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BeitragVerfasst: 25.03.2006 - 18:55 
Rückblick (Teil 2)

Von Ekel erfasst wendet sich Ramsine ab. Solche Anblicke ist sie nicht gewohnt.

Ramsine, das ist ein Mann! Ganz vorsichtig dreht sich Ramsine um.

Ob er noch lebt! fragt sie erschrocken.

Ich werde ihn mal untersuchen!

Du kannst ihn doch nicht einfassen! kreischt Ramsine.
Ich verbiete es dir!

Nun komm mal wieder runter du hysterische Kuh! fährt Tracy ihre Freundin an.

Wie kannst du es wagen………!
Doch mitten im Satz bricht Ramsine ab. Verdammt, sie hat recht!!!!!!

Völlig zerknirscht stammelt sie leise Tut mir leid, aber…….!

Tracy blickt ihre Freundin lächelnd an.

Schon gut, aber irgendwann werde ich dir deine Arroganz schon noch austreiben können. Und wenn nicht ich dann vielleicht ein Anderer!

Die Freundinnen fallen sich in die Arme.

.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.

So verschieden die beiden auch sind, so sehr lieben sie einander. Schon lange kann sich keine von beiden ein Leben mehr ohne die andere vorstellen.
Tracy kommt aus nicht so wohlhabenden Verhältnissen. Ihr Vater arbeitet als Buchhalter im Kontor von Ramsine’s Vater. Nur durch einen Zufall haben sich die damals noch kleinen Mädchen von 6 Jahren getroffen und sofort Gefallen aneinander gefunden.
Ramsine’s Mutter wollte die Freundschaft der beiden unterbinden weil sie sie für nicht standesgemäß hielt.
"Ramsinchen, es gehört sich nicht sich mit den Kindern unserer Angestellten abzugeben. Du hast es doch nun wirklich nicht nötig! Es gibt so viele kleine Mädchen in unserer Gesellschaftsschicht, die gerne deine Freundin sein möchten".

Der Vater kam gerade nach Hause und auf dem Weg zum Salon hatte er das Gespräch mit anhören können.
Wenn auch liebevoll aber mit einem nicht zu überhörenden Zischen in der Stimme sagte er zu seiner Frau:
"Wenn mein kleines Ramsinchen Tracy zu ihrer Freundin haben möchte dann hast du ihren Wunsch zu respektieren".

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.

Nun kniet sich auch Ramsine vorsichtig vor dieses armselige Häuflein Mensch. Nur mit Mühe kann sie ihren Ekel unterdrücken.

Der Mann liegt da fast völlig mit bereits faulendem Laub des letzten Herbstes bedeckt. Nur ein extrem verschmutztes Gesicht ist zu erkennen und die Fußspitzen seiner total zerschlissenen Stiefel.

Tracy fingert schon an dem Mann herum und versucht eine Stelle zu finden um einen Puls spüren zu können.

Er lebt, aber er braucht dringend Hilfe! Ramsine, lauf ins Dorf und hole den Doktor! Ich bleibe solange hier und versuche ihm weiter zu helfen.

Was willst du tun?

Keine Ahnung, aber quatsche nicht sondern geh endlich!

Ja, Tracy hatte wirklich keine Ahnung was sie tun sollte. Ganz vorsichtig beugte sie sich noch dichter über das Gesicht des Mannes und suchte nach irgendwelchen Reaktionen.

Können sie mich verstehen?

Sie glaubte ein leichtes zucken der Augenlider wahrzunehmen.

Können sie sich bewegen? Keine Reaktion.

Können sie reden? Ein leichtes Brummen war zu vernehmen.

Haben sie Schmerzen? Wieder dieses zucken der Lider.

In Tracy stieg Frust auf. Hätte ich mich doch weniger in den Salons dieser reichen Göre aufgehalten, sondern mehr vom praktischen Leben gelernt.

Noch einmal versuchte sie sich einen Überblick zu schaffen.
Wo sind denn seine Arme? Doch nicht etwa eingegraben??!!
Ohne nachzudenken fing sie mit ihren bloßen Händen an zu graben.

Plötzlich musste Tracy schallend lachen. Sie dachte an ihre so perfekt manikürten Nägel und die sorgfältig gepflegten Hände und versuchte sich Ramsine in dieser Situation vorzustellen.

Allmählich war die Silhouette eines Armes zu erkennen. Schweiß stand auf Tracy’s Stirn und sie wusste nicht wie lange sie schon mit dem graben beschäftigt war.
Wieder tastete sie nach dem Puls des Mannes. Er war noch da, aber war er vorhin nicht stärker?

Hallo, hören sie mich? Nichts! Bitte sterben sie nicht, sie müssen mich doch hören!

Panik wollte Tracy ergreifen, aber im Gegensatz zu Ramsine war sie stark und konnte sich wieder unter Kontrolle bringen.
Nein, ich habe keine Panik, ich fange nicht an zu heulen und schon gar nicht…….

Ein Geräusch ließ sie aufhorchen und erblickte alsbald ihre Freundin.
Die Lichtung füllte sich mit mehreren Menschen. Tracy sah die imposante Gestalt von Ramsine’s Vater und mehrere Männer seiner Angestellten mit Gerätschaften ausgestattet. Nur den Doktor sah sie nicht.

Um Gottes Willen, Ramsine, warum hast du den Arzt nicht geholt?

Nun war Tracy wirklich den Tränen nahe.
Sie spürte wie sich zwei kräftige Hände sanft auf ihre Oberarme legten und sie hochzogen.

Beruhige dich, Tracy, der Doktor ist nicht aufzufinden. Daraufhin tat Ramsine das einzig richtige und hat mich verständigt!

Es war Ramsine’s Vater, der zu ihr sprach. Diese auch ihr so vertraute und sanfte Stimme ließ alle Anspannung von Tracy fallen und sie warf sich hemmungslos schluchzend in seine Arme, während dieser auch schon seine Befehle bellte.

Fortsetzung folgt!


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BeitragVerfasst: 26.03.2006 - 00:13 
Rückblende (Teil 3)

Ganz vorsichtig wurde der bedauernswerte Fremde ausgegraben und auf eine Trage gelegt.
Dank Ramsines ausführlicher Schilderung konnte sich ihr Vater ein Bild der Situation machen und entsprechende Maßnahmen anordnen.

Tracy hatte sich inzwischen wieder beruhigt. Nun klammerten sich beide Freundinnen wieder aneinander in der Hoffnung, dieser Mann möge überleben.

Ramsines Vater war ein einflussreicher Mann in der Stadt und als Arbeitgeber bekannt für die Fürsorge seinen Angestellten gegenüber. Diese Tatsache machte ihn weit über die Stadtgrenze hinaus sehr beliebt bei den nicht so previligierten Schichten.
So hegte keiner seiner Hausangestellten Zweifel daran welche guten Absichten ihm vorschweben als er den Befehl gab den Doktor zu suchen und in sein Haus zu bringen.

Langsam setzte sich der Tross in Bewegung. Die Freundinnen hatten das Gefühl es wären Tage vergangen bis sie endlich Ramsines Elternhaus erreichten.

Der Fremde wurde in ein extra für ihn umfunktioniertes Gästezimmer gebracht und auf das Bett gelegt. Glücklicherweise wurde mittlerweile auch der Doktor gefunden, der seinen Patienten schon ungeduldig erwartete.

Doktor, wallten sie ihres Amtes. Vor der Tür werden Dienstboten stehen um ihre Anweisungen auszuführen. Ich selbst erwarte ihren Bericht in meinem Salon!

In der Zwischenzeit hatte sich Tracy von ihrer Freundin verabschiedet.

Ramsine, sei mir bitte nicht böse, aber ich möchte jetzt auch nach Hause. Irgendwie war das alles auch für mich etwas zu viel!

Ja, das kann ich gut verstehen. Du hast wirklich unmenschliches geleistet! Ich hätte das nicht gekonnt!

Weiß ich doch, meine Liebe. Warum wohl habe ich dich geschickt um Hilfe zu holen?

Ramsine wollte gerade wieder einschnappen. Sie konnte es einfach nicht ertragen wenn man ihr Schwäche vorwarf. Aber glücklicherweise beherrschte sie sich schnell wieder und antwortete ruhig

Ja, das war eine kluge Entscheidung von dir! Ruhe dich erstmal aus. Bis später!

Tracy verließ das Haus, wenn auch mit einem schlechten Gewissen. Das erste Mal in ihrem Leben hatte sie ihre Freundin belogen!

Fortsetzung folgt!


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BeitragVerfasst: 26.03.2006 - 16:56 
Rückblick (Teil 4)

Tracy verspürte nicht die geringste Lust nach Hause zu gehen. Nein, ihr Ziel sollte ein ganzes anderes sein.

.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-

Seit einigen Wochen machte ihr ein junger Mann massiv den Hof. Die Blicke der beiden trafen sich zufällig auf dem Marktplatz und beide waren wie hypnotisiert.
Der junge Mann, Clemens, lud Tracy in ein Cafe ein. Beiden war es als ob sie einander schon ewig kennen und plauderten fröhlich drauf los.
Clemens stellte sich selbstverständlich artig vor und erzählte von sich und seiner Familie und seinem Leben. Gebannt lauschte Tracy seinen Worten.

Als nun Tracy von sich zu erzählen begann und von ihrer Freundin berichtete, verfinsterte sich Clemens’ Gesicht.

Was ist los?

Ramsine? Sagtest du wirklich Ramsine? Und die ist deine Freundin?

Ja! antwortete Tracy plötzlich völlig verunsichert. Wieso fragst du?

Na ja, ich kenne diese Dame zwar nicht persönlich, aber was man so von ihr hört…!

Ach so, was hört man denn von Ramsine? Ihr Tonfall klang schnippisch und ihr ganzer Körper nahm eine Angriffsposition ein.

Clemens bemerkte erschrocken Tracy’s Reaktion und erfasste blitzschnell die Situation.

Bitte entschuldige, ich wollte weder dir noch deiner Freundin zu nahe treten. Komm, erzähl mir mehr von dir?

.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.

Im Laufe der Wochen waren sich Tracy und Clemens immer näher gekommen. Beide fühlten sich wohl in Gegenwart des anderen. Ja mehr noch, sie fühlten sich fast schmerzlich voneinander angezogen.

Doch irgend etwas stand zwischen ihnen – Ramsine.

Auf Tracy’s Wunsch trafen sich die beiden immer nur heimlich. Und beide litten darunter ohne es zu wagen den Grund auszusprechen.

Direkt von Ramsines Elterhaus lief Tracy zu dem geheimen Treffpunkt. Völlig außer Atem aber überglücklich warf sie sich in die Arme ihres Geliebten.

Du glaubst ja gar nicht, was ich heute erlebt habe!

Ohne eine Antwort abzuwarten quoll es nur so aus ihr heraus.
Während sie redete hielt sie ständig Blickkontakt mit Clemens und bemerkte wieder sein sich verfinsterndes Gesicht. Wiedermal zerriss es ihr fast das Herz.
Nein, sie wollte diesen Gesichtsausdruck nicht mehr sehen der immer nur erschien wenn von Ramsine die Rede war. Viel zu sehr liebte sie sein strahlendes Lächeln und die Augen, die sie schon so unsäglich viele Male voller Zärtlichkeit ansahen.

Kaum das Tracy geendet hatte packte Clemens sie an den Schultern. Und dieser Griff was alles andere als zärtlich.

Aua, du tust mir weh!
Worauf Clemens seinen Griff etwas lockerte aber sie immer noch festhielt.

Tracy, es reicht! Immer nur Ramsine, Ramsine, Ramsine! Du wirst dich entscheiden müssen – Ramsine oder ich??!!

Clemens, bitte??!!
Sie glaubte den Boden unter ihren Füßen zu verlieren.

Nein! zischte er scharf. Ich meine es ernst!

Tracy versuchte sich aus dem Griff zu lösen und trommelte mit ihren Fäusten gegen seine Brust. Hemmungslos begann sie zu weinen. Von Krämpfen geschüttelt klammerte sie sich wie eine Ertrinkende an ihn. Zärtlich streichelte Clemens den Kopf seiner Geliebten. Er wusste viel zu genau was in ihr vorging.
Tracy spürte wie sie langsam auf den Boden gezogen wurde und kuschelte sich in seine Arme.

Du weißt das ich recht habe, oder?
Kaum merklich nickte sie als sie sich wieder beruhigt hatte.
Liebst du mich?

Oh ja. so sehr! hauchte Tracy.

Ich mag diese Geheimnistuerei nicht mehr! Ich möchte dich endlich meinen Eltern vorstellen und unsere Beziehung öffentlich bekannt geben. Wir beide haben nichts zu verbergen!

Tracy nickte. Oh ja, es könnte alles so schön sein, dachte sie. Doch dann hielt sie den Atem an, ahnend was jetzt kommen würde.

Du hast ein Recht auf dein eigenes Leben. Ein Leben, das du alleine bestimmst.
Und nun frage ich dich noch einmal – wem willst du in Zukunft folgen wenn du gebraucht wirst?

Langsam drehte sich Tracy um, sah ihm in die Augen und beide verschmolzen in einen langen und leidenschaftlichen Kuss.


Als Tracy Ramsines Elternhaus erreichte glaubte sie eine gewisse Unruhe zu verspüren. Überall liefen laut schwatzend Diener aufgeregt durcheinander.
Als sie den Salon betrat kam ihr eine Eiseskälte entgegen. Die ganze Familie war versammelt und alle schwiegen.

Oha, dachte sie – dicke Luft.
Der Vater las seelenruhig in seiner Zeitung während die Mutter mit zitternden Händen an ihrer Stickarbeit herumfuchtelte. Ramsine kauerte im großen Ohrensessel und schien wieder mal total beleidigt.

Hallo, wieder da? fragte Ramsines Vater. Können wir etwas für dich tun?

Ich möchte gerne Ramsine sprechen!

Eine Weile verging.
Ramsine! herrschte ihr Vater sie an. Du hast Besuch!

Was willst du?

Mit dir reden!

Passt jetzt gerade schlecht!

Ramsine, bitte. Es ist sehr wichtig für mich!

Keine Reaktion und Ramsines Vater schien der Geduldsfassen zu reißen.

TOCHTER, überspanne nicht den Bogen. Du legst heute ein Verhalten an den Tag das ich nicht mehr länger bereit bin zu dulden. Wenn deine Freundin dich um eine Unterredung bittet dann ist es deine verdammte Pflicht ihr auch mal diesen Gefallen zu erweisen. Ist sie nicht auch immer sofort zur Stelle wenn du sie rufst? Geh, oder ich mach dir Beine!

Sein Brüllen ließ das Haus fast erschüttern. Ein Dienstbote der gerade den Salon betreten wollte, zog sich ängstlich wieder zurück.

Wutentbrannt knallte der Vater seine Zeitung auf den Tisch und verließ den Raum. Mehr zu sich selbst als zu den anderen brummelte er – dieses Kind braucht endlich einen Mann!

Mutter und Tochter sahen sich entsetzt an während Tracy verlegen zu Boden blickte.
Noch nie hatten die drei Frauen den Hausherrn so erlebt. Zornesausbrüche waren dem sehr sanftmütigen Menschen bisher fremd.

Komm, laß uns in den Garten gehen! forderte Ramsine ihre Freundin trotzig auf.

Nun was ist los?

Tracy viel es schwer in dieser düsteren Atmosphäre über ihre Liebe zu sprechen. Aber sie hatte es Clemens versprochen.

Ramsine, stell dir vor ich habe mich verliebt!

Schön für dich! Ich meine, da freue ich mich aber für dich!
Ramsine versuchte krampfhaft ein Lächeln aufzusetzten, was ihr aber nicht so recht gelingen wollte.

Und wie heißt er? Kenne ich ihn?
Tracy nannte den Namen.

Kenne ich nicht, nie gehört! Und wie lange geht das schon? Äh ich meine, seit wann kennt ihr euch? Wo habt ihr euch kennen gelernt?

Tracy beantwortete alle Fragen. Aber sie fühlte sich unwohl in ihrer Haut. Hätte sie sich doch gewünscht unter besseren Umständen mit ihrer Freundin darüber zu reden. Doch sie wusste dass sie nicht ganz schuldlos daran war. So oft schon wollte sie von ihrer Liebe mit Ramsine sprechen. Aber immer hatte Ramsine wichtigere Themen über die diese zu reden wünschte. Ja, Clemens hatte recht – immer nur Ramsine, Ramsine. War sie – Tracy – nicht ständig auf der Strecke geblieben? Ramsine interessiert sich tatsächlich nur für einen Menschen – sich selbst.

Tracy blickte in das Gesicht ihrer Freundin. In ein Gesicht, das ihr plötzlich völlig fremd schien. Während Tracy vorher immer nur das Gesicht sah welches sie sehen wollte erkannte sie jetzt plötzlich die wahre Raminse.

Na schön dann wirst du wohl keine Zeit mehr für mich haben!
Ramsines patzige Antwort riss Tracy aus deren Gedanken.

Natürlich werde ich noch Zeit für dich haben. Aber vielleicht nicht mehr so viel wie vorher. Wir können uns ja z. B. treffen während Clemens seiner Arbeit nachgeht!

Er arbeitet? Ist ja interessant! Was arbeitet er denn?

Er ist Kaufmann wie dein Vater. Doch er besitzt noch kein eigenes Kontor sondern ist als Juniorchef im Kontor seines Vaters tätig.

Vielleicht kannst du uns ja mal bekannt machen? Würde mich sehr freuen!

Ja, mich auch!
Lächelnd fielen sich die beiden Frauen in die Arme. Wie sie es schon seit Kindestagen taten wenn sie sich einig waren.

So, Tracy, wenn du mich jetzt entschuldigen würdest. Ich habe etwas zu erledigen. Schau einfach mal wieder vorbei wenn du Zeit und Lust hast!

Ramsine drehte sich um und ging auf das Haus zu.
Tracy blieb noch eine Weile nachdenklich stehen! Sie wusste nicht ob sie weinen oder lachen sollte: Der plötzlich Sinneswandel ihrer Freundin machte sie stutzig.
Könnte das etwas mit Clemens zu tun haben?

Clemens, mein Geliebter! Schnell lief sie zu ihrem Geheimversteck zurück um ihm zu berichten.

Fortsetzung folgt!


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BeitragVerfasst: 26.03.2006 - 21:02 
Rückblick (Teil 5)

Was war geschehen, nachdem man den Fremden in Ramsines Elterhaus gebracht hatte?

Nachdem sich der Doktor den Fremden angeschaut hatte öffnete er die Zimmertür und erteilte seine Befehle an die dort wartenden Dienstboten.
Dieser Mensch musste erst einmal gewaschen werden um überhaupt Wunden oder Verletzungen sehen zu können. Da der Doktor nicht wusste was dem überhaupt fehlt und ihn nicht zu sehr bewegen wollte, entschied er sich dafür den Fremden im Bett zu waschen.
Unverzüglich erschienen die Diener mit den vom Doktor verlangten Utensilien.
4 Männer hoben den Fremden vorsichtig hoch und das Bett wurde mit mehreren Gummimatten belegt.
Es wurde ein großer Tisch neben das Krankenbett gestellt, der genug Platz für 3 große Waschschüsseln bot. Lauwarmes Wasser wurde hineingegossen, und 2 weitere Diener waren damit beschäftig Bettlaken zu zerreißen, die als Waschlappen dienen sollten.
Sofort begann der Doktor damit, den Fremden vorsichtig zu waschen.

Meine Güte ist der dreckig! Ich könnte Hilfe gebrauchen. Hat jemand von euch ein wenig Erfahrung in Krankenpflege?

Die Frage war natürlich an das Personal gerichtet. Um so erstaunter fuhren alle herum als sie eine wohlbekannte Stimme vernahmen.

Kann ich helfen, Doktor?

Ramsine, nein. Du hast doch nun wohl sicher keine Erfahrung!

Nein, aber ich bin auch ganz vorsichtig!

Mittlerweile hatte sich eine etwas dralle Küchenmagd neben den Doktor gestellt.
Ich habe jahrelang meine bettlägerige Mutter gepflegt.

Gut, fangen sie an!

Ohne auch nur die nächste Antwort des Doktors abzuwarten beugte sich Ramsine bereits mit einem nassen Lappen in der Hand über den Fremden.

Ramsine bitte gehe hinaus und lass uns arbeiten.
Der Tonfall des Arztes ließ keine weitere Bemerkung zu.

Aber Ramsine ließ sich nicht beeindrucken.
Würdest du bitte gehen! Zu dritt stehen wir uns hier nur im Wege.

Dann soll sie gehen! und deutete auf die Küchenmagd.

Wütend warf der Doktor seinen bereits schmutzigen Lappen in die Schüssel und verließ den Raum.

Kurze Zeit später war die Stimme des Hauherrn zu vernehmen, der im Türrahmen stand.

Ramsine, komme bitte hinaus und lass den Doktor und seine Helfer ihre Arbeit tun. Du bist hier fehl am Platze.

Ich möchte aber helfen!

RAMSINE!

Vater, bitte! Mit einem Blick, der ihren Vater bisher immer zum Nachgeben zwang, strahlte sie ihn an.
Doch diesmal hatte sie sich verrechnet. Mit einem festen Griff zog er seine Tochter aus dem Raum und warf sie unsanft in den Ohrensessel.

Wage es nicht noch einmal das Krankenzimmer zu betreten. Hast du mich verstanden?

Mehrere Sekunden vergingen.

Ob du mich verstanden hast, frage ich?
Der Tonfall war deutlich schärfer.

Ja, Ja!

Ich warne dich mein Kind, fordere mich nicht heraus!

Ramsine war tödlich beleidigt. Ihr Vater hatte bisher noch nie so mit ihr gesprochen!

Ca. eine knappe Stunde später betrat der Doktor den Salon und wandte sich an den Hausherrn.

Nach der gründlichen Wäsche habe ich ihn vollständig untersucht. Er scheint keine inneren Verletzungen zu haben. Auch Knochenbrüche sind nicht festzustellen. Der Arme scheint kräftig was am Kopf abbekommen zu haben – ich tippe auf eine starke Gehirnerschütterung. Ansonsten scheint er völlig entkräftet zu sein. Wer weiß wie lange er da schon gelegen hat.

Danke, Doktor! Ist er ansprechbar?

Sagen wir mal so. Ich denke er kann verstehen was wir sagen. Aber um zu antworten ist er einfach zu schwach!

Welche weiteren Behandlungsmaßnahmen schlagen sie vor?

Er wird noch lange im Bett bleiben müssen um seine Gehirnerschütterung auszukurieren. Ja, und dann aufpäppeln, damit er wieder zu Kräften kommt.
Wenn sie mir einen Vorschlag gestatten, ihre Küchenmagd scheint die geeignete Person dafür zu sein.


Gut, ich werde alles Nötige veranlassen. Können sie es verantworten, dass der Fremde in meinem Hause bleibt.

Ich würde es sogar begrüßen. Aber bitte verständigen sie mich, falls sich der Zustand des Patienten verschlechtert.
Möchten sie sich ihren neunen Gast mal im sauberen Zustand ansehen?


Natürlich, ich kenne immer gerne die Gesichter derer, die unter meinem Dach weilen!
Beide Männer verließen den Salon.

Ramsine hatte die Unterhaltung natürlich mitbekommen. Zu gerne hätte sie ihre Kommentare dazu abgegeben. Aber sie wollte ihren Vater nicht weiter erzürnen.

Verstohlen schielte sie zu ihrer Mutter. Diese wirkte völlig unbeherrscht und konnte sich kaum auf ihre Stickerei konzentrieren. In diesem Hause war es üblich, dass nur einer die Entscheidungen traf.

Einige Tage vergingen. Im ganzen Haus drehte sich mittlerweile alles nur um diesen Fremden.
Tracy hatte sich seit ihrem letzten Besuch nicht mehr blicken lassen. Aber Ramsine war es auch ziemlich egal. Sie wollte das Haus nicht verlassen aus Angst, irgend etwas nicht mitzubekommen. Denn allmählich wurden die Tuscheleien immer lauter, wer wohl dieser Fremde sei.

Ramsine schlenderte gerade über den Flur um in den hinteren Garten zu gehen. Plötzlich flog die Tür des Krankenzimmers auf die Magd stürmte heraus.

Ramsine, wo ist ihr Vater?

Ich denke wohl noch im Kontor! Was ist los?

Der Fremde, er spricht! Bitte schicken sie jemanden, den Herrn zu holen. Er wünscht unverzüglich informiert zu werden.

Ramsine rannte los, erteilte einem Diener den Befehl und ging zurück in den Flur. Mit nach hinten gedrückten Rücken ging sie in das Krankenzimmer!

Verzeihung, Ramsine, aber sie dürfen hier nicht eintreten.

Kommentarlos und mit nach hinten gestrecktem Kopf trat sie an das Bett.
Zwei Blicke trafen sich! Ramsine wankte! Scheinbar endlos sahen sich die beiden so an ohne dass auch nur einer ein Wort sagte.

Völlig in sich versunken bemerkte Ramsine nicht, dass ihr Vater den Raum betrat.
Von ganz weit her glaubte sie eine Stimme wahrzunehmen. Erst als sie diesen festen Griff an ihren Oberarmen bemerkte – ein Griff, den sie schon einmal zu spüren bekam – kam sie wieder zu sich.
Unsanft wurde sie herumgedreht und blickte in das vor Zorn rot gewordene Gesicht.

Als der Vater den Gesichtsdruck seiner Tochter bemerkte sagte er so sanft er nur konnte
Um Himmels Willen, Ramsine, was ist los mit dir?

Ramsine wankte erneut und drehte sich wortlos wieder um.

Ramsine? Bist du Ramsine? Es war die Stimme des Fremden.

Ja, und wer bist du? Wie ist dein Name?

Claudius! Wo bin ich hier!

Im Hause meines Vaters. Ich habe dich im Wald gefunden. Was ist geschehen?

Ramsine, bitte nicht zu viele Fragen auf einmal. Es könnte ihn nur unnötig anstrengen.

Ja, Vater! Du hast recht. Bitte verzeih mir.

Ihnen habe ich es zu verdanken dass ich noch am Leben bin. Claudius blickte den Hausherrn dankbar an.

Ja, aber zerbrechen sie sich bitte nicht den Kopf darüber. Kommen sie erstmal wieder zu Kräften. Und dann erzählen sie mir später mehr über sich.

Erschöpft vielen Claudius die Augen zu und Ramsine wurde sanft von ihrem Vater aus dem Zimmer gedrängt.

Kindchen, was war denn vorhin los mit dir? Man könnte meinen du hättest einen Geist gesehen!

Nein, kein Geist! Kein Geist!

Wie auf Wolken schwebte Ramsine davon.

Am nächsten Morgen saß die Familie gemeinsam am Frühstückstisch, als die Magd das Esszimmer betrat.

Verzeihung, Herr. Aber der Fremde möchte Ramsine sehen.

Ramsine sah ihren Vater an, dieser nickte kaum merklich und schon stürmte sie hinaus.

Ich bitte dich, du kannst doch nicht zulassen dass unser Kind zu diesem Fremden geht. Wir wissen doch noch nicht einmal wer er ist und wo er herkommt. Vielleicht ist er sogar ein entlaufener Verbrecher!

Die Mutter war einem hysterischen Anfall nahe.

Deine Befürchtungen sind berechtigt. Aber ich habe gestern abend noch einmal versucht mit dem Fremden – er heißt übrigens Claudius – zu reden. Aber seine einzige Antwort war – „wenn sie gestatten möchte ich morgen gerne mit Ramsine reden“. Unsere Tochter scheint die einzige zu sein der sich Claudius mitteilen möchte.

Besorgt sah sie ihren Gatten an, wagte es aber nicht ihm zu widersprechen.


Erst vor der Tür des Krankenzimmers drosselte Ramsine ihren Laufschritt.

Guten Morgen, Claudius, wie geht es dir heute?

Schon viel besser, jetzt wo du da bist! Ramsine, ich habe Hunger.

Aber dein Frühstück steht doch hier. Warum hast du noch nichts angerührt?

Mir vergeht der Appetit in Gegenwart meiner Krankenschwester!

Wie aufs Stichwort betrat die Magd das Zimmer.

Lass uns bitte allein. Ab sofort werde ich deine Pflichten übernehmen.

Aber ihr Vater……….

Ich kümmere mich darum. Und nun………bitte! Ramsines Ton klang gebieterisch.

Aber Ramsine, redest du immer in diesem Ton mit den Angestellten?

Natürlich! Warum fragst du?

Na ja, es sind immerhin auch nur Menschen und keine Möbelstücke die man so herumschiebt!

Ach, was redest du?! Anscheinend hast du keine Erfahrung im Umgang mit Personal. Komm, ich füttere dich.

Sanft schob Claudius Ramsines Hand zu Seite, die sich mit einem Löffel seinem Mund näherte.

Du irrst dich! In meinem Elternhaus gab es sogar sehr viel Angestellte. Viel mehr als hier. Und weder meine Eltern noch meine Geschwister noch ich hätten es gewagt so mit ihnen zu reden. Pflegen deine Eltern diesen Umgangston ebenfalls?

Äh, ich glaube nein! Ramsine war verunsichert und fühlte sich ertappt.

Gut! Dann gib mir bitte zu essen!

Claudius, wer bist du?

Ich bin einfach nur ein Mensch!

Du hast von deinem Elternhaus gesprochen. Woher kommst du?

Das erkläre ich dir später, Ramsine.

Kannst du dich erinnern, wie du in den Wald gekommen bist? Ich meine, warum wurdest du eingegraben?

Wie ich in den Wald gekommen bin? Auch das erkläre ich dir später! Warum ich eingegraben wurde kann ich dir genau erklären. Ich war auf der Flucht und wurde verfolgt. Im Wald lauerten sie mir auf und knüppelten mich nieder. Töten konnten sie mich nicht, denn ich hatte auf meiner Flucht etwas mitgenommen was sie suchten. Gerade noch rechtzeitig konnte ich diese Gegenstände verstecken. Sie glaubten durch ihre Knüppel das Versteck zu erfahren. Als diese Foltermethode versagte um das Versteck preiszugeben fingen sie an mich mehr und mehr einzugraben. Noch mehr Schläge und noch tiefer eingraben, aber ich habe nichts verraten. Frage……. Vater………. Bücher……….

Nach den letzten Worten fiel Claudius in einen besinnungslosen Schlaf.

Fortsetzung folgt!


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BeitragVerfasst: 27.03.2006 - 16:08 
Rückblick (Teil 6)

Auf Zehenspitzen verließ Ramsine das Zimmer. Doch sobald sie den Flur erreichte rannte sie ins Esszimmer. Ihre Mutter saß alleine dort.

Wo ist Vater?

Er hat gerade das Haus verlassen! Ramsine, was………..

Ramsine rannte in den Hof und konnte gerade noch das abfahrende Fahrzeug ihres Vaters stoppen.

Vater, hat dir Claudius etwas erzählt. Von Büchern oder so? Bitte sag es mir? BITTE!

Ja, Ramsine. Claudis erzählte etwas von 2 Büchern, die er im Wald versteckte. Diese Bücher sollen ihn angeblich in eine andere Welt bringen, in die Welt der D’ni. Aber ich bin mir nicht sicher ob ich ihn richtig verstanden habe. Und um ehrlich zu sein verstehe ich das auch überhaupt nicht. D’ni, wer oder was soll das sein?
Na ja, wie auch immer. Ich habe ihm versprochen im Wald nach diesen beiden Büchern suchen zu lassen. Aber bisher ohne Ergebnis!


Ich glaube, diese Bücher bedeuten ihm sehr viel. Sie müssen auch irgend etwas mit seiner Herkunft zu tun haben!

Wie kommst du darauf?

Na ja, Claudius erzählte kurz von seinem Elternhaus. Und als ich ihn näher danach fragte wich er mir aus und sagte nur – das erkläre ich dir später. Und bevor er wieder einschlief stammelte er nur noch: Frag…..Vater…..Bücher!

Mittlerweile war es später Vormittag, aber Ramsine fühlte sich irgendwie erschöpft. Ihr Frühstück hatte sie viel zu früh beendet und noch hungrig den Tisch verlassen um zu Claudius zu gehen.
Die Unterredungen zuerst mit Claudius und dann mir ihrem Vater hatten sie nachdenklich gemacht. Schon kurze Zeit später klopfte es an ihrer Tür.

Ramsine, bitte verzeihen sie die Störung. Aber ihre Freundin Tracy ist hier und möchte sie gerne sprechen!

Oh ja, danke. Bitte sagen sie ihr dass ich sofort komme!

Fröhlich trällernd stürmte Ramsine in den Garten. Sie wusste das Tracy im Pavillon auf sie warten würde.
Tracy war nur auf dem Sprung, um ihre Freundin zu ihrer bevorstehenden Verlobung einzuladen.
Sie wollte wieder gehen, doch Raminse hielt sie fest.

Du erinnerst dich an den Fremden aus dem Wald?! Er lebt und es geht ihm schon viel besser! Wir haben sogar schon miteinander geredet!

Darf ich ihn sehen? fragte Tracy vorsichtig.

Ja, aber wir müssen leise sein, ich glaube er schläft!

Zielstrebig betraten die beiden das Haus. Vor dem Krankenzimmer hatte der Hausherr eine Wache aufstellen lassen. Nur er, Ramsine und der Doktor hatten Erlaubnis den Fremden zu besuchen. Handverlesenes Personal nur in Begleitung einer dieser drei Personen.

Als der Wachposten Ramsine kommen sah gab er die Tür frei und die beiden jungen Damen traten ein.
Erschrocken blieben beide stehen, denn der Doktor war anwesend und anscheinend gerade dabei den Kranken zu untersuchen.

Nein, nein, bleibt nur. Ich bin gerade fertig mit meinen Untersuchungen.
Ramsine, es wird dich sicher freuen zu erfahren, dass es unserem Patienten außerordentlich gut geht. Ich habe ihm erlaubt schon mal vorsichtig das Bett zu verlassen. Aber höchstens 1 Stunde am Tag und nur in Begleitung seiner Krankenschwester!
So, wenn die Damen mich jetzt entschuldigen!


Auf Wiedersehen, Doktor. Und vielen Dank!

Als hinter ihm die Tür ins Schloß fiel trat Ramsine an das Krankenbett.

Claudius, das sind ja schöne Neuigkeiten. Und ich dachte heute morgen schon es würde dir wieder schlechter gehen. Es schien mir als wärest du ohnmächtig nachdem du von den…….

Wen hast du da denn mitgebracht? fiel ihr Claudius schnell ins Wort

Ach ja, entschuldigt bitte, ihr beiden. Wie unhöflich von mir!
Ramsine stellte die beiden aneinander vor.

Man plauderte ein wenig und dabei blieben Tracy die Blicke nicht verborgen, die Ramsine und Claudius einander tauschten.

Nur ungern störte Tracy diesen Moment der innigen Zweisamkeit, aber sie fühlte sich plötzlich fehl am Platze.

Ramsine! flüsterte Tracy, Ich muss denn mal wieder.

Ramsine begleitete ihre Freundin hinaus.

Ein netter Kerl, dieser Claudius. Paß gut auf ihn auf!
Bis Sonntag dann!


Ohne Antwort lief Ramsine wieder ins Haus.

Fortsetzung folgt!


Zuletzt geändert von Ramsine am 29.03.2006 - 17:02, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Imartikulation Teil 1.
BeitragVerfasst: 27.03.2006 - 23:23 
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Imartikulation

In dieser Nacht schlief ich nicht gerade viel, denn zuviele Gedanken gingen durch meinen Kopf. Den Aufenthalt bei meiner geliebten Mutter hatte ich mir wahrlich anders vorgestellt.
Dass sie mich so einfach gehen liess hatte bei uns Amzonen nur einen Grund, entweder man entsprach der grossen Kaste und der Führungsqualität, oder man hatte andere Ambitionen.

Letztendlich diente alles nur zum Wohle des Volkes und wurde nicht hinterfragt, ich hatte andere Ambitionen und sie schlugen so ziemlich aus den Vorstellungen die das Volk unserer weiblichen Gesellschaft hatte.
Am aller meisten machte es mir zu schaffen, wie ich dass meiner Gefährtin Seleste beibringen sollte, alles übrige war leicht im Gegensatz zu dem.

Nach einer ruhelosen Nacht erstrahlte ein wunderschöner, sonniger Morgen der den nahen Frühling erahnen liess und trotzdem war er für mich der Dunkelste seit langer Zeit.
Ich blieb kurz an der Türschwelle stehen und blickte auf das wunderschöne Relto hinunter, Selestes und mein zu Hause, bevor ich zum grossen Observatorium ging, beschloss ich zumindest noch mit ihr zu reden.

Ich konnte nicht so wie alle hier, meine Gefährtin vor vollendete Tatsachen stellen, zumindest das Gespräch war ich ihr schuldig und so beschloss ich zu Fuss hinunter zu gehen.
Denn es war noch viel Zeit und der Abschied konnte noch etwas hinausgeschoben werden.

Als ich um die letzte Wegbiegung kam ergriff mich ein mentaler Schrei, so dass ich schwankte wie ein Blatt im Winde.

"Nein, bitte geh nicht, ich brauche Dich, ich suche Dich Aaanndrrrooomeda.".

Verdammt ich biss mir auf die Zähne und hielt mich an einem Strauch fest, wer zum Teufel mochte dass sein, der mich in höchsten Nöten rief?

Langsam ging ich auf unser Relto zu, sah das Seleste mit einem Lächeln auf den Lippen noch tief und fest schlief, darum entschloss ich mich Frühstück für uns zu machen.
Danach weckte ich sie und unter dem fröhlichen Gesang der Vögel stärkten wir uns, danach wussten wir beide dass es Zeit war uns auf den beschwerlichen Weg zum Observatorium zu begeben.

Fortsetzung folgt!


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Menolly war nun schon seit einigen Wochen auf dieser Welt.Das war nicht ungewöhnlich, da sie diese als ihre zweite Haimat betrachtete!
Sie wusste nicht wie oft sie schon hier hin geflüchtet war, um zur Ruhe zu kommen!

Auf Prihol gab es alles, was man zum Leben brauchte und was Menolly über etliche Jahre hier hin geschafft hatte.
Und doch wurde sie immer wieder von neuem Überrascht!

Etwas fehlte Mennoly aber nun doch.....Krafft!

Seit Wochen war sie damit beschäfftiegt einen Höhleneingang frei zu räumen! Ich schaffe es nicht alleine!
Erschöpft setzte sie sich auf einen Stein.
Ihre Kopfwunde heilte nicht gut, da sie sich keine Ruhe gegönnt hatte.Jetzt war es wohl an der Zeit sich jemandem Anzuvertrauen,aber wem!?

Menolly beschloss erst einmal zum Zelt zurück zu kehren und sich etwas zu Essen zu machen.

Sie schrack aus einem unruhiegen Schlaff! Es war mitlerweile Nacht, und die Sterne erleuchteten ihr Lager.
Ihr ganzer Körper schmerzte. Gut das es auf Prihol eine heisse Quelle gab, in der sie ihre Musskeln entspannen konnte!

Das tut gut! Ich muss mir Hilfe hohlen, aber wen!? Menolly liess sich im warmen Wasser treiben.
Es war leicht Schwehfelhaltig, und sie merkte, das sie langsam berauscht wurde! Sie stieg aus dem Wasser, weil sie nicht vor hatte zu Ertrinnken!

Wieder auf ihrem Lager gab sie sich dem Rausch hin!

Sie sah wieder den Höhleneingang.

Menolly sah sich selber zu, wie sie hinein ging, und hinten in einer Nische ein Buch das halb von Geröll bedeckt war erblickte!

Sie konnte spüren wie die Höhle an fing zu Rütteln und Felsen herunter stürtzten!

Und Menolly spürte den schmerz, als ihr etwas auf den Kopf fiel!

Ihr letzter Gedanke bevor sie ganz einschlief war, ob das Buch noch intakt war!

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Menolly wurde von Vogelgesang aus einem tiefen Schlaf geholt!
Die Sonne ging gerade über dem Horiezont auf, was immer ein besonderes Erlebniss war.

Sie schürte das Feuer wieder an, und machte sich erst einmal einen Tee.
In Gedanken versunken starte sie ins Feuer. Menolly überlegte angestrengt welchem Menschen sie tatsächlich Vertrauen kann!
Es gab viele die sie in ihrem Leben begegnet war, aber nicht viele waren darunter, denen sie vertraute!

Plötzlich muste sie lächeln! Eine Person wüste ich, aber ich weiss nicht was sie gerade macht!?
Menolly hatte vor einigen Jahren eine Frau kennen, und schätzen gelernt, die nie Hilfe ausschlagen konnte!

Aber kann ich sie einfach so um Hilfe bitte? Menolly überlegte lange, aber sie kam immer zum gleichen Ergebniss!
Es gab sonst niemanden den sie fragen könnte!

Sie nahm ihre KI und hoffte das sie ihre Daten noch gespeichert hatte! Erleichtert stellte sie fest, das sie sie noch hatte!

Jetzt muss ich nur noch überlegen, was ich ihr schreiben soll?.......Ah, ich weiss!


Liebe Sharie!
Ja, wir haben schon lange nichts mehr von einander gehört! Ich hoffe sehr das es dir gut geht!
Nun, ich glaube du weiss noch, das ich nicht der Mensch bin, der nur Höflichkeiten austauscht!

Also, komme ich lieber gleich zur Sache!
Ich habe etwas gefunden, dass dich sicher brennent interesieren wird, aber ich brauche deine Hilfe!
Da ich nicht weiss, ob diese Nachricht dich ereicht, möchte ich noch nichts sagen da es zu wichtig ist!

Ich hoffe sehr das ich bald eine Antwort von dir erhalte!

Menolly



Jetzt blieb nur nch eines zu tuhen, abschicken und hoffen das Sharie die nachricht auch bekommen wird!

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BeitragVerfasst: 29.03.2006 - 22:30 
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Kurzer Rückblick

Die bunten Kelche berührten sich…klang…klong…stießen sanft klingend gegeneinander…immer wieder…klang…kling...unentwegt…

Hunderte von Bäume… ein ganzer Wald…ein Klangwald spielte die nie verstummende Weise der Ruhe…

Wo befand sie sich hier? Wer hatte sich ihrer angenommen und sie mit allem versorgt, was sie für ihre Erholung benötigte… Doch Erholung von was…? Unsicher sah Thora sich um…

-------------------------------------------------------------------------------------

In einer unbekannten Welt

Doch zwischen den seltsamen knorrigen Bäumen mit den langen grünblauen Ästen, die mit großen kelchförmigen Blüten übersäht waren, gab es keine anderen Lebewesen außer einigen bunten Vögeln mit langen, seidigen Schwanzfedern, die munter von Ast zu Ast hüpften und helle Laute in allen Tonlagen ausstießen.

Jedoch gelang es ihr nur mit einiger Konzentration, das Rufen und Schlagen der scheuen Baumbewohner gegen das allgegenwärtigen Klingen der Blüten herauszufiltern.

Lichte, von Sonnenlicht überflutete Pfade schlängelten sich in alle Richtungen durch den seltsamen Klangwald. Ziellos irrte sie lange Zeit zwischen den Bäumen umher. Der weiche, moosüberwucherte Boden umschmeichelte ihre nackten Füße. Niemand schien in der Nähe zu sein…

Es gab in dieser fremdartigen Welt scheinbar nichts außer den klingenden Bäumen, den bunten Vögeln mit den langen Schweiffedern, dem weichen Moosboden, auf dem herabgefallene Blüten lagen, dem warmen Wind, den exotischen Insekten, die träge durch das flirrende Sonnenlicht gaukelten und sie…die staunende Thora…ein Fremdling in dieser Welt.

Nein…hier drohte ihr keine Gefahr…denn die friedliche Harmonie, die sie lückenlos umschloss, war perfekt.


Sie beschloss schließlich, zur Hütte, in der sie kürzlich nach einem schmerzhaften Sturz durch fremde Dimensionen erwacht war, zurückzukehren. Vielleicht traf sie ihren unbekannten Wohltäter nun dort an. Doch in der Hütte, deren schmaler Eingang von keinerlei Tür verschlossen wurde, befand sich niemand. Alles war so, wie sie es verlassen hatte. Oder doch nicht?

Sie stutzte…

Die herabgefallene Decke von ihrem Lager lag sorgfältig gefaltet bereit, um erneut benutzt zu werden. Der aus der grünblauen Baumrinde der Klangbäume gefertigte Wasserkrug war aufgefüllt und die Obstschale aus dem gleichen Material war überreich mit neuen Obstsorten bestückt.

Wo war sie hier nur gelandet und vor allem war es ihr ein Rätsel, warum ihre Heimreise zum Relto in einen derartigen Fiasko enden konnte. Wer oder was hatte sie auf eine solch rabiate Weise von ihrem Ziel abgelenkt?

Zwar schien es ihr hier an nichts zu fehlen und jemand hatte sie sehr umsichtig versorgt, ganz zu schweigen von der sinnverwirrenden Schönheit dieser eigenartigen Welt, die sicher jeden sofort in ihren Bann zog…aber sie wollte heim. Doch wo befand sich ihre Kleidung und das Reltobuch, ohne das sie keine Chance hatte, jemals von hier fort zu kommen?


Angesichts dieser schockierenden Tatsache wunderte sie sich einen winzigen Augenblick über ihre Gelassenheit hinsichtlich ihrer ungewöhnlichen Situation und strich mit den Händen bewundernd über den zarten, kunstvoll gewirkten Stoff ihres weich, fallendes Gewandes, welches man ihr statt ihrer robusten Forscherkleidung übergestreift hatte.

Welch schöne Farben es hatte…und wie wohl sie sich darin fühlte….

Leicht und beschwingt drehte sie sich um ihre Achse…

-------------------------------------------------------------------------------------

Im Dämmerlicht des fensterlosen Raumes, durch den nur durch den Türausschnitt Tageslicht fiel, erkannte sie im Hintergrund die Umrisse einer weiteren Öffnung. Vorsichtig bewegte sie sich darauf zu. Sie verhielt überrascht, als sie in der hintersten Ecke des angrenzenden Raumes auf einem einfachen Tischchen ein aufgeschlagenes Buch liegen sah.

Rasch eilte sie darauf zu und starrte mit angehaltenem Atem auf das Schaubild, auf dem sich über eine sanfte Hügellandschaft weiße Wolken bewegten. Hecken und kleine Wäldchen unterbrachen in regelmäßigen Abständen endlose Felder, auf denen vielerlei Obst - und Gemüsesorten in voller Blüte standen.

Sie hatte sich nicht getäuscht…dies war ein Verbindungsbuch…ein Verbindungsbuch in eine Agrarwelt, aus der allem Anschein nach die Früchte stammten, mit denen die Unbekannten sie so reichlich versorgt hatten.

Und sie waren wieder hier gewesen, als sie sich draußen bei den Klangbäumen aufgehalten hatte. Sie hatten das Trinkwasser und auch die Fruchtschale aufgefüllt. Sie würden wiederkommen…bald…

Ihre Blicke glitten zur anderen Ecke des Raumes und erkannten auf einem Schemel…sauber gefaltet…ihre Kleidung. Daneben auf dem Boden lehnte ihr Rucksack an der Wand und auf der Kleidung lag das Wichtigste, was sie besaß…ihr Reltobuch.

Hastig griff sie danach und atmete auf, als ihr das vertraute Bild ihrer Heimat entgegenleuchtete. Sollte sie…? Jetzt sofort…? Doch die Erinnerung an den schmerzhaften Sturz durch die fremde Dimension ließ sie zögern. Sie gestand sich schließlich ein, dass sie sich fürchtete, den Weg in die Heimat anzutreten.

War es nicht klüger, vorerst hier zu bleiben…in dieser phantastischen Welt aus Klängen und Realität gewordenen Träumen?

Unruhig biss sie sich auf die Lippen…sie war Forscher und auf den abenteuerlichen Forschungsreisen war für Furcht kein Platz. Wieso hatte sie plötzlich Angst?

Unschlüssig glitten ihre Blicke über die Wände… Im Halbdunkel einer kleinen Wandnische leuchtete etwas, was ihr bekannt vorkam.

Vorsichtig griff sie danach und stieß einen leisen Überraschungsschrei aus. Sie hielt eine Metallplatte in der Hand, ähnlich derer, die sie vor nicht allzu langer Zeit gemeinsam mit Sharie auf einer denkwürdigen Forschungsmission in der Schatzkammer der Welten gefunden hatte.

Sie bückte sich und öffnete rasch den Rucksack, aus dem sie nach einigem Suchen mit klopfendem Herzen die Metallplatte hervorzog, die unter so abenteuerlichen Umständen in die Hände der Forscherfreundinnen gelangt war.

Fasziniert sah sie von einer Platte zur anderen. Sie waren zweifellos identisch! Damit stand fest, dass es eine Verbindung von dieser eigenartigen Welt zur Schatzkammer der Welten gab, die tief unter der Oberfläche einer Waldregion von Nyruga verborgen lag.

Wehmutsvoll dachte sie an die damalig so abrupt abgebrochen e Forschungen. Entschlossen nahm sie sich vor, das Rätsel der Schatzkammer einschließlich der angrenzenden, großen Halle mit dem atemberaubenden Inhalt beizeiten zu lösen. Sie war überzeugt, dass diese Klangwelt, in der sie auf so verwirrende Weise verschlagen wurde, ein wichtiges Puzzleteil eines umfassenden Geheimnisses war.

------------------------------------------------------------------------------------

Doch bevor die Erinnerungen die Oberhand gewannen, schalt sie sich energisch zur Ordnung.

Gleich morgen wollte sie sich auf den Weg zur Schatzkammer machen…Sie konnte ihre Wasserflasche mit dem frischen Wasser auffüllen und die schmackhaften Früchte als Wegzehrung mitnehmen. Zudem konnte sie von der Schatzkammer aus sicher wagen, einen Abstecher zum Relto zu machen.

Freudig erregt ballte sie die Fäuste…sie hatte ein neues Ziel! Sie hatte sich vollständig erholt und niemand hielt sie hier fest…

Heute wollte sie noch in dieser phantastischen Welt aufhalten und den immerwährenden Klingen des Klangwaldes lauschen…

Sie schlief tief und traumlos und als sie nach vielen Stunden die Decke zurückschlug, fühlte sie sich frisch und ausgeruht.

Und wieder wanderte sie nach einem erquickenden Mahl zwischen den knorrigen Bäumen umher…lauschte hingebungsvoll den Stimmen der Blüten und den Vögeln…entdeckte einen Teich mit kristallklarem Wasser, auf deren im Sonnenlicht glitzernder Oberfläche herabgefallene Blüten sanft schaukelten.

Die Stunden vergingen und sie schrak zusammen, als ihr plötzlich siedendheiß einfiel, dass sie diese Welt doch eigentlich heute verlassen wollte, um sich neuen Forschungen zu widmen.

Eilig schritt sie zur Hütte…und wieder war der Obstteller aufgefüllt und frisches Trinkwasser stand bereit. Sie zuckte mit den Schultern…warum war sie nur so schnell gelaufen? Es bestand doch kein Grund zur Eile!

Morgen…nahm sie sich vor…morgen war auch noch ein Tag. Die Forschungen liefen nicht weg…

Am nächsten Morgen sammelte sie auf ihrem Spaziergang die herabgefallenen Blüten ein und beschäftigte sich stundenlang mit ihnen. Sie waren innen hart und außen samtweich. Sie dufteten fremd und man konnte sie pressen, zerteilen und mit dünnen Ästen vielerlei Dinge aus ihnen fertigen....

-------------------------------------------------------------------------------------

Thora merkte nicht, wie die Zeit verging…und immer seltener begab sie sich in die Kammer, in der ihre Kleidung und ihre persönlichen Dinge lagen. I

mmer weniger dachte sie an die Freunde…an Sharie, die sie immer zum Lachen gebracht hatte…an Cathy, deren Lebensinhalt das Forschen war…an Andromeda, die resolute neue Forscherfreundin, die sie erst so kurz kannte und so schnell wieder aus den Augen verloren hatte. Sie alle waren weit fort und niemand von ihnen würde noch an sie denken. Bestimmt hatte man sie, Thora, längst vergessen.

Die Wochen zogen ins Land und Thora verlor jedes Zeitgefühl…

Es fehlte ihr an nichts…oder? Immer wurde sie von den unsichtbaren Unbekannten mit allem überreichlich versorgt. Also war sie glücklich…oder?

Sie vergaß die Namen der alten Freunde und irgendwann vergaß sie auch ihren eigenen Namen…denn niemand vermisste sie und niemand würde sie suchen oder jemals finden…

Doch manchmal geisterten Gesichter durch ihre Träume, die seltsam vertraut und doch so unendlich fremd waren. Thora wusste nicht, dass sie im Traum verzweifelt deren Namen rief…“warum hört ihr mich denn nicht….geht doch nicht so einfach fort…Andromedaaaaa… Sharieeee….so hört doch…“

Dann wachte sie schweißgebadet auf…und hatte die fremden Traumgesichter und deren Namen sogleich vergessen. Es war schön hier…niemand vermisste sie…hier lebte sie einfach…einen paradiesisch schönen…aber gefährlichen Traum…


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 Betreff des Beitrags: Imartikulation Teil 2.
BeitragVerfasst: 30.03.2006 - 12:36 
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Ich fühlte Selestes Blicke auf mir, aber wir kommunizierten nur Mental zusammen, niemanden ging es etwas an was zwischen uns vorging. Nur meiner Mutter konnten wir beide nichts vormachen, als wir den Saal des Hohen Rates betraten.

Andorra Herrscherin aller Klassen warf mir und Seleste einen scharfen Blick zu, sie wollte sich vergewissern ob sie unserer sicher sein konnte.
Seleste und ich erwiderten den Blick der tief in unsere Seelen sah. Minuten noch und ich hätte dem hohen Rat vorzubringen, was vorzubringen war.

Ich bekam nicht mit dass die Amazonen die mir am nächsten sassen plötzlich besorgt auf mich blickten, dann Seleste und als ein Raunen durch die Menge ging, auch meine Mutter.

Ich hörte nicht die besorgten Fragen aus leichenblassen Gesichtern, nicht meine Mutter welche sagte :
" Ich kann sie nicht erreichen!"

Nicht die in tränenaufgelöste, leichenblasse Seleste, welche Mutter hilflos gestand . "Mutter ich kann sie auch nicht erreichen?"

Ja sie konnten mich nicht erreichen, ich war weg an einem fernen Ort, an dem mich unentwegt jemand rief:
" Andromeda nicht gehen, warum gehst du weg?"

Ein Schrei der mir in den Ohren dröhnte Tag und Nacht seit ich meine neuen Freunde damals in der alten Welt verlassen hatte.
Bilder in rasender Reihenfolge stiegen vor mir auf, unser Abschied damals, wieviel Zeit mochte inzwischen vergangen sein?

Schwankend gelang es mir, mich endlich zu erheben:
"Mutter ich, ich, wir wiir müssen zur Kapsel ddeerr ggebborgenen, dddaaa ist ettwwas Wiichtigees!"

Noch nie hatte mich jemand so aufgelöst und stotternd gesehen und dass etwas ungwöhnliches geschah konnten sogar jene sehen, welche mich nicht gut kannten.

"Was Andromeda, was ist in der Kapsel?" fragte meine Mutter.

"KKKeinne AAAhnung, ettwaas Wwichtiges, muuss untersuucht werden, sssooofort!"

Dann auf einmal war ich wieder voll da: "Mutter bitte alle Forscher zum Observatorium, Imartikulation kann warten, vielleicht brauchen wir die gar nicht!"

"Sag mal Tochter welcher Teufel reitet dich denn gerade, drehst du jetzt durch oder wie?"

"Nein Mutter nichts dergleichen, aber kommt doch ich erklär es euch da."

Auf einen Befehl meiner Mutter setzte sich der Tross in Bewegung zum Observatorium, Seleste ging den kurzen Weg neben mir. Grinsend sagte sie:
"Liebste Freundin nun lass dir aber schnellstens was Gutes einfallen, ohne Kopf gefällst du mir gar nicht."

"Hähä Seleste muss mir gar nichts einfallen lassen, ist nämlich schon da und die Forscherwelt wird sich wundern."

Endlich angelangt näherte ich mich der Kapsel derer sich bis anhin noch niemand hier angenommen hatte.
Ich umrundete sie und meine Getreuen taten es mir nach.

"Andromeda sieh her, da kann man reinsehen!" sagte Tardis .
"Ok dann seh ich doch mal rein, ach du guter Gott!"
"Was ist denn Andromeda?" von Seleste.

"Wartet mal muss es mir zuerst genau ansehen."
Leichenblass drehte ich mich zu meinem Gefolge um, auf die Schreie:
"Nun sag was ist los?" sagte ich folgendes:

"Seht mal der Reihe nach rein und sagt was ihr seht."
"Eine Welt unbeschreiblich schön...unvorstellbar noch nie gesehen...sowas gelingt bei uns nur einer...Andromeda...da hört ihr es nicht?..Bäume die klingen in den schönsten Melodien.. da ein Buch, ein ja ich seh's Verbindungsbuch...daa ein Wesen, ein Mensch, sie/er? schläft!"
Ja dröhnte meine Stimme voller Wut, da habe ich ja wieder etwas schönes angerichtet."
"Wieso duuu, sag schon ?"

"Na ich konnte es mal wieder nicht lassen, an meiner Traumwelt zu schreiben, als ich dann mit dem Tumber zurücklinkte muss etwas in der alten Welt passiert sein."
"Was passiert Andromeda?" fragte Tardis.
"Als ich damals zurückkommen musste, linkten sich meine neuen Forscherkollegen gerade in ihre Welten zurück."
"Ja ich geb's zu, jemand zu nahe in meinem Bereich, was dann passiert wisst ihr ja."

"Typisch !" erklang die Stimme meiner Mutter, "ich sagte dir nur zu oft, schreibe Deine Bücher zu Ende!"

"Mutter dieses Weltenbuch ist geschrieben, sollte eigentlich für Dich bestimmt sein, konnte nicht ahnen dass es in ein Zeitkontinuum fällt!"

"Wir müssen sie da rausholen, schnell."
"Aber wie es scheint hat sie doch alles, Herz was begehrst?"

"Ja schon, nur sie beginnt zu vergessen, ist ja schön alles zu haben, aber auf die Dauer nicht gut."
"Kommt holen wir sie in die Realität zurück, dringend wenn ich bitten dürfte."


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BeitragVerfasst: 30.03.2006 - 15:13 
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Währenddessen in K'Veer
Mystler's Vater kam in Mystler's Büro. Mystler wollte gerade in de Stadt. Was willst du in der Stadt?, fragte sei Vater. In der Bibliothek etwas gucken. - Gut! Ich muss nochmal nach Ae'Gura. Viel Spaß!
So ging Mystler in die Stadt zur öffenlichen Bibliothek. Allerdings stoppte er auf dem großen Platz der Stadt und rastete.

_________________
MFG
Mystler
D'mala KI# 215530


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BeitragVerfasst: 30.03.2006 - 17:07 
Rückblick (Teil 7)

Wieder im Krankenzimmer angekommen hatte sich Claudius bereits aufgesetzt.

Ramsine, tue mir bitte einen großen Gefallen! Erzähle bitte niemandem von den Büchern die ich im Wald versteckte. Nur du und dein Vater wissen etwas davon. Und so soll es auch bleiben.

Claudius’ Gesichtsausdruck war ernst als er sprach. Und Ramsine glaubte sogar etwas wie Trauer oder Angst in seinen Augen zu lesen.

Ja, ja, aber ich verstehe das alles nicht. Mein Vater erzählte mir etwas von D’ni. Was ist das? Wer bist du? Woher kommst Du?

Gut, Ramsine. Wahrscheinlich hast du recht! Dein Vater hat mich in seinem Haus aufgenommen und ohne Fragen zu stellen dafür Sorge getragen, dass ich wieder genesen konnte. Schließlich könnte ich ja auch ein Verbrecher oder ähnliches sein!
Aber keine Sorge, ich bin ein ehrlicher und rechtschaffender Mensch und euch zu großem Dank verpflichtet. So möchte ich auch, dass dein Vater anwesend ist während ich euch berichte.


Ja, hauchte Ramsine. Aber überstürze nichts. Lass es uns nur wissen wenn du bereits bist zu reden.

Voller Dankbarkeit sah Claudius Ramsine an und sein dunkler Ausdruck in den Augen verschwand.
Ramsine, hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt wie wunderschön du bist?

Verlegen blickte sie ihn an! Ja, mein Vater, aber noch kein Mann!

Ist dein Vater kein Mann? neckte Claudius sie.

Ramsine wurde knallrot. Ach, natürlich! Du weißt genau was ich meine!

Claudius schmunzelte sichtlich erheitert.

Möchtest du vor dem Mittagessen noch ein wenig in den Garten? Es ist so ein herrlicher Tag!

Aber gerne, meine Liebe!

Ramsine war immer noch so verlegen, dass sie diese doch sehr persönliche Anrede überhörte. Schnell nahm sie einen Bademantel aus dem Schrank und reichte ihn Claudius.

Gemächlichen Schrittes gingen die beiden jungen Leute in den Pavillon, in dem sich vor noch nicht allzu langer Zeit die beiden Freundinnen unterhielten.

Lange saßen Claudius und Ramsine schweigsam auf der Bank. Beide hingen ihren Gedanken nach.
Ramsine versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Hatte sie sich verliebt?

Claudius versuchte die warmen Sonnenstrahlen zu genießen und lauschte dem Gezwitscher der heimischen Vögel. Wie durch eine Wand vernahm er das leichte Plätschern des Springbrunnens.
Von Ferne sah er sich plötzlich auf seinem Relto. Dort, wohin er sich gerne zurückzog wenn er Ruhe und Entspannung suchte. Wie oft hatte er dort ein Sonnenbad genossen und die Vögel beobachtet.
Das Plätschern erinnerte ihn an den großen Gemeindebrunnen und die Wasserfläche mit den Lichtspielen, wo er als Knabe so oft mit seinen Freunden herumgetollt war. Heimweh überkam ihn und seine Augen wurden feucht.
Vater, Mutter, die Geschwister und all seine Freunde – würde er sie jemals wieder sehen?

Claudius? Claudius, was hast du? Geht es dir nicht gut?

Erschrocken drehte er sich um. Ramsine sah seine tränenüberströmten Wangen und war etwas irritiert. Noch nie in ihrem Leben hatte sie einen Mann weinen sehen.
Plötzlich verspürte sie ein großes Verlangen Claudius in die Arme zu nehmen. Und Claudius ließ es wortlos geschehen.

Begleitest du mich bitte in mein Zimmer zurück? sprach Claudius nach einer Weile.

Ramsine erhob sich wortlos, drückte ihn sanft am Arm und sie gingen schweigend ins Haus.

Läßt du mich jetzt bitte allein? Ich brauche etwas Ruhe?

Ja natürlich, aber geht es dir auch wirklich gut oder soll ich den Doktor rufen lassen?

Danke, Ramsine. Es geht mir gut, ich brauche wirklich nur Ruhe.

Besorgt verließ Ramsine den Raum.

Als sie ihm sein Mittagessen brachte und ihm beim Essen behilflich sein wollte winkte Claudius ab. Danke, ich habe keinen Hunger. Bitte lass mich allein!

Nachdem die Familie das Abendessen eingenommen hatte zogen sich Ramsine und ihr Vater zurück und Ramsine berichtete, was sich tagsüber ereignet hatte.

Fortsetzung folgt


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BeitragVerfasst: 01.04.2006 - 14:58 
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Hitana kehrt als Forscherin zurück. Sie hat sich verändert; ist älter, weiser und erfahrener geworden. Sie trägt jetzt die Kleidung der D'ni, welche auf ihren Wunsch mit einigen Erweiterungen bestückt wurde. Eine kleine Umhängetasche dient für Dinge, welche sie schnell zur Hand haben muss und ihren Schlafsack, das kleine Zelt, ihren Proviant und andere Dinge trägt sie in einer Kiepe auf dem Rücken. Die Kleidung ist fein gewebt, aber sehr reißfest und mit schönen Verzierungen überzogen.

Neue Abenteuer

Ein Jahr später...

Sie blickte von einem dicken Buch über die Erziehungsweisen der D'ni auf. Plötzlich hatte sie sich den Film von Fendor erinnert, den sie noch immer nicht entwickelt hatte. Sie schlug das Buch zu und ging schnell zum Entwicklungsstudio. Dort gab sie den Film ab und bat darum ihn so schnell wie möglich entwickeln zu lassen. Der Laborant lächelte und versprach ihr, den Film bis heute Abend fertig zu haben.
Unter dem Licht ihrer Schreibtischlampe betrachtete Hitana stirnrunzelnd die Bilder. Fendor schien wichtige Stationen seines weiteren Weges mit der Kamera dokumentiert zu haben. Doch was sie sah war äußerst seltsam. Fendor hatte anscheinend immer wieder alte Relikte gefunden, welche denen der D’nikultur sehr ähnelten. Das bedeutete anscheinend, dass er auf weitere Welten gestoßen war, in denen die D’ni gelebt hatten, von denen man aber heute keine mehr kannte. Die Umgebung war fremdartig und absolut unbekannt. Sie nahm sich vor in die Bibliothek zu gehen und nach passenden Beschreibungen für diese Welten zu suchen, aber irgendwie hatte sie die Ahnung das sie keine finden würde. Dann stieß sie auf ein Foto, dass sie besonders erstaunte: Es war ein Stein mit einer Inschrift in D’ni, die sie ungefähr entziffern konnte. „So jemand dermaleinst findet was von uns blieb, so möge er berichten was er gesehen und er forsche uns nach, denn unser Geheimnis wird dann offenbar, wenn unsere Schätze entschlüsselt.“ Sie kannte diesen Ausschnitt. Er stammte aus einem Gedicht namens „Das Schicksal“. Warum hatte jemand diese Inschrift in den Stein gehauen, die es ebenfalls in D’ni gab? Hatten sie versucht die wichtigsten Dinge aus ihrer Welt in andere mitzunehmen, um sich dort mehr zu Hause zu fühlen?
Fendor hatte den Weg zu diesem Stein dokumentiert und es ging noch weiter. Diese seltsamen Relikte stachelten ihren Forschergeist an. Endlich hatte sie wieder etwas zu tun. Jetzt war sie unglaublich aufgeregt und packte hastig ihre Sachen zusammen. Sie verwarf alle anderen Pläne und brach auf. Sie musste zuerst einmal in den Wald zurück, wo sie Fendors Tagebuch gefunden hatte. Von dort aus würde sie zu einer weiteren Reise ins Unbekannte starten...

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Zurück in der Baumwelt

Nun stand sie wieder in der Baumwelt, welche sich langsam zu erholen schien. Neues Grün schoss aus der dunklen, fruchtbaren Erde und die toten Bäume wurden durch neue Schösslinge ersetzt. Sie war sehr froh darüber, fragte sich aber zum ersten Mal wozu diese Welt überhaupt da war. Vielleicht war es nur eine einfache Übergangswelt; einen anderen Sinn konnte sie ihres Wissens nach nicht haben.
Sie machte sich sofort auf den Weg zu dem Verbindungsraum, da sie keine Zeit schinden wollte. Sie hatte sich bereits vorgenommen, das Symbol mit dem großen Baum anzuwählen, weil er sie an den Baum der Möglichkeiten erinnerte. Vielleicht war dies die erste der Welten, in denen die D’ni versucht hatten etwas aus ihrer Heimat an einem anderen Ort ebenfalls erstehen zu lassen.
Nachdem sie die Linien an der Wand nachgezeichnet hatte, sprang sie durch die Dimensionsfalte und landete auf einer grünen Wiese. Das Gras ging ihr bis zu den Hüften und war mit wilden Getreidesorten durchsetzt. Gelegentlich schauten hochwachsende, weiße oder gelbe Blumen aus dem hohen Gras, dass sanft im Wind wiegte. Sie schaute sich in dieser unendlich scheinenden Weite um und sah im Osten, Westen und Süden nichts anderes als hohes Gras. Im Norden stand ganz allein auf weiter Flur und deswegen um so erstaunlich wirkender der große Baum. Doch das Wort „groß“ reichte nicht aus. Eigentlich müsste es gewaltig, riesig und gigantisch heißen. Sie hatte keine Ahnung wie hoch er sein konnte, wie lang seine Äste waren oder wie dick sein Umfang war. Langsam bahnte sie sich einen Weg durch das Gras und auf den Baum zu. Je näher sie kam, desto mehr überschattete sie der Baum und sie musste ihren Hals schon ziemlich verrenkten, um zu seiner Krone hochsehen zu können, was jetzt aber auch nicht mehr möglich war, weil die Krone in den Wolken versteckt lag. Schließlich war sie am Stamm angekommen und war eigentlich nicht erstaunt, als sie die herunterhängende Strickleiter sah. Irgendeinen Sinn musste dieser Baum ja haben und da es in dieser Welt anscheinend nichts anderes besonderes gab, musste es etwas in dem Baum geben das ziemlich wichtig war.
Sie schaute zu der Leiter hoch, bis diese im grünen Dickicht verschwand und machte sich an den Aufstieg.
Das war aber ziemlich anstrengend, weil sie auch noch ihre schwere Kiepe tragen musste. Irgendwann war sie nur noch vom grün der Blätter und braun der Äste umgeben und konnte weder den Himmel noch die Erde sehen. Schwer atmend machte sie immer wieder eine Pause und kletterte dann weiter. Die Leiter schien kein Ende zu nehmen und irgendwann war sie so erschöpft, dass sie beinahe von der Leiter gefallen wäre. Ihre Hände brannten wie Feuer, sie hatte keine Kraft mehr in den Armen und konnte die Beine kaum noch hochziehen, aber sie musste dennoch weiter. Es gab keine Plattformen auf denen sie hätte ausruhen können und die Äste waren entweder schwer zu erreichen, zu dünn oder zu gefährlich. Als sie dann nach einer schieren Ewigkeit das Ende erreichte, fiel sie völlig erschöpft auf die Holzplattform und schlief erst einmal ein.

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Der nächste Tag

Als sie wieder aufwachte, wusste sie nicht ob es Tag oder Nacht war und einen Moment lang konnte sie sich nicht erinnern, wo sie war. Als sie sich aufsetzte spürte sie sofort wieder die Schmerzen, welche sich in einen unerträglichen Muskelkater verwandelt hatten. Sie sah sich um und erinnerte sich wieder. Sie war irgendwo in dem großen Baum auf einer Holzplattform, von der Hängebrücken zu weiteren Plattformen in der Krone dieses Baumes führten. Auf diesen Plattformen erkannte sie Reste einiger Rastplätze, die eindeutig von Menschen stammten. Die Plattform, auf der sie sich befand, war die Größte und auch hier lagen Reste. Ihr Blick schweifte über diese Reste und blieb plötzlich an etwas Seltsamem hängen. Sie stand langsam auf, ignorierte die Schmerzen, ging zu den Resten und fand ihre Ahnung bestätigt: Vor ihr auf dem Boden lag ein Buch. Es war mit einem Schloss versehen und sie konnte nirgendwo den Schlüssel entdecken, aber sie erkannte sofort das es ein Verbindungsbuch war. Nachdenklich verzog sie das Gesicht und schaute sich um. Vielleicht konnte sie den Schlüssel in den Resten auf den anderen Plattformen finden. Sie machte sich daran, auch diese zu untersuchen, fand aber keinen Schlüssel. Die Reste waren aber sehr interessant. Es waren definitiv Gegenstände aus D’ni, und eine kleine Tonplatte mit einer Zeichnung des großen Baumes und einer besonders markierten Stelle schien einen Hinweis darauf zu geben, wo sich der Schlüssel möglicherweise befinden konnte. Zweifelnd schaute sie sich wieder um und fragte sich, wie sie in diesem Dickicht etwas finden sollte. Sie holte ihr Fernglas heraus und suchte die Äste ab. Tatsächlich entdeckte sie erst einen kleinen Schalter und dann das dazugehörige Kabel, welches zu einer Klappe in dem Baum führte. Sie vermutete, dass sie den Schalter betätigen musste, um diese Klappe zu öffnen. Das einzige Problem war, dass dieser Schalter an einer ziemlich riskanten Stelle lag, die zudem schwer zu erreichen war. Sie seufzte, nahm die Kiepe ab und ging zu dem Rand der Plattform, von der aus sie den Ast am Besten erreichen konnte. Vorsichtig schwang sie ein Bein über den Ast und testete seine Belastbarkeit aus. Da er ziemlich dick war, hielt er ihr Gewicht aus und so begann sie langsam sich zu dem Schalter vorzuschieben. Sie schwitzte leicht und atmete schwer und jeder Muskel ihres Körpers schien zu schmerzen, aber Stück für Stück kam sie dem Schalter näher. Er war auf einem kleinen Sockel angebracht, welcher an dem Baum befestigt war. Sie streckte einen Arm aus und betätigte den Schalter. Sie hörte ein leises Summen und dann ein klickendes Geräusch, als die Klappe sich öffnete. Verbissen arbeitete sie sich zur Plattform zurück und blieb dort erst einmal schwer atmend sitzen. Dann begab sie sich zu der Klappe hinter der sich ein kleiner Hohlraum befand, in dem der Schlüssel lag. Sie nahm ihn an sich, schulterte ihre Kiepe und öffnete das Buch. Auf der rechten Innenseite leuchtete ihr das Fenster in die nächste Welt entgegen. Sie hoffte, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hatte und legte die Hand auf das Feld...

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Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possiet

Hitana Mikoyan (SL) , Hitana Jadurian (GW)


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