
Ohne ein Wort bewegten sich die beiden sehr langsam auf das Gebäude zu .
Sharie griff an Thoras Arm und hilt sich an ihm fest . Aber nicht aus Angst , sondern nur aus dem Gedanken daran was das letzte mal passierte als sie sich etwas ihr Unbekannten näherte , und plötzlich einfach weg war .
Egal was passieren würde die beiden müßten zusammen bleiben . Sie wollte nicht noch einmal alleine irgendwo umher irren .

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Die Geschichte geht weiter denn das letzte Wort wurde noch nicht geschrieben Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
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BeitragVerfasst: 26.10.2005 - 15:00 
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Bei Sharie und Thora, die den Wald nun verlassen haben…



Sharie krallte ihre Hand fest in Thoras Oberarm…

„Vorsicht!“…flüsterte sie mit vor Aufregung heiserer Stimme. „Wir wissen nicht, was das bedeutet.“

Langsam bewegten sich die beiden Forscherinnen den sanft abfallenden Hügel wieder hinauf, dem sie zuvor abwärts zum Kiesstrand benutzt hatten, um sich ein erstes Bild über die neue und unbekannte Umgebung zu machen. Der riesige, halbkugelförmige Stein in der glatten Wand des kalt und unnahbar wirkenden fremden Gebäudes ohne Eingang, strahlte ihnen in bedrohlich gleißendem Rot entgegen.

Es gab in weitem Umkreis keinerlei Deckung…weder Bäume, noch hohe Sträucher oder gar felsiges Gelände. Kniehohe harte Gräser, verfilzte, teilweise noch blühende Stauden und wildwachsende Schlingpflanzen überwucherten die einst wahrscheinlich sehr gepflegten Gartenanlagen, die das geheimnisvolle Gebäude umgaben.

„Sharie…haben die Sonnenstrahlen dieses…Ding aktiviert?“ wisperte Thora atemlos zurück.

„Schon möglich!“ Sharie wandte sich kurz um und schirmte die Augen mit der Hand ab. „Und wenn…bedeutet das, dass nach Sonnenuntergang alles vorbei ist?“ Ratlos schüttelte sie den Kopf. „Dann haben wir nicht mehr allzu viel Zeit….“

Sharies Blicke saugten sich an dem grell leuchtenden Stein fest, der ihnen fast höhnisch entgegenstarrte.

„Thora…sieh genau hin…dieser Stein speichert die Sonnenstrahlen…und gibt sie wieder ab wenn genug vorhanden ist oder die Strahlen aktivieren irgendetwas in ihm…“ spekulierte sie. „Doch kannst du den schwachen Lichtstrahl erkennen, der von diesem Stein schräg hinab auf den Boden trifft? Es ist kaum zu sehen…aber dort ist etwas!“

Thora folgte mit den Augen Sharies ausgestreckter Hand und versuchte angestrengt, etwas wahrzunehmen.

„Da…“ rief Sharie…“es wird stärker…dieses rote Auge strahlt einen bestimmten Punkt auf dem Boden an…etwas entfernt von dieser unheimlichen Villa!“

„Jaaaa…jetzt sehe ich es auch…“ erwiderte Thora…“Nichts wie hin…bevor alles vorbei ist!“

Schnell, aber äußerst vorsichtig näherten sie sich dem angeleuchteten Punkt. „Gestrüpp…nichts als Gestrüpp…“ Sharie begann bereits, mit ihrem Messer die wildwachsenden Pflanzen zu entfernen, während Thora die fremde Sonne besorgt beobachtete, die bereits halb unter dem Horizont versunken war. Diente dieser Stein als Öffnungsmechanismus, der nur mit der untergehenden Sonne funktionierte?

„Thoraaa…träum nicht….hilf mir lieber! Die Pflanzen müssen hier weg. Darunter ist irgendetwas Hartes.“ Sharie klopfte mit dem Messer demonstrativ auf den Boden und ein metallischer Ton erklang.

Thora hockte sich neben Sharie und gemeinsam räumten sie die dornigen Ranken zur Seite, die sich nur widerwillig vom Boden lösten.

„Da haben wir`s… eine Metallplatte!“ Thora tastete durch die widerspenstigen Schlingpflanzen, die sich unermüdlich anschickten, ihr verlorenes Terrain zurück zu erobern.

„Wenn das kein Eingang ist, was dann…?“ erwiderte Sharie nachdenklich und kratzte mit dem Messer die Umrisse einer etwas über einen Quadratmeter großen Platte aus einem unbekannten leicht glänzenden Material frei, welches eine leicht genarbte Struktur aufwies.

Thora zeichnete mit dem Finger die freigelegte äußere Fuge nach, in der Hoffnung auf einen Öffnungsmechanismus. Nichts… Die Sonne würde in wenigen Minuten vollständig unter dem Horizont gesunken sein und der rätselhafte Stein in der fugenlosen Wand des Gebäudes, der im Moment immer noch die Lichtstrahlen der Sonne abwinkelte und auf die geheimnisvolle Platte lenkte, würde dann wahrscheinlich erlöschen.

Sharie erhob sich und ging zu dem leuchtenden Stein in der Wand, um ihn zu berühren. Sanft tastete sie ihn ab…vielleicht konnte man ihn bewegen…oder eine Reaktion auslösen?

Ein lautes knirschendes Geräusch ertönte…“Shariiiie komm….schnell…“

Alarmiert fuhr Sharie herum und starrte auf Thora, die auf der Platte stand und mit ihr langsam im Boden versank. Mit einem wilden Satz sprintete Sharie los…ergriff Thoras ausgestreckte Hände und sprang hinunter auf die sinkende Platte.

„Das war knapp…“ murmelte Thora mit versagender Stimme und kämpfte um Fassung. „Diese Platte ist ein Fahrstuhl! Ich habe keine Ahnung, wie wir den in Betrieb genommen haben. Dafür kommen zwei Aktionen in Betracht…du hast an dem Stein in der Wand gespielt und ich habe ohne jede Vorsicht die Platte betreten.“

„Meine Güte…habe ich mich erschreckt, als ich dich im Boden verschwinden sah…“ stöhnte Sharie matt und massierte mit der Hand ihren plötzlich verkrampften Nacken. „Ich sah mich schon wieder allein zur nächsten Insel schwimmen oder weiß Gott wohin!“

Thora bemühte sich, ihrer Stimme einen beruhigenden Klang zu geben…“Keine Sorge, Sharie…das wird nicht passieren.“

Rumpelnd und knarrend sank die Platte mit den beiden Freundinnen an unbearbeiteten Felswänden vorbei in eine unbekannte Tiefe…


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BeitragVerfasst: 28.10.2005 - 14:53 
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Im Nadelwald

Zum ersten Mal seit langer Zeit sah Hitana von dem Tagebuch auf und machte ein nachdenkliches Gesicht. Sie sah nachdenklich das Verbindungsbuch zurück in die Höhlen an und dann die Kamera. Sie würde nur zu gerne wissen, was auf dem Film war, vor allem weil er ihr genauere Hinweise geben konnte, aber andererseits glaubte sie keine Zeit verlieren zu dürfen und Fendors Aufgabe beenden zu müssen, um den Untergang vieler Welten aufzuhalten.
Aber wie sollte sie diesen Zerstörer finden? Letztendlich konnte sie nur alle Welten, die über die Verbindungsräume zu erreichen waren durchreisen und nach ihm suchen. Sie seufzte und entschloss sich erst einmal ihre Entscheidung zu überschlafen.
Am nächsten Tag war ihr noch stärker klar, dass sie unbedingt den Untergang von Welten verhindern musste, denn als sie aus dem Haus trat sah sie, dass die Nadelbäume immer kahler und der Boden trocken und rissig wurden. Ich konnte diesem Sterben unmöglich länger zusehen und packte alle Dinge ein, darunter auch die Kamera und das Tagebuch.
Aus einem unbestimmten Grund- vielleicht Intuition- riss sie eine leere Seite aus ihrem eigenen Notizbuch und schrieb die Zeichen aus Fendors Tagebuch darauf. Vielleicht würden andere Forscher es eines Tages finden, vielleicht würde sie das Tagebuch verlieren und dann diese Aufzeichnungen brauchen.

Sie machte sich auf den Weg zum Ufer der Nadelwaldinsel, von wo aus sie dann zu der Insel mit dem kleinen Gebäude herüber wollte. Während sie dorthin wanderte, kam sie auch durch das Gebiet in dem viele Bäume schon tot und umgefallen waren. Bald war sie am Ufer angekommen und blickte auf die Insel mit dem geheimnisvollen Gebäude herüber. Das Floß war leider nicht mehr da, also musste Hitana schwimmen, wobei sie ihren Rucksack auf dem Kopf balancierte, damit er nicht nass wurde. Drüben wrang sie ihre Kleidung schnell aus und betrat dann das Gebäude.
Die Kugel auf dem Dach hatte wieder nicht geleuchtet, aber sie wusste auch nicht wozu sie da war.
Der Raum, den sie betrat wies an den drei Wänden die Zeichen auf, welche im Tagebuch gestanden hatten. Sie zog es schnell heraus und versuchte die verschwommenen Erklärungen unter den Zeichnungen zu lesen, aber ohne Erfolg. Die Zeichen waren aber nicht schwer zu verstehen.
Das erste zeigte die Welt mit den rundlichen Felsen, das zweite eine Höhle mit bizarren Steinformationen und das dritte einen riesigen, dicken Baum. Auf dem Boden war eine Spirale zu sehen. Sie schritt auf eines der Zeichen zu und zeichnete es langsam mit einem Finger nach.
Die Striche glühten kurz grünlich auf und dann verschwand das Glühen wieder. Irgendetwas schien nicht zu funktionieren. Fendor hatte erwähnt, dass die Symbole grün aufleuchteten und sich dann über der Spirale ein „Dimensionstor“ bilden würde.
Sie drehte sich zu dem Durchgang um und entdeckte neben ihm einen kleinen Schalter. Sie berührte ihn vorsichtig, worauf sich der Durchgang von einer Tür verschlossen wurde, die sich von unten herauf schob. Auf dieser Tür war eine Art Sicherungskasten angebracht. Sie öffnete ihn und schaute ihn sich genau an. Eine Sicherung war aus ihrer Halterung gesprungen und auf dem Boden des Kastens gelandet ohne kaputt zu gehen. Sie nahm sie auf und schraubte sie wieder in der Halterung fest. Ein leises Summen war zu hören und der Raum begann in sanftem Grün zu leuchten. In der Mitte der Decke war ein kleiner Lichtstab, der vielleicht zu der Kugel auf dem Dach gehörte, angegangen. Hieß das, dass jetzt wieder alles funktionierte? Hitana fand es sogleich heraus, als sie das Symbol von der Höhle noch einmal nachzeichnete. Das Symbol glühte grün auf und über der Spirale bildete sich ein leichtes Flimmern, was wohl das „Dimensionstor“ sein musste.
Sie sprang hinein und landete auf der anderen Seite in der völlig düsteren Höhle....

In den finsteren Höhlen

Mühevoll schaffte Hitana es, eine Taschenlampe aus ihrem Rucksack zu holen und machte Licht. Sie stand in einer trockenen Höhle, in der überall seltsame Steinformationen standen. Wände, Decke und Boden glitzerten leicht, aufgrund des unbekannten Gesteins, aus dem die Höhle bestand. Da hinter ihr eine Sackgasse war, sie lief langsam los, wobei sie die Taschenlampe immer über den Weg vor ihr gleiten ließ und manchmal auf andere Teile abschweifen ließ. Einmal blieb sie kurz stehen, um mit dem kleinen Geologenwerkzeug, dass sie immer dabei hatte, eine Probe von dem seltsamen Gestein zu nehmen.
Lange Zeit streifte sie so durch die Höhlen, ohne das es etwas besonderes zu sehen gab. Dann fiel das Licht ihrer Taschenlampe auf eine Steinformation, die an einer Stelle ausgehöhlt war. In dieser Aushöhlung lag eine kleine Steinplatte mit Eingravierungen darauf. Sie untersuchte sie und stellte fest, dass sie den Weg durch diese Höhlen wies. Sie zeichnete den Weg schnell ab und legte die Platte dann zurück. Warum sie das tat, wusste sie auch hier nicht genau.
Sie ging weiter, wobei sie immer wieder auf ihre Notizen schaute, denn jetzt wurde der Weg schwieriger. Oft teilte er sich in zwei oder mehrere Wege und ohne die Aufzeichnung hätte sie sich schnell verlaufen. Aber vielleicht war es ja auch nicht immer so interessant den vorgegebenen Weg zu gehen? Sie entschloss sich, auch die anderen Wege zu gehen. Sie hatte Proviant und es gab keinen Grund die Höhlen so schnell wie möglich wieder zu verlassen.
Und so lief sie stundenlang durch die unterschiedlichsten Gänge, markierte ihren Weg und blieb dann irgendwann erschöpft stehen. Sie entschied sich eine Weile zu schlafen und dann weiter zu ziehen.
Ihre Augen hatten sich zwar schon an die ständige Finsternis gewöhnt, aber ohne Sonnenaufgang aufzuwachen, war schon etwas seltsam. Ausgeruht stand sie wieder auf und ging weiter. Im Laufe des Tages entdeckte sie immer wieder an den Wänden sehr interessante Zeichnungen, die genau wie die Steinplatte verrieten, dass schon jemand hier gewesen sein musste. Sie sah einen großen Baum, einen Mann der ein Buch schrieb und dann durch das Buch in eine andere Welt gelangte und seltsame Wesen, die gebeugt und von anderen Männern angetrieben, harte Arbeiten verrichteten.
Da sie sich gut mit der Geschichte der D’ni auskannte, wusste sie das die seltsamen Wesen die Bahro waren und der große Baum, der Baum der Möglichkeiten. Also mussten einst D’ni hier gewesen sein. Sie fragte sich traurig, ob die D’ni noch andere Völker außer die Bahro benutzt hatten. Sie wusste nicht viel über die Kunst, aber letztendlich konnten die Schreiber doch selbst entscheiden, wie sie mit den Dingen in den Welten umgingen, die sie geschrieben hatten. Wie konnte man sich sonst solche Verfehlungen erklären?

Nachdem sie nun schon mehrere Tage in den Höhlen aufhielt, wollte sie nun sehen, wohin der Weg, den sie sich aufgezeichnet hatte, führen würde. Weitere Zeichnungen verrieten ihr, dass es auch hier eine Möglichkeit gab in andere Welten zu kommen.
Tatsächlich kam sie am Ende des Weges in eine Höhle mit glatten Wänden auf denen diesmal nur zwei Symbole eingezeichnet waren. Ein sanft leuchtender, grüner Lichtstab und ein leises Summen verrieten ihr, dass hier alles funktionierte. Das eine Symbol zeigte einen schlanken, sehr hohen Felsen, auf dem ein Weg serpentinenartig nach oben führte, das andere ein riesiges Gebäude.
Vielleicht wohnte ja der Zerstörer in diesem Gebäude? Sie zeichnete das Symbol nach, drehte mich dann zu dem Flimmern um und sprang dann durch das „Dimensionstor“ in die nächste Welt...

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BeitragVerfasst: 29.10.2005 - 07:05 
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Bei Sharie und Thorah

Sharie erwischte sich wie sie wieder nach dem Arm von Thorah griff aber ließ ihn wieder los .

Langsam und immer tiefer senkte sich der Fahrstuhl in die Tiefe . Sharie konnte schlecht einschätzen wie tief sie schon waren aber das Licht von der Oberfläche dran immer weniger zu ihnen Durch und so standen die beiden im Dunklen als der Fahrstuhl mit einem Ächzen zum stehen kam .

Thora flüsterte Sharie hast du deine Taschenlampe dabei

Ja, Sharie Moment

Die beiden begannen vorsichtig in ihren Taschen zu suchen. Vielleicht hatte Sharie zu viele Krimis an der Oberfläche gesehen , den sie rechnetet jedem Moment damit das ihr jemand was über den Kopf schlug und sie irgendwo aufwachte und gefesselt sei .

Natürlich war das Blödsin aber die Gedanken machten in dieser Atmosphäre was sie wollten .
Ein D´ni würde nie jemanden einfach so gefangen nehmen ohne einen triftigen Grund dafür zu haben .

Ein plötzlicher Lichtstrahl riß Sharie wieder aus ihren Gedanken . Thora hatte ihre Lampe gefunden und genau im gleichen Moment ergriff auch Sharie nach dem Gehäuse ,ihrer .

Vorsichtig und dicht bei einander standen sie auf und hoben die ihre Lampen in die Höhe . Was sie sahen , war nicht viel aber da schienein kleiner Gang zu sein an dessen Ende eine Tür war . Vorsichtig und langsam bewegten sie sich darauf zu .

Der Gang an sich war ganz Glatt in den Felsen gehauen und man konnte erahnen das hier nicht nur niedriges Volk ein gekehrt war sondern , Persönlichkeiten von hohem Rang .
In die Wände waren Symbohle und Zeichnungen eingelassen die wohl einen Großen Kampf darstellen sollten.
War das als Warnung gedacht für Eindringlinge , oder sollte es nur den Werdegang eines Bestimmten huldigen ,für den Dieses hier angelegt wurde .

Auch Thora betrachtete die Zeichnungen ,und machte sich wohl ihre Gedanken dazu .

Die Tür vor der sie standen war aus feinsten Gahresenholz gemacht . Die Struktur und Farbe war einfach nicht zu verkennen . Der Macher dieser Tür musste also von dort her gekommen sein oder sich zu mindestens das Holz von dort besorgt haben .

Thorah stand schon vor der Tür und schien etwas zu suchen . Es musste einen Mechanismus geben um diese zu öffnen und so begann Sharie auf ihrer Seite danach zu suchen .
Ein winziger Stein , der kaum auffiel erweckte ihre Neugier . Ohne eine Vorwarnung drückte sie drauf.

Mit einem ächtzen , das wohl darauf zurück zu führen war , das diese Tür schon lange nicht mehr geöffnet wurde , erhob sich die Tür und verschwand in den Felsen.

Was sich den beiden nun Bot war nicht zu erahnen gewesen . Mit dem öffnen der Tür musste sich der Strom angeschaltet haben und die beiden standen vor dem Eingang einer Imposanten Halle.

Sharie erinnerte sich an den Anblick in der Bibliothek oder des Palastest als sie diese zum ersten mal betrat , aber dieser Überragte alles !!

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Die Geschichte geht weiter denn das letzte Wort wurde noch nicht geschrieben Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
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BeitragVerfasst: 31.10.2005 - 15:05 
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Bei Sharie und Thora


Nach der Dunkelheit des kurzen Ganges, an dessen glatten Wände sie mit ihren Taschenlampen fremdartige Zeichnungen und Symbole beleuchtet hatten, drang das Licht so plötzlich auf sie ein, dass sie überrascht zusammenzuckten. Langsam traten Sharie und Thora durch die Türöffnung, welche sich nach Betätigung des kleinen, eher unscheinbaren Knopfes geöffnet hatte.

„Sharie…“ flüsterte Thora mit fast andächtiger Stimme… „das ist ja phantastisch…“

„Ahhhh…“ raunte Sharie leise zurück. „Und wer ist das?“

Vor den staunenden Blicken der beiden Forscherinnen breitete sich eine riesige rechteckige Halle aus, deren Boden mit kostbaren, bunten symbolhaften Mosaiken ausgelegt war, die sich an den Wänden in kleineren Ausführungen wiederholten. Vier massige Säulen aus einem grünlich schimmernden Gestein stützten das Kuppeldach, welches sich in einer Höhe von vierzig Metern oder mehr über die gesamte Weite der Halle spannte. Das Kuppeldach schien mit demjenigen des rätselhaften Gebäudes auf der Oberfläche identisch zu sein. Somit gab es nun eine plausible Erklärung, warum sich dieses fensterlos und ohne jeden Eingang präsentierte, denn es war nur der obere Teil dieser gigantischen Halle in der Tiefe.

In der Mitte der Halle dominierte eine übergroße Statue, die diese bis zur halben Höhe ausfüllte. Sie zeigte einen Menschen in einem weichfließenden knöchellangen Gewand, dessen linker Arm sich mit gekrümmten Fingern weit gegen das Kuppeldach streckte, um etwas Imaginäres zu ergreifen. Der stolz erhobene Kopf mit den feinen, detailreich ausgearbeiteten Gesichtszügen folgte in der Blickrichtung dem ausgestreckten Arm. Auf dem rechten, leicht angewinkelten Arm trug der Fremde ein aufgeschlagenes, steinernes Buch.

Die in regelmäßigen Abständen in den Wänden eingelassenen Feuermurmeln unterstrichen mit ihrem weichen, schattenlosen Licht den Hauch von Zeitlosigkeit, die die fremdartige Statue umgab. Sollte das Buch ein Verbindungsbuch darstellen? Und was bedeutete die besitzergreifende Geste zum Kuppeldach? Stellte diese Statue eine bestimmte Person dar oder hatte das Kunstwerk vielmehr einen symbolhaften Charakter?

Sharie hatte sich einige Schritte auf dem glänzenden Boden in die Halle hineinbewegt. Nun wandte sie sich nach Thora um. Um die vollkommene Stille in dem weiten Rund nicht zu stören, wagte sie kaum zu sprechen. „Thora…sieh mal…an der Wand neben der Tür befinden sich Sonnensymbole…rechts und links vom Eingang…“

Rasch trat Thora zu Sharie. „Hmm…sieht tatsächlich aus wie eine Sonne…!“

Fein ziselierte, goldfarbene Strahlen aus einem unbekannte Metall umgaben ein kreisförmiges Mittelteil aus verschieden farbigen bunten Natursteinen, in deren Mitte ein schwarzer geschliffener Edelstein prangte, ähnlich dem, den sie an der Oberfläche an dem Gebäude gesehen hatten. An der anderen Seite vom Eingang befand sich das gleiche Symbol, jedoch mit einem roten Stein in der Mitte. Vorsichtig strich Thora über die Kanten des schwarzen Steines. Als dieser mit einem leise hörbaren Klicken einrastete, aber gleich darauf wieder heraussprang, zuckte sie erschrocken zurück. Damit wurde etwas geschaltet, aber was?

„Auf der gegenüberliegenden Seite der Halle hinter der Statue ist ein verschlossenes Portal, Thora… und rechts und links daneben die gleichen Symbole wie hier, nur befindet sich in der Mitte einmal ein weißer und einmal ein blaugrüner Stein. Ich habe versucht, sie zu schalten, um das Portal zu öffnen…nichts zu machen.“

Bedauernd zuckte sie mit den Schultern und fügte nachdenklich hinzu…“Wir haben nun vier verschiedene Farben…schwarz, rot, weiß und blaugrün… Ob wir diese in einer bestimmten Reihenfolge drücken müssen?“

„Das vermute ich auch, Sharie…!“ Mit leisen Schritten bewegte sich Thora auf die Statue zu, die aus nächster Nähe einen fast bedrückenden Eindruck vermittelte. Erst jetzt erkannte sie die Worte, die in den etwa 1,5 m hohen Sockel aus blauem Gestein eingraviert waren. Sie hatte keine Schwierigkeiten, die alten Schriftzeichen zu entziffern.

*Nur das Herz erkennt den Weg zum Licht und nur die Dunkelheit zeigt das Ziel*… las sie mit leiser Stimme.

„Herz…rot…“ murmelte Sharie neben ihr.

„Licht…weiß…“ ergänzte Thora. Beide sahen sich zustimmend an…

„Nur die Dunkelheit ist schwarz, Thora!“

„Stimmt…und was ist blaugrün? Ich vermute, dass irgendetwas gezeigt wird, wenn wir diesen drücken. Nun, wir werde sehen… Ich gehe zum Portal, Sharie… und du beginnst hier mit dem roten Knopf…also mit Herz…“ Sharie nickte stumm…und sah hinter Thora her, die schnell zur anderen Seite der Halle lief und bald darauf aus ihrem Blickfeld verschwand.

„Ich bin soweit, Sharie…“ rief Thora mit gedämpfter Stimme, als sie vor dem reichverzierten, doppelflügeligen Portal stand.

„Ich habe rot gedrückt…ist eingerastet…“ kam es von Sharie.

Thora drückte auf den weißen Knopf an der rechten Seite des Portals, der ebenfalls leise hörbar einrastete. „Okay…Sharie…du bist wieder dran…“

„Schwarz…für die Dunkelheit…erledigt…“ erklang Sharies zögernde und etwas atemlose Stimme. „Thoraaaa….warte…noch nicht den letzten drücken….warte…ich komme zu dir. Wer weiß, was wir hier auslösen…bestimmt wirst du wieder von irgendwas verschlungen und bist weg…nimm mich wenigstens mit….“

Trotz der spannungsgeladenen Situation musste Thora unwillkürlich lachen. „Ich hatte nicht vor, einen Alleingang zu starten, zumal es ohne dich recht langweilig werden könnte…“ rief sie der heraneilenden Sharie entgegen.

„Okay…Sharie…jetzt…“ Entschlossen drückte Thora den blaugrünen Knopf ein und das Licht in der Halle erlosch schlagartig. Nach einem winzigen Moment vollkommener Stille erklang ein leiser, melancholischer Ton, der die weite Halle bis auf den letzten Winkel ausfüllte.

„Thora…“ wisperte Sharie…“die Kuppel…“

An dem dunklen Kuppeldach leuchtete ein Stern nach dem anderen auf…ein dichter Reigen leuchtender, ferner Sonnen, die sich zu immer neuen unbekannten Sternbildern ordneten und die Illusion einer überlichtschnellen Reise durch fremde Räume vermittelten. Nach einiger Zeit vergrößerte sich aus der Tiefe des Sternengewimmels ein heller Punkt…entpuppte sich als eine gelbrote Sonne, welche von einer kleinen weißen Sonne begleitet wurde. Beide kreisten um einen gemeinsamen Schwerpunkt…

Fasziniert beobachteten Sharie und Thora das eindringliche und meisterhaft inszenierte Schauspiel, welches von leisen, fast wehmütigen Klängen begleitet wurde. „Eine perfekte Holographie…“ murmelte Sharie verhalten.

Hinter den Sonnen schob sch nun ein Planet heran…wurde langsam größer…um schließlich das Kuppeldach fast auszufüllen. Die greifende, ausgestreckte Hand der riesigen Statue versank in dem blaugrünen, sanften Leuchten des fiktiven Planeten.

„Blaugrün…“ raunte Thora Sharie zu… “das Ziel….“

Ein leiser, angenehm kühler Luftzug strich unerwartet durch die Halle, begleitet von einem kurzen, feinen schnarrenden Geräusch.

„Sharie…was war das? ….Das Portal…???“


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BeitragVerfasst: 04.11.2005 - 16:20 
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In einer riesigen Festung

Hitana stand in den gelblich erleuchteten Räumen einer anscheinend riesigen Festung aus vollkommen schwarzem Stein und sah sich mit großen Augen um. Das flackernde Licht der vielen Kerzen bildete ein dämmeriges Licht. Sie befand sich in einem langen Flur, von dem rechts viele Türen in verschiedene Zimmer führten. Der Flur war mit Wandbehänden, Teppichen und manchmal auch Statuen geschmückt. Die Türen waren aus edlem, schönen Holz.
Sie fragte sich, wer hier wohl wohnte und was sich in den vielen Zimmern wohl befand. Sie war sich jedoch nicht sicher, ob sie es wagen konnte, die Zimmer zu betreten, da sie nicht wusste, ob sich dort nicht jemand befand.
Erst einmal ging sie den langen Flur hinunter und schaute sich dabei genau um. Mit gespitzten Ohren lauschte sie, ob nicht irgendwo jemand herumlief und sie vielleicht erwischte. Die Gefahr, dass ihr etwas schlimmes geschehen konnte, ließ sie erschauern. Schließlich wusste sie nicht, wie man hier mit Fremden umging.
Ein langer Flur führte in den nächsten und langsam fragte Hitana sich, wie groß diese Festung eigentlich war. Als sie einmal aus den schmalen Fenstern sah, blickte sie auf eine trostlose, graue Moorlandschaft, die von einem schiefergrauen Himmel überspannt wurde.
Die Neugier überkam sie irgendwann doch noch und nachdem sie an einer Tür gelauscht hatte, ob sich drinnen jemand befand, öffnete sie diese vorsichtig und trat ein. Das Zimmer war ebenso edel ausgestattet, wie der Teil der Festung, den sie bereits gesehen hatte. Es schien das Schlafzimmer von jemandem zu sein und sie sah sich etwas genauer um. Auf der Kommode neben dem Bett stand ein Bild von einem stolz aussehenden älteren Mann zusammen mit einem Jüngeren, der sein Sohn zu sein schien. Sie schaute sich auch die Bücher aus dem Regal an, konnte aber die Schrift nicht entziffern. Da es hier nichts weiter zu sehen gab, ging sie wieder hinaus und öffnete nach Geratewohl weitere Türen und sah sich in den Räumen kurz um. Sie entdeckte ein Arbeitszimmer mit einem großen Schreibtisch und einem weiteren Bücherregal, dessen Bücher aber alle durch ein Schloss versiegelt waren. Konnten dies Verbindungsbücher sein? Wenn ja, so musste ich mich in der Behausung des Zerstörers befinden.
Es gab auch einen Laborraum, mit einem Regal voller Einweggläser, in denen sich seltsame Dinge befanden, von denen sie nicht wissen wollte, was es war. Andere Gläser enthielten seltsam gefärbte Flüssigkeiten, die in der unbekannten Schrift beschriftet waren.
Erschreckend war ein düsterer Raum mit Wandbehänden, die einen Mann als Gott über viele Welten zu zeigen schienen und ein großes Bild an einer Wand, dass einen Mann zeigte, dessen Gesicht durch Farbschmierereien und ein Messer, dass mitten in die Stirn gerammt worden war, geschändet worden war. Das musste wohl der Bruder des Zerstörers sein.
Ein weiterer Raum war ebenso seltsam: Es schien sich um eine Art Krankenzimmer oder vielleicht einen weiteren Versuchsraum zu handeln. Der Raum war ungeschmückt und es befanden sich eine schmale Pritsche, ein Tisch, auf dem ziemlich übel aussehende Gegenstände lagen und seltsame Apparaturen, von denen sie nicht wusste, was sie taten. Das Ganze machte einen sehr unheimlichen Eindruck und sie wollte sich nicht vorstellen, was hier geschah.

Sie gelangte einige Zeit später zu einer Treppe, die in das untere Geschoss führte. Dort war alles ungeschmückt, sodass die Vermutung nahe lag, dass hier das Dienstpersonal lebte. Die Zimmer hier waren karg und ungemütlich eingerichtet und es folgten weitere Räume mit seltsamen Gerätschaften. Schließlich kam sie zu einem Raum, der eine Art Tempel zu sein schien, da ein riesiger Wandbehang mit dem Bild eines zornig aussehenden Mann den Raum beherrschte. Unter dem Wandbehang stand ein Altar für Opferungen und der Raum war durch riesige Kandelaber erleuchtet.
Bisher war sie auf ihrem Streifzug niemandem begegnet und war darüber auch sehr froh. Als sie jetzt aus dem Tempel trat und den Flur herunter ging, hörte sie plötzlich Stimmen. Es waren zwei Menschen, die sich in Hitanas Sprache unterhielten und direkt auf dem Weg in diesen Flur zu sein schienen. Hitana sah sich gehetzt um und öffnete dann schnell die nächste Tür, welche sie erreichen konnte. Auch dieser Raum war karg eingerichtet und so konnte sie nur hoffen, dass die beiden Menschen nicht ausgerechnet in diesen Raum wollten. Sie blieb an der Tür und lauschte nach draußen. Die beiden Menschen gingen an ihrer Tür vorbei und anscheinend in den Tempel. Hitana atmete erleichtert auf und schaute sich dann in dem Raum um. Etwas nahm ihre Aufmerksamkeit besonders in Anspruch. Auf der anderen Seite des Raumes war ein vergittertes Fenster, durch das man in einen anderen Raum blicken konnte.
Sie spähte hindurch und sah einen prächtig eingerichteten Raum voller Gegenstände aus glänzendem Gold und schönen Wandbehänden und Teppichen. An einem Tisch saß ein Mann, den sie nur von hinten erkennen konnte. Er hatte kurze, schwarze Haare und wirkte sehr kräftig.
Sie konnte es nicht mit Sicherheit sagen, aber sie vermutete, dass dies der Zerstörer war. Doch wie es aussah, würde sie alleine keine Chance gegen ihn haben. Sie atmete möglichst leise, um ihn nicht auf sich aufmerksam zu machen und beobachtete ihn weiter.
Plötzlich richtete er sich ruckartig auf und neigte leicht den Kopf. Erschrocken hielt Hitana den Atem an. Hatte er sie etwa trotzdem gehört? Langsam wandte sie sich von dem vergitterten Fenster ab, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Dabei tastete sie sich an der Wand entlang, ohne den etwas anders aussehen Stein zu sehen, der in die Mauer eingearbeitet war. Sie berührte ihn nur kurz, doch schon erklang ein schleifendes Geräusch, dass sie erstarren ließ. Was war das?
Plötzlich gab es ein lautes KLONG und als sie sich umdrehte, sah sie das die Tür durch ein weiteres Gitter versperrt wurde. Hitana sah sich ängstlich um und dachte: Was habe ich getan?
Sie hörte ein Geräusch von dem Fenster her und drehte sich wieder um. Auch hier hatte sich etwas geändert: Das vergitterte Fenster war jetzt so groß, dass man ohne Schwierigkeiten hineinsehen konnte. In diesem Moment verstand Hitana den Sinn dieses Fensters. Sie war in einer Zelle gefangen und auf der anderen Seite stand der Mann, welcher nicht nur Zivilisationen, sondern auch Welten auf dem Gewissen hatte. Er stand langsam auf und ging mit gemessenen Schritten auf mich zu. Er grinste mich böse an und sagte in meiner Sprache, wenn auch mit starkem Dialekt: „Wen haben wir denn da? Es hat sich also doch gelohnt den Gefängnisraum zu bauen, um herumstreifende Leute gefangen zunehmen. Wer bist du?“ Hitana schluckte krampfhaft und dachte nach. Sie wusste nicht, was er mit ihr tun würde, aber antworten sollte sie erst einmal nicht. Stattdessen wandte sie sich schnell von dem Fenster ab und kauerte sich in eine Ecke. Hinter sich hörte sie ein finsteres Lachen. „Ha! Du tust gut daran dich zu fürchten! Nun, wenn du mir heute nicht sagen willst, wie du heißt, dann vielleicht ein andermal. Ich habe genug Zeit! Ich werde Voranu nach dir schicken, damit du auch gut versorgt bist.“ Damit wandte auch er sich ab und Hitana hatte Zeit zu überlegen, was sie jetzt tun sollte.
Sie wühlte hektisch in ihrem Rucksack herum, bis sie endlich das gefunden hatte, was sie gesucht hatte. Sie betrachtete die KI, welche man ihr gegeben hatte, als sie in die Gruppe der Forscher eingetreten war. Außerdem hatte man ihr die Nummern einiger anderer Forscher gegeben, die sie kontaktieren konnte, wenn sie in Schwierigkeiten war. Sie betrachtete Nummern und Namen: Sharie, Thora, Cathy und andere. Sie kannte keine von ihnen. Sie wusste nicht, ob diese Forscher, sie retten kommen würden, aber sie hatte keine andere Möglichkeit. Sie schrieb also eine Nachricht an die drei Frauen.

Forscherkollegen, wo immer ihr seid, ich brauche Hilfe! Mein Name ist Hitana und ich bin eine neue Forscherin. Ich befinde mich in der Gefangenschaft eines gefährlichen Mannes! Ihr müsst mir unbedingt helfen; ich weiß nicht was er mit mir tun könnte.
Ihr benötigt einen Sendersucher. Reist in die Wüste und sucht nach einem Sender mit einer Plakette darauf! Habt ihr ihn gefunden, so haltet Ausschau nach einem Flimmern am Boden. Das ist ein Dimensionstor in eine Nadelbaumwelt. Benutzt das Tor und sucht in der Nadelbaumwelt die kleine Holzhütte. Dort habe ich einen Hinweis hinterlegt. Benutzt im Verbindungsraum das Tor zu der Höhle mit den Steinformationen (malt das Zeichen für die Höhle mit den Steinformationen im Verbindungsraum nach). Sucht in den Höhlen nach einer Steinformation mit einem Loch. Eine Steinplatte weist euch den Weg zum nächsten Verbindungsraum. Benutzt das Tor zu der großen Festung (derselbe Weg wie im ersten Verbindungsraum). In der Festung müsst ihr sehr vorsichtig sein, weil dort die Dienerschaft des Mannes herumläuft. Vielleicht könnt ihr sie für euch gewinnen. Im unteren Geschoss auf der linken Seite hinter der letzten Tür ist mein Gefängnis. Mehr kann ich euch jetzt nicht sagen! Bitte helft mir!!!


Sie sendete die Nachricht ab und hoffte, dass sie ankam und die Forscher ihr zu Hilfe kamen...

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Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possiet

Hitana Mikoyan (SL) , Hitana Jadurian (GW)


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BeitragVerfasst: 08.11.2005 - 11:49 
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Etwas nasses reist sie aus dem Schlaf, blinzelnd öffnet Cathy ihre Augen und schaut durch das spärlich abgedeckte Dach dieser Hütte. Ein Tautropfen löst sich und fällt ihr auf das Gesicht. Es ist kalt und beim Gedanken fröstelt es sie gewaltig. Sie hat ausreichend geschlafen und erwägt den Gedanken diese Hütte als ihr neues Zuhause zu erkoren. Ihre Forschungen und Arbeiten fangen hier an.

Vogelgezwitscher reist sie aus ihren Gedanken und fast fröhlich steht sie auf. Als erstes will sie ihr Häuschen renovieren. Ihr Gepäck stellt sie in eine Ecke und begibt sich in den naheliegenden Wald. Steine findet sie überall und trägt sie zu ihrem Haus, um dort später eine Feuerstelle einzurichten. Mit einem Schal den sie in ihrem Rucksack findet, wischt sie die vorhandenen Flächen ab. Sie findet einige leere Töpfe mit Deckeln und Krüge, ihr entscheid Nahrung zu suchen und sie dann einzumachen ist gereift. Der Boden ist staubig und voller verwelkten Blätter und sie beginnt auch den mir ihren blossen Händen zu säubern. Ihre Liegefläche deckt sie mit dem Laub ab um diese weicher zu machen. Sie würde sich eine andere Möglichkeit suchen müssen um es sich bequem zu halten.

Bald ist es hier soweit sauber, das sie beginnen kann Reisig und Holz zu sammeln. Immer wieder gleitet ihr Blick zum Berg, auch Tagsüber umhüllt ein Nebelschleier seine Spitze. Sollte sie eingerichtet sein und genügend Proviant gefunden haben, ist er ihr nächstes Ziel. Eifrig trägt sie das Gehölz zur Hütte und begutachtet das Dach. Unweit hat sie ein Gesträuch entdeckt das aus grossen Blätter besteht und ein Baum der aus feinen langen Wurzeln besteht. Luftwurzeln, gut um sie abzuschneiden und für die Befestigung des Blätterdachs. Notdürftig aber zweckmässig. Dies Arbeit beschäftig sie eine ganze Weile und bald muss Cathy merken, das die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht hat. Mittagszeit, bei diesem Gedanken knurrt ihr Magen und erste Müdigkeit macht sich bemerkbar. Die getrockneten Reste ermuntern zwar die Lebensgeister und machen sie soweit satt und durstlos, aber halten nicht lange hin. Im Nahegelegenen Waldstück findet sie einige Beeren und zerkaut sie genüsslich. Ah tut das gut.

Lange ist sie danach noch mit ihrem Dach beschäftigt und hofft am nächsten Morgen nicht wieder so geweckt zu werden.

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BeitragVerfasst: 08.11.2005 - 13:33 
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Am Himmel erscheint schon die erste Sichel des Mondes und eine kühle Brise kommt auf. Hat sie wirklich denn ganzen Nachmittag verbracht um das Blätterdach zu reparieren ? Sie begutachtet ihr Werk und stellt zufrieden fest, das es, wenn es nicht zu regnen anfängt, wohl halten würde.

Nachdenklich begibt sie sich zu der Stelle wo sie gestern Abend hingefallen ist, der Sand liegt immer noch da, aber sie kann nirgends was von einer Dimensionsfalte sehen. Aus dem Nichts scheint feiner Sandstaub zu fallen, es hat den Anschein als wäre die Falte in der Wüste wieder offen und zugänglich um hier hin zu gelangen. Mit Steinen umkreist sie den kleinen, feinen Sandhügel um sicher zu gehen das dies die richtige Stelle ist wo sie landete. Die Brise wird immer heftiger und kühlt die Landschaft massiv ab. Der Wüstensand zerstäubt und hinterlässt den Steinring denn sie eben angefertigt hat. Fröstelnd begibt sie sich in ihr Häuschen um ein wärmendes Feuer an zu zünden. Damit die Tür nicht dauernd auf geht legt sie einen Stein davor.

Die Nacht bricht schneller herein als sie denkt und lange sitzt sie noch vor dem Feuer um ihren Gedanken nach zu hangen. Morgen muss sie als erstes auf Nahrungs- und Wassersuche. Denn mit Wasser kann sie die Beeren zu einem Kompott verarbeiten, den Deckel eines der Töpfe mit Wurzeln zubinden in der Hoffnung das es genügend verschlossen bleibt. Die Idee ein Loch zu graben um ihre Vorräte aufzubewahren begeistert sie . Sie hofft noch weiter Nahrung im Wald zu finden , Pilze wären nicht schlecht. Ein Wasserlauf konnte sie noch nicht entdecken.

Eigenartigerweise hat sie das Gefühl als wären die Tage und die Nächte hier viel kürzer, aber sie hat so viel erledigt das es wahrscheinlich nur daran lag. Langsam verglomm das Feuer und die glühende Asche lässt ihr neues Heim in einem weitern anderen Licht erscheinen. Eilig legt sie noch ein paar Holzscheite nach und legt sich müde auf die Liegefläche und schläft bald ein.

Der Morgen kommt früher als sie erwartet hat , die Tage scheinen hier wirklich kürzer zu sein. Im Waldstück findet sie weitere Beeren und frühstückt gleich an Ort und Stelle. Unter den Steinen die hier so zahllos herumliegen entdeckt sie kleiner rötliche. Eilig holt sie ihren Rucksack, leert zuerst die vertrockneten Blätter in zwei dieser Töpfe, verschliesst diese mit den Deckeln und stellt sie unter das Fenster. Ihr Buch und ihr Notizbüchlein legt sie unter die Blätter bei der Liege. Ein Krug nimmt sie gleich mit , in der Hoffnung Wasser zu finden. Ihr Rucksack fühlt sie mit diesen rötlichen Steinchen und hängt ihn an. Eine Weile folgt sie dem Weg bis zu der Stelle wo sie aus der Wüste hier her gekommen war. Zu ihrer rechten befindet sich das Waldstück, zu ihrer linken ein unwegsames Gelände mit mannshohem Gestrüpp. Ihr Blick gleitet zum Berg der rechterhand über das Waldstück ragt. So begibt sie sich in dessen Richtung und streut immer nach fünf Schritten gleich einige dieser Steinchen auf den Boden. Und knickt zur Sicherheit noch Ästchen um so den Weg zurück zu finden.

Ein eigenartiges Summen reist sie aus dieser Arbeit und Cathy erkennt an ihrem Arm wie ihre KI leicht flackert. Das Glas ist immer noch zerborsten und so kann sie nicht entziffern wer ihr was geschickt hat. Aber sie hat eine Nachricht erhalten und das stimmt sie glücklich.

Ihr Wassersuche wird immer unwegsamer, ranken versperren ihr den Weg, die Bäume rücken immer näher und oft muss sie ein Stück zurück und eine andere Richtung einschlagen. Der Waldboden verändert sich auch zunehmend und wird immer sumpfiger und matschiger. Wo es so nass ist, muss auch irgendwo Wasser sein. Und da entdeckt sie es, im Morast findet sie ein Wasserloch aus dem wohl Wasser kommt aber nicht abfliessen kann. Dies erklärt ihr auch das matschige etwas auf dem sie gerade marschiert. Vorsichtig tastet sie sich zum Wasserloch hin und erkennt das die Klarheit und Reinheit dessen. Den Krug füllt sie damit bis zum Rande hin und begibt sich langsam ohne was zu verschütten zurück. Die Steinchen und die Ästchen haben ihren Dienst erwiesen und Cathy würde den Weg zum Wasser zu einem Pfad ebnen.

Ihr Wasserkrug stellt sie im Häuschen hin und begibt sich augenblicklich wieder in den Wald um ein weiterer Krug zu füllen. Ihr zweiter Gang da hin scheint ihr viel kürzer zu sein als der erste und bald ist sie wieder zurück. Mit schrecken stellt sie fest, das ihr Feuer fast erloschen ist, obwohl sie am Morgen wieder Holz nachgelegt hatte. Eilig holt sie das nach um ihr neues Zuhause warm zu halten. Zur Sicherheit kocht sie das Wasser ab und stellt es danach vor ihr Haus.

Während des ganzen Vormittags hörte sie immer wieder Vögel zwitschern, aber eigenartigerweise ist ihr nie einer zu Gesicht gekommen. So gespannt wie sie die Bäume auch absuchte und in den Himmel schaute, nirgends flog ein Vögel herum. Das Gezwitscher schien ihr aber nahe zu sein. Mit etwas grösseren Steinen deckt sie noch die zwei Krüge ab und begibt sich wieder in das nahegelegene Waldstück , immer wieder mit Blickkontakt zu ihrem Häuschen um nach weiteren Nahrungsmittel zu suchen.....

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