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BeitragVerfasst: 30.12.2007 - 11:36 
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Wie bist du denn hierher gekommen? fragte Sharie Garlan.

Keine Ahnung. Als ich auf dieses seltsame Feld trat, wurde ich hierher...gebracht.

Hmm, muss wohl so ne Art Teleporter sein. Fragt sich nur wozu dann die Sache mit den Kerzen da war, meinte Luana.

Vielleicht konnte man damit ja andere Sachen öffnen. So sollte es wohl mal vorgesehen sein. Und was ist das jetzt schon wieder für ein komischer Mechanismus? fragte Sharie und deutete auf die Apperatur.

Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich glaube die hat etwas mit dieser Tür dort hinten zu tun, sagte Garlan und leuchtete mit seiner Taschenlampe in den dunklen Gang hinter ihnen. Am Ende des Ganges gab es eine riesige Tür aus einem schwarzen, matt glänzenden Material. Man konnte nicht sagen, ob es Metall oder Stein war, aber es sah sehr robust aus.

Sharie ging zu der Tür hin und schaute sie sich genauer an. In der Mitte der Tür waren einige Kristallstäbe und Metallstäbe auf etwas eigenartige Weise angeordnet. Die Kristalle schienen als Schloß für die Tür zu dienen, da sie genau über den Fugen lagen, an denen sich die Tür wohl öffnen würde.

An einer Stelle konnte Sharie sich die Kristalle und Metallstäbe genauer ansehen. Die Kristalle sehen sehr zerbrechlich aus. Dieser Metallstab ist genau auf den Kristall ausgerichtet. Wenn er ihn gegen ihn stoßen würde, würde der Kristall sicher zerbrechen.

Sie wandte sich an Garlan und fragte: Gibt es da vielleicht einen Hebel, mit dem man den Metallstab herunterfahren lassen kann?

Ja und die Apperatur hier sieht fast wie eine Miniatur des Türschlosses aus. Die Metallstäbe hier kann ich jedoch verschieben. Es wäre durchaus möglich sie auf die Kristalle ausgerichtet zu bekommen, aber nicht alle auf einmal. Das wird ganz schön kniffelig...

Lass uns erstmal ausprobieren, was mit dem Kristall passiert wenn du jetzt den Hebel für den darauf ausgerichteteten Metallstab ziehst, schlug Luana eifrig vor.

Garlan zog den Hebel und der Metallstab fuhr auf einer Schiene ein Stück weiter nach oben, bevor er mit einer ziemlichen Geschwindigkeit wieder herunterfuhr und gegen den Kristall schlug. Dieser wurde genau in der Mitte durchtrennt und ein Teil der Fuge lag nun frei.

Nun wussten sie, dass sie richtig geschlussfolgert hatten. Sie machten mit den anderen Stäben und Kristallen weiter, doch Garlan hatte tatsächlich recht: Es war ziemlich kniffelig, weil die Metallstäbe nur ein einer bestimmten Reihenfolge bewegt werden konnten. Schließlich zerbrach dann aber der letzte Kristall und Garlan meinte: Jetzt bin ich aber gespannt, ob sich dieser Aufwand gelohnt hat!

Die Tür öffnete sich mit einem vernehmlichen Zischen und enthüllte einen riesigen Saal, den sie mit ihren Taschenlampen kaum ausleuchten konnten. Als sich die Tür aber nach ein paar Sekunden wieder hinter ihnen schloss, geschah etwas Erstaunliches:

An unzähligen Stellen im Boden fuhren die Steinplatten zur Seite und aus der Tiefe tauchten Buchständer auf, die alle von eiförmigen Lampen in eleganten Fassungen erhellt wurden. Und auf allen Buchständern lagen geöffnete Bücher!

Wow, sagte Luana und schaute sich mit großen Augen um. Wie sollen wir uns die bloß alle anschauen?

Die Frage war nicht unberechtigt. Es handelte sich sicher um an die tausend Bücher. Garlan aber, der so verrückt nach Büchern war, sagte prompt: Wir teilen uns auf. Jeder nimmt sich eine Reihe vor. Ruft, wenn ihr eines findet, dessen Welt euch bekannt vorkommt!

Sie streiften eine ganze Weile durch die Reihen, bis Luana rief: Das hier sieht aus wie Peihol!

Garlan und Sharie gingen zu ihr und schauten sich das Bild an. Tatsächlich schien dieses Buch nach Peihol zurückzuführen, denn es zeigte einen See, der in der Nähe von der Hütte lag, in der sie auf das Geheimnis der verlorenen Stadt gestoßen waren.

Plötzlich hob Sharie den Kopf und sah sich um. Dann ging sie einfach ein paar Reihen weiter zu einem anderen Buch und starrte stirnrunzelnd auf es hinunter. Das Bild zeigte eine unbekannte Seelandschaft.

Was hast du Sharie? fragte Garlan, der inzwischen bemerkt hatte das Sharie sich von ihnen entfernt hatte.

Ich...ich weiß auch nicht, aber ich habe das Gefühl als ob sich Menolly in dieser Welt befinden würde...

Garlan zog die Augenbraunen hoch und sagte: Selbst wenn das tatsächlich so sein sollte müssen wir zuerst einmal entscheiden wie wir weiter vorgehen. Wir können hier in der verlorenen Stadt nicht viel tun, wenn die Erzählungen aus dem ersten Tempel stimmen.

Wenn wir ein Buch finden, dass hierher zurückführt, dann können wir uns entscheiden ob wir erst diese Welt besuchen oder sofort wieder nach Peihol gehen und dort auf Menolly warten sollen. Wofür wir uns auch immer entscheiden, wir sollten auf jeden Fall auch das Buch nach Peihol mitnehmen!

Sie merkten sich die Stellen der beiden Bücher und machten sich auf die Suche nach einem Verbindungsbuch in die verlorene Stadt. Tatsächlich fanden sie eines und dann kehrten sie zu den beiden anderen Büchern zurück. Garlan steckte das Buch nach Peihol ein und sagte: Auch auf die Gefahr hin, dass wir nicht wissen was uns in diesem unbekannten Zeitalter erwartet, verlasse ich mich diesmal auf dein Gefühl, Sharie.

Sharie schaute ihn erstaunt aber auch dankbar an. Dann verbanden sie sich nacheinander in die Welt mit der Seenlandschaft...

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BeitragVerfasst: 30.01.2008 - 15:47 
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Als Luana wieder festen Boden unter den Füssen hatte, schaute sie sich erstaunt um. Sie standen auf einer Anhöhe und konnten eine Ebene überblicken, die von fünf Hügeln umschlossen war. Es gab drei Seen, die alle eine andere Farbe hatten. Der, der am nächsten lag, war fast schwarz und man konnte nur erahnen, wie tief er wirklich war. Seine ovale Form schien sich zwischen einen grossen, geschlossenen Kreis aus Steinen gelegt zu haben.
Der zweite war mit glasklarem Wasser gefüllt, das von einem kleinen, sich windenden Bach stammte. Die Quelle war jedoch nicht zu sehen. Der dritte und grösste See hatte eine Farbe, die man kaum beschreiben kann. Es sieht aus, als würde sich der Himmel, mit allen Sternen drin, spiegeln. flüsterte Luana fasziniert. Ja, oder als ob tausende Diamanten um die Wette strahlen würden! kam es zaghaft von Sharie.

Das Tal lag ruhig unter ihnen und schien auf irgend etwas zu warten. Dreht euch doch mal um und seht! erklang Garlans Stimme ruhig. Sharie und Luana gehorchten.
Oh mein Gott!! rief Luana aus. Sharie starrte entgeistert auf das, was sie sahen: Wasser! Wasser, so weit das Auge reichte. Die Wellen schlugen sanft an die Felsen, die am Fusse des Hügels lagen.

Kommt, gehen wir mal auf den nächsten Hügel. schlug Garlan vor. Ich bin gespannt, was wir dort sehen werden!
Also gingen sie los, denn sie wollten diese Welt genaustens erforschen. Wo Menolly wohl steckt? fragte Luana. Ich sehe nirgends eine Hütte oder ein Haus. Sharie zuckte wortlos mit den Schultern.

Sie kamen schnell voran und waren bald auf der nächsten Anhöhe. Auf dem Kamm standen drei grosse Bäume, mit einem ausladenden Blätterdach. Wie grün hier alles ist! staunte Sharie. Ja, die Farben sind hier irgendwie intensiver! überlegte Garlan.

Sie blickten sich um. Auch von hier sahen sie die drei Seen und auf der anderen Seite: Gras! Unendlich dehnte es sich vor ihnen aus, unterbrochen nur von einzelnen Baumgruppen. Wo das Meer auf die Graslandschaft traf, war ein feiner Sandstrand zu sehen. Jetzt will ich es aber wissen! Was ist hinter den restlichen Hügeln? rief Luana aus und wollte sogleich losstürmen.

Halt! Warte einen Moment! befahl Garlan. Erst müssen wir eine Karte anfertigen, oder so! Luana blickte ihn erstaunt an. Wozu das denn? Sie erntete einen lehrmeisterhaften Blick von Garlan. Das macht man nun mal so!
Aha! MAN macht das so! Tja, dann mach du das, ich nehme derweil ein Bad im Meer! Luana machte kehrt und rannte sogleich zum Strand. Sharie schaute ihr hinter her, sah dann Garlan an und zuckte mit den Schultern. Ich gehe mit Luana und passe auf sie auf!

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BeitragVerfasst: 31.01.2008 - 20:11 
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Als Luana zum Strand kam, entdeckte sie eine Gruppe von 5 hüfthohen Steinen, die nahe dem Hügel sternförmig angeordnet waren. Neugierig trat sie näher. Was ist, hast du was entdeckt? Ich dachte, du wolltest baden gehen! rief Sharie, trat dann aber ebenfalls neugierig näher.

Die Steine waren ein wenig dunkler als der Sand und verschiedene Symbole waren eingemeisselt. Hmm.. die kenne ich! Die hab ich schon mal irgendwo gesehen! überlegte Luana. Ja klar, Sharie gib mir doch bitte das Buch, das zurück nach Marrym führt! Sharie sah sie erstaunt an, reichte es ihr aber dann doch. Der Einband war kunstvoll gearbeitet und verziert.

Was ist, habt ihr was entdeckt? fragte Garlan und kam näher.
Ja, sieh dir das mal an! Die Zeichnungen im Einband enthalten die Zeichen auf diesen Steinen.
Ach ne, was du nicht sagst!
Ja, aber was jetzt damit machen weiss ich nicht! Luana klang entäuscht.

Sharie ging noch einmal rund um die Steine herum. Wie viele Zeichnungen gibt es im Einband? Rasch zählten sie nach. Es waren sechs im Einband und im Buch hatte es insgesamt neun Muster.

Ich verzeichne die Steine, mit der Anordnung der Zeichen mal in meiner Karte. Vielleicht ergibt sich was, wenn wir alles erforscht haben! schlug Garlan vor! Also doch! Gehen wir jetzt die restlichen Hügel erklimmen? Garlan und Sharie sahen sich bei dieser Bemerkung von Luana an. Dann nahmen sie sie lachend in die Mitte und marschierten zurück auf den Hügel. Dort setzten sie sich aber nochmal für einen Moment in den Schatten der Bäume und assen von ihren Vorräten.

Der nächste Hügel war schnell erklommen und erstaunt sahen sie hinunter. Himmel, sehen wir eigentlich hinter jedem Hügel was anderes?? klang es erstickt von Garlan. Denn dieses Mal sahen sie vor sich nur Sand! Tja, so wird es uns nicht langweilig! Sharie blickte gelassen in die Ebene. Aber auf diesen Hügeln geht es bedeutend einfacher voran, als da unten!

Doch Luana folgte einem Impuls, den sie sich selber nicht erklären konnte. Sie stieg den Hügel hinab und ging in die Richtung zurück, von wo sie gekommen waren. Auf der Grenze, zwischen Sand und Grasland, standen wieder drei Steine. Ich werde verrückt! rief sie aus. Garlan, kannst du bitte die Karte bringen? Hier sind noch mehr Zeichen! Rasch ergänzte er die Karte und sie gingen wieder hinauf zu Sharie.

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BeitragVerfasst: 28.02.2008 - 19:50 
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Das ist doch irgendwie seltsam! Garlan sah sich um und betrachtete die Karte. Immer wieder schien er sie mit der Landschaft zu vergleichen. Was findest du seltsam? Dass hinter jedem Hügel eine andere Landschaft ist, oder dass es bei jedem Übergang Steine mit Zeichen zu geben scheint? wollte Sharie wissen. Doch Garlan zuckte nur mit den Schultern.

Sie verliessen diesen Hügel und erklommen den nächsten. Niemand von ihnen war wirklich überrascht, als sich eine Gerölllandschaft unter ihnen ausbreitete. Ich gehe nachschauen, ob es hier Steine hat und ihr ruht euch aus!

Luana sah Garlan entrüstet an. Denkst du wirklich, dass ich hier oben sitzen bleibe, während du dort unten Entdeckungen machst? Und mit diesem Satz hatte sie auch schon Garlan eingeholt und lief nun vor ihm her. Plötzlich erklang ein unheimliches Geräusch. Achtung! Passt doch auf! Steine!!! Garlan hörte Sharies Schrei und rannte los, holte Luana ein und zusammen kletterten und rannten sie in Richtung Wüste. Steine rollten, hüpften und polterten hinunter. Durch ihre hastigen Schritte losgebrochen. Das tosende Geräusch wurde immer lauter und Luana war bewusst, dass sie umkommen würden, sollten sie es nicht schaffen.

Nur knapp und nach Atem ringend erreichten sie den rettenden Übergang zur Sandwüste. Hier, genau dort wo sich die beiden Hügel berührten und wo sich die Landschaften änderten, stand ein einzelner, mannshoher Stein.

Luana, gehts wieder?
Jaja, alles klar!


Immer noch heftig atmend suchten sie das Symbol und trugen es auf der Karte ein. Lass uns schnell hier weg gehen. Das gefällt mir nicht! Diesmal schloss sich Luana ohne Widerrede an. Gemeinsam erklommen sie den Hügel ein zweites Mal und waren nach einiger Zeit wieder bei Sharie. Ich habe mir gedacht, dass wenn ihr überlebt, eine gute Mahlzeit gebrauchen könnt.

Luana sah Sharie dankbar an und setzte sich auf die Decke. Sharie hatte sich sehr viel Mühe gegeben und ein tolles Picknick zubereitet. Ok, es bleibt noch ein Hügel und eine neue Landschaft! überlegte Garlan. Ja, aber noch zwei Übergänge und was mit all diesen Symbolen geschehen soll weiss ich echt nicht! Luana sah ihre Gefährten fragend an.

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BeitragVerfasst: 02.03.2008 - 17:39 
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Nachdem sie sich eine Weile ausgeruht hatten, ging es zum letzten Hügel. Unter ihnen breitete sich eine Eislandschaft aus. Tja, dann haben wir ja jetzt fast alle Klimazonen zusammen. meinte Sharie.

Als Garlan forsch den Abhang herunter ging, wäre er fast auf dem Eis ausgerutscht. Leicht schlitternd schafften sie es nach unten zu kommen und fanden am Übergang zwischen Eislandschaft und Wüste – der einen ziemlichen Kontrast darstellte – wieder Steine. Diesmal waren es zehn im Kreis angeordnete. Auch hier trugen sie die Symbole wieder auf der Karte ein.

Und was fangen wir jetzt damit an? fragte Garlan und kratzte sich den Kopf.

Gibt es in dem Buch vielleicht einen Hinweis darauf, was passiert wenn man etwas mit den Symbolen…macht? fragte Luana und schaute Sharie über die Schulter, welche das Buch in den Händen hielt.

Sharie schüttelte nur den Kopf und warf das Buch zu Boden. Sie fühlte sich auf einmal ausgelaugt. Die Reise hierher hatte sie Menolly noch kein Stück näher gebracht! Garlan nahm das Buch auf und blätterte es langsam durch. Als ein vom Eis abgeleiteter Lichtstrahl auf eine der Seiten fiel, bemerkte er dass dort sehr dünn etwas hingeschrieben worden war.

Er runzelte die Stirn und hielt die Seite gegen das Sonnenlicht. Hier steht etwas… „Eine Schlange aus dem Meer sich wand, dann weiter kroch durch spitzes Steinland. Im Grase ihre Beute sie fand und starb in der Weiße von eisiger Hand. Doch mit dem schwarzen Nass sie sich verband und vollführte ein Wunder, nur wenigen bekannt.“

Was soll das denn bedeuten!? rief Luana völlig perplex.

Warte mal, ich hab da eine Idee… meinte Sharie. Sie schaute auf die Karte und tippte dann auf eines der Symbole. Auf einem der Felsen am Strand war das Symbol einer Schlange. Beim Geröllfeld waren eine Schlange und ein paar Wellen, die wohl Bewegung ausdrücken. Im Grasland war dann eine Schlange, die ein paar Beeren zu verschlingen schien. Und hier sahen wir eine Schlange, mit geschlossenen Augen, also offenbar tot. Lasst uns mal zum letzten Übergang gehen!

Sie begaben sich zum Übergang zur Seenlandschaft. Am Rand des schwarzen Sees fanden sie einen letzten, recht kleinen Stein auf dem eine Schlange und darüber ein von Strahlen umgebenes Dreieck eingemeißelt waren.

In Ordnung, es gibt also jedes dieser in dem seltsamen Gedicht erwähnten Symbole auf den Steinen und auch auf dem Buch. Doch was fangen wir jetzt damit an? fragte Garlan.

Ich frage mich, was passiert, wenn wir ein Symbol berühren… murmelte Luana und beugte sich zu dem Zeichen hinunter.

Warte! rief Garlan, der plötzlich einen Geistesblitz gehabt hatte. Das Gedicht erwähnt die Symbole in einer bestimmten Reihenfolge. In dieser sollten wir sie auch berühren!

Die drei sahen sich gespannt an und liefen so schnell sie konnten zum Strand zurück. Dort berührte Luana die aus dem Wasser kriechende Schlange, wodurch das Symbol kurz aufglühte. So gingen sie weiter vor, bis sie wieder an dem schwarzen See angekommen waren. Als Luana das letzte Symbol berührte, ging plötzlich ein Rumpeln und Dröhnen durch die ganze Welt und sie spürten, wie der Boden sich unter ihnen bewegte.

Dann fing das Wasser an Wellen zu schlagen. Es rauschte und dann tauchte plötzlich die weiße Spitze von etwas aus dem schwarzen Wasser auf. Langsam schob sich das Gebilde immer weiter hoch, bis es schließlich oben angekommen war. Es war eine helle, weiße Pyramide die im Sonnenlicht fast silbern zu strahlen schien. Eine schmale Brücke ohne Geländer führte vom Rand des schwarzen Sees zu einem düsteren Eingang.

Wow! rief Garlan und sah das Gebäude staunend an. Auch die anderen waren schwer beeindruckt. Dann schien Sharie wieder einen seltsamen Drang zu spüren, denn sie sagte: Los, das müssen wir uns genauer ansehen!

Als sie die Pyramide betraten, fiel ihnen im Licht ihrer Taschenlampen eine Gestalt auf, die in der Mitte des Raumes lag. Menolly? rief Sharie zaghaft. Doch die Gestalt antwortete nicht…

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BeitragVerfasst: 21.03.2008 - 15:38 
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Sie leuchtete etwas genauer auf die Gestalt und erkannte einen schmächtigen Mann in langer Robe der sie beängstigt ansah.

Wer seit ihr ?? fragte Sharie und senkte den Schein der Lampe etwas ab so das er nicht mehr blendete .

Erst zögerlich und dann immer vertrauter antwortete er Ich, Ich bin... Jorak, Hüter der Schlange ! Aber ich sollte euch wohl eher fragen wer ihr seit und was ihr hier macht

Wir suchen jemanden
erwiderte Luana und tratt einen Schritt auf Jorak zu.

Ach so , und wer soll das sein?? Ich bin hier seit Jahren der einzige der in diesem Teil der Welt lebt. Alle anderen sind lange fort und sie werden wohl auch nicht wieder kehren

Garlan überlegte kurz, sah noch mal auf seine Noticen und fragte: Seit ihr den immer nur in dieser Pyramide gewesen oder auch außerhalb. Wir suchen nämlich eine Frau die hier zu sein scheint, aber wir können sie nicht finden !!

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Die Geschichte geht weiter denn das letzte Wort wurde noch nicht geschrieben Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
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BeitragVerfasst: 21.04.2008 - 10:55 
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Ich war hier drin, aber ich weiß dass jemand hier war, genauso wie ich wusste dass ihr kommen würdet.

Garlan sah ihn verwirrt an, doch Jorak lächelte nur abwinkend, als würde er glauben dass sie es eh nicht verstehen könnten.

Setzt euch jetzt bitte hin. Ich habe euch eine Menge zu erzählen!

Sie folgten seiner Aufforderung und er begann: Diese Welt war einst die Stätte der Weisesten der Nerrimas. Hier schrieben sie die schönsten Welten und erfanden die erstaunlichsten Dinge. So zum Beispiel die Kristalle, in welche die Aufgestiegenen sich später begeben sollten oder auch das Amulett der vielen Farben.

Dieses Amulett wurde gehütet und falls die nicht aufgestiegenen einmal Schwierigkeiten haben sollten, konnten die Kristalle durch die Kraft des Amulettes gesprengt werden und die Seelen darin befreit werden.

Doch die Weisesten waren sich nicht sicher, ob es wirklich nur einen Hüter geben sollte und so schufen sie das Amulett der Schlange, das die gleiche Macht hatte und wählten einen Bewacher dafür.

Niemand außer den Weisesten und dem Bewacher wusste von dem Amulett der Schlange und auch nicht davon, was passieren konnte wenn beide Amulette vereint würden. Dabei würden nämlich nicht nur die Kristalle gesprengt und die Seelen zurückgebracht, sie bekämen auch ihre menschliche Form wieder und es würde ein Schutzgeist geschaffen, der sich den Richtigen unter den Hütern aussucht und ihm die Kraft verleiht die Zukunft zu sehen und damit das schlimme Schicksal abzuwenden, dass unserem Volk prophezeit wurde.

Möglicherweise hat dieser Schutzgeist sogar noch mehr Kräfte, doch darüber weiß ich nichts. Nun aber zu dem Grund warum ihr hier seid:

Die jetzige Hüterin des Amuletts der vielen Farben braucht ihre Freunde, um ihre Kräfte nutzen zu können. Eine davon sitzt hier, eine ist gerade wieder in Peihol und eine in D’ni. Wie ihr ja schon herausgefunden habt, können die Kräfte trotz der Distanz vereint werden.

Die Hüter des Amuletts der Schlange sitzen ebenfalls vor mir. Eure Schicksale haben euch zusammengeführt, damit ihr die Aufgabe erfüllt und die Nerrimas befreit. Am Besten wäre es natürlich, wenn ihr die Kräfte der Amulette vereinen könntet, aber dafür bedarf es nicht nur großer Kraft, sondern auch eines sehr hohen Preises.

Aber nun genug davon! Nehmt das Amulett nun an euch und geht nach Peihol, um die Aufgabe zu erfüllen!

Damit zog er ein Amulett mit einer grünen Schlange in der Mitte aus seinen Gewändern und reichte es Garlan und Luana. Die Beiden sahen ihn verwirrt an und Luana fragte: Wir sind die Hüter der Schlange?

Ja. Ich habe es nur für euch aufbewahrt.

Und was ist mit der Frau, die wir suchen, fragte Garlan.

Sie ist dort, wo auch ihr hinmüsst.

Die drei merkten, dass Jorak ihnen nicht viel mehr erzählen wollte. Sharie zog das Buch Peihol heraus und hielt es ihnen hin. Sie verbanden sich und dann sah Sharie noch mal Jorak an und sagte: Danke. Wir werden unsere Aufgabe erfüllen. Ihr könnt jetzt in Frieden ruhen, Jorak.

Dann verband auch sie sich und das Buch fiel auf den Boden und Jorak war wieder alleine.

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BeitragVerfasst: 22.04.2008 - 07:42 
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Währenddessen bei Hitana

Hitana wischte sich den Dreck von Händen und Knien und stand auf. Ein gut aufgehäufter Erdhügel lag nun vor ihr. Sie sah kurz zu den anderen herüber, die ein Stückchen von ihr entfernt standen und warteten, genauso wie sie es erbeten hatte. Dann schaute sie wieder auf das Grab hinunter.

Sie seufzte und schüttelte traurig den Kopf. Ein Jahr…so kurz war die Zeit mit ihm gewesen, bis dieses furchtbare Unglück ihrem Leben und ihrer Liebe ein radikales Ende gesetzt hatte.
Weinen konnte sie nicht. Noch immer dachte und bewegte sie sich fast mechanisch, ließ nicht zu dass die Gefühle auf sie einströmten.

Wieder kniete sie sich hin und berührte mit den Händen die Erde, als wollte sie irgendwie zu ihm durchdringen. Sie atmete tief durch und schloss die brennenden Augen. Es tut mir leid, Navret flüsterte sie.
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Sie hatten sich dazu bereit erklärt gehabt zusammen mit ein paar anderen Forschern einige unbekannte Zeitalter genauer zu erforschen. Getrennt hatten sie sich dann einzelne Bereiche angesehen. Hitana und Navret waren mit ihren speziellen Geräten auf unter der Erde liegende Katakomben gestoßen und wollten sich diese nun genauer ansehen.

Nachdem sie einen richtigen Eingang erfolglos gesucht hatten, beschlossen sie es mit einer Grabung zu versuchen. Erstaunlicherweise schien die Decke der Katakomben wirklich nur aus Erde zu bestehen und wurde wohl von Stützbalken gehalten. Navret hatte angefangen an einer Stelle zu graben und Hitana war gespannt hinter ihm stehen geblieben, um zu sehen worauf sie stoßen würden.

Dass der Boden sehr locker war, merkten sie erst kurz bevor es zu spät war. Die Erde um sie herum riss ein und aufgrund ihres schweren Gepäcks wurden sie sofort heruntergezogen und es ging alles so schnell, dass sie sich nirgendwo hatten festhalten können. Hitana sah jetzt noch die hektischen Abläufe vor sich.

Sie war heruntergerollt und hatte sich dabei ein paar Schrammen zugezogen und sich Hände und Knie aufgerissen. Von Navret hatte sie nichts sehen können. Als sie unten gelandet war und sich wieder aufgerichtet hatte, versuchte sie im dem düsteren Halbdunkel der Katakomben auszumachen, wo Navret war.

Ein paar Streifen Licht von oben ließen sie eine am Boden liegende Gestalt erahnen.
Sie schaltete ihre Taschenlampe ein und hätte sie fast fallengelassen als der Strahl über Navrets Gesicht glitt. Seine Augen waren geschlossen und unter seinem Kopf hatte sich eine Blutlache gebildet, die langsam größer wurde.

In diesem Moment musste sich so etwas wie ein „Notstandsprogramm“ in ihr eingeschaltet haben, denn sie hatte nichts weiter als ein unerträgliches Gefühl der Leere verspürt und hatte aber sonst ganz normal weiter gehandelt. Sie war zu ihm hingerannt und hatte seinen Kopf vorsichtig angehoben und auf ihren Schoß gelegt. Er atmete kaum noch und öffnete erst nach einer Weile langsam die Augen, um sie anzusehen.

Sie strich ihm ein paar Haare aus der Stirn und lächelte als er lächelte. Er schaffte es noch einen Arm zu heben und über ihr Gesicht zu streichen, dann richtete sich sein Blick auf etwas über ihm und wurde starr. Sie atmete tief durch und schloss seine Augen. Dann griff sie nach dem Walkie Talkie, dass sie alle dabei hatten und sprach mit ruhiger Stimme hinein.
Das gesamte Team muss sofort zu Quadrant 60/13 kommen. Es hat einen Unfall gegeben. Ein Toter und eine Verletzte. Die anderen waren nach etwa eine Stunde eingetroffen und hatten die beiden geborgen. Vorsichtig hatte man Navret nach oben getragen und war dann zurück nach D’ni gelinkt.
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Während der ganzen nächsten Zeit hatte Hitana keine einzige Träne vergossen, sondern stur weiter gehandelt. Nachdem die Heiler den Körper zurechtgemacht hatten, veranlasste sie dass Navret in seiner Heimat Peihol begraben werden sollte. Da sie Zugang zu Menolly’s Buch hatte, konnte sie zwei Heiler mit hinübernehmen, welche die Bahre mit Navret darauf trugen.

Im wieder aufgebauten Dorf der Trevat angekommen, wurden sofort alle zusammengerufen.
Hitana hatte sie dann gebeten ihren Teil der Bestattung alleine übernehmen zu dürfen und man hatte es ihr gewährt. Nun atmete sie tief durch und stand wieder auf. Sie hatte sich seit dem Unfall nicht einmal umgezogen oder gewaschen.

Ihr Gesicht war immer noch voller Schmutz unter dem Schrammen lagen, ihre einst helle Kleidung hatte eine ganz andere Farbe angenommen, an den Knien und auf dem linken Oberschenkel klebte vertrocknetes Blut. Jetzt wischte sie sich das wirre Haar aus der Stirn, schaute dann auf Navrets Grab hinunter und sagte etwas, dass sie einst bei der Beerdigung ihrer Mutter vor vielen Jahren gehört hatte.

Aus dem Staub wurdest du genommen, in den Staub kehrst du zurück. Möge Gott dich gnädig aufnehmen und beschützen. Amen. Dann drehte sie sich noch einmal zu den anderen herum, nickte kurz und ging dann weg. Sie wollte nicht zusehen wie die anderen ihre Trauerzeremonie hielten.

Sie lief eine ganze Weile, bis sie zu einem kleinen See kam. Dort setzte sie sich unter einem alten Baum hin und starrte eine Weile einfach nur auf die glatte, im Sonnenlicht glitzernde Fläche hinaus. Dann ging sie ans Ufer, kniete sich hin und tauchte die Hände vorsichtig in das eiskalte Wasser. Sie wusch sich so gut sie konnte und kehrte dann ins Dorf zurück. Jemand musste ihr helfen die Wunden zu versorgen.

Gregor nahm sie bei sich auf und seine Frau kümmerte sich um Hitanas Wunden und gab ihr dann etwas zu Essen. Sie stocherte jedoch nur ein bisschen darin herum und bekam kaum einen Bissen herunter. Gregor schien zu spüren, dass sie auch nicht reden wollte und ließ sie daher bald nach oben gehen, damit sie sich ausruhen konnte.

Hitana legte sich auf das Bett, doch einschlafen konnte sie nicht. Sie wusste, dass die Bilder zurückkehren würden, wenn sie nur die Augen schloss und obwohl sie nun spürte wie erschöpft sie war, konnte sie doch nicht zur Ruhe kommen. Plötzlich spürte sie die Präsenz von jemandem im Raum und erschauerte.

Sei gegrüßt, Hitana sagte dieser Jemand und Hitana runzelte die Stirn, als sie die Stimme erkannte. Es war Voranu!

Was willst du denn hier fragte sie leicht gequält.

Ich will dir helfen. Es ist Zeit, dass du deiner Bestimmung folgst.

Wer entscheidet darüber wann es Zeit ist? Und außerdem: Du kannst mir sicher nicht helfen! Niemand kann das…

Du gibst dem Schöpfer die Schuld an Navrets Tod nicht wahr? Aber der Schöpfer hat damit nichts zu tun gehabt. Manche Dinge passieren einfach, weißt du? Es war auch nicht Teil des Plans dich zu deinem Ziel zu bringen. Aber vielleicht wird es für dich leichter, das zu tun was du tun musst, nun da er tot ist.

Und wenn ich es nicht tun will?!

Dann wirst du zulassen, dass ein ganzes Volk untergeht. Pass auf, ich werde dir alles erzählen!

Und so sagte er ihr, dass sie die Einzige war welche die Kraft der beiden Amulette verbinden konnte und damit den Schutzgeist rufen konnte. Und er erzählte ihr von dem Preis den sie dafür zahlen müsse und sie verstand, warum er dachte dass es durch Navrets Tod leichter für sie sein würde.

Lange Zeit danach herrschte ein gemeinsames Schweigen. Voranu stand ruhig da und sah sie mit seinen sanften Augen an und sie saß da und starrte aus dem Fenster. Dann atmete sie tief durch und sagte: Ich werde es tun.

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Das Finale

Sharie, Garlan und Luana standen wieder auf dem vertrauten Boden Peihols, doch sie wussten nicht so recht wie es jetzt weiter gehen sollte. Menolly war nicht in der Hütte ihrer Mutter und auch Vamir, der immer mal wieder dort nach dem Rechten gesehen hatte, hatte sie seit damals nicht mehr gesehen.

Die Forscher erkannten erschrocken, dass sie schon wieder fast ein Jahr lang unterwegs gewesen waren. Was mochte in der Zwischenzeit wohl geschehen sein? Luana schlug vor, dass sie ins Dorf der Trevat gehen sollten und sich etwas ausruhen sollten, bevor sie weiter nach Menolly suchten. Sharie war sogar einverstanden damit.

Sie waren alle überrascht Hitana in Gregor’s Gasthaus vorzufinden. Die junge Frau begrüßte sie, als ob sie sie schon erwartet hätte und die Forscher bekamen nach langer Zeit endlich mal wieder eine ausgiebige Mahlzeit zum Essen. Dann fragte Sharie Hitana, ob sie mit Navret auf Urlaub hier war und Hitana’s Gesicht verfinsterte sich. Sie erzählte ihnen von Navrets Tod, aber noch nicht von Voranu.

Die drei bekundeten ihr Beileid und erzählten dann was ihnen so im letzten Jahr passiert war. Als sie damit endeten, dass sie vor einer Aufgabe standen von der sie im Prinzip nicht wirklich wussten was sie zu tun hatten, lächelte Hitana leicht und sagte: Da kann ich euch glaube ich mehr erzählen.

Sie berichtete von dem was Voranu ihr gesagt hatte, ließ aber einen bestimmten Teil dabei aus, da sie nicht mit ihnen darüber reden wollte und als sie fragten, ob sie wüsste was der Preis sei, schüttelte sie verneinend den Kopf.

Endlich machten einige Dinge Sinn! Sharie war nur deswegen von dem Buch in die Welt von Jorak angezogen worden, weil dies ein Weg auf ihrer Schicksalslinie war. Garlan und Luana waren nur deshalb in D’ni gelandet, weil auch sie den „Ruf“ gehört hatten. Menolly war wahrscheinlich wieder zurück in Peihol, weil auch sie innerlich wusste, dass es Zeit war die Aufgabe zu erfüllen.

Und so waren sie nun wieder fast alle vereinigt und sahen einer ihrer größten und schwersten Aufgaben entgegen. Aber sie hatten keine Angst, denn sie hatten einander und sie waren auch sehr aufgeregt, ob des unglaublichen Abenteuers dass nun möglicherweise sein Ende finden würde.

Einige Tage später machten sie sich auf den Weg Menolly zu suchen. Dabei verließen sie sich ganz auf ihr Gefühl und es funktionierte tatsächlich. Sie entdeckten sie in den Kristallwäldern, wo sie ziellos umherwanderte. Sie war natürlich auch froh alle ihre Freunde wieder zu sehen, aber man merkte ihr auch an, dass sie von der Aufgabe wusste und etwas Angst davor hatte.

Sharie nahm Menolly an der Hand, Garlan und Luana nahmen sich ebenfalls an der Hand und Hitana stand zwischen den beiden Paaren und hielt je eine von Sharie’s und eine von Luana’s Händen.

Sie schlossen die Augen und konzentrierten sich. Die Amulette begannen zu glühen und sie spürten wie die Kräfte sie erfassten. Hitana in der Mitte verzerrte das Gesicht, Sharie und Menolly fingen an zu zittern und Garlan und Luana stöhnten leicht auf. Die Farben flossen zusammen und strömten dann in einem Schwung aus. Um sie herum zersplitterten alle Kristalle des Waldes, hunderte Seelen leuchteten auf und verwandelten sich in reale Menschen und dann war für einen Moment ein goldenes Wesen zu sehen, dass zwischen den Paaren hin und her zog und sich schließlich Menolly aussuchte.

Ein Schlag erfasste die Gruppe und sie fielen alle hin. Der Bann war gebrochen, die Aufgabe erfüllt. Eine Weile herrschte Stille. Die wiedererweckten Menschen schienen nicht so recht zu wissen, was geschehen war oder wo sie waren. Schließlich versammelten sie sich um die Forscher, die immer noch reglos da lagen.

Dann kam Bewegung in die Gruppe. Garlan regte sich zuerst, dann kam auch Luana wieder zu Bewusstsein. Sie waren beide bleich und sahen ziemlich fertig aus, aber mit der Zeit kamen ihre Kräfte wieder zurück. Ihr Amulett war allerdings verschwunden.

Sharie und Hitana regten sich immer noch nicht. Menolly stand langsam auf und ihre Augen flackerten, als sie sich daran erinnerte wie sie davon geträumt hatte, dass Sharie etwas zustoßen würde. Dann spürte sie etwas, dass sich in ihr regte und sie berührte Sharie’s Stirn und nach kurzer Zeit rührte auch sie sich.

Garlan und Luana starrten Menolly fassungslos an. Was ist fragte diese verwundert und sah an sich hinunter. Aus dem Amulett der Farben war jetzt eines geworden, dass ein schlangenartiges, geflügeltes Wesen zeigte, dass von Steinen in blau, rot, gelb und grün umrandet war. Außerdem schien Menolly irgendwie zu leuchten.

Nun sahen aber alle zu Hitana, die sich immer noch nicht bewegt hatte. Menolly ging auch zu ihr und wollte gerade eine Hand auf ihre Stirn legen, als eine Hand sie davon abhielt. Die Augenlider zitterten und dann sah Hitana sie an und lächelte doch tatsächlich.

Lass nur. Ich habe meine Bestimmung erfüllt und ich zahle den Preis ohne zu zögern. So bin ich wenigstens bald wieder mit meinem Liebsten zusammen sagte sie mit schwacher Stimme.

Erschrocken sahen die Anderen sie an. Jetzt verstanden sie, was der Preis war. Doch Menolly respektierte Hitana’s Wunsch und nahm die Hand wieder weg. Die junge Frau schloss wieder die Augen und einen Moment später hörte sie auch auf zu atmen. Lange schwiegen die Forscher traurig, dann bemerkten sie die Leute um sich herum und sahen sie an.

Die Nerrimas sahen sie ebenfalls an und plötzlich rief Menolly: Mutter?! Du lebst?

Eine Frau in der vordersten Reihe lächelte und nickte. Menolly stürzte in ihre Arme und fing an zu weinen. Ihre Mutter streichelte sie beruhigend und sagte dann: Ja ich lebe wieder, denn als ich starb fuhr auch ich in die höhere Existenz auf und nun kehre ich wieder zurück. Und ich bin sehr stolz auf dich mein Kind! Du hast es tatsächlich geschafft uns zu befreien.

Menolly löste sich von ihr und schüttelte den Kopf. Ohne meine Freunde hätte ich es nie hingekriegt. Aber da ist noch etwas: Es gab zwei Amulette, Mutter und…naja ich glaube irgendwas ist mit mir passiert als die Kräfte vereint wurden.

Ihre Mutter nickte und sagte: Ja, wir haben es gesehen. Nun…jetzt wo alles wieder in Ordnung ist, wird es Zeit das du deinen Platz einnimmst.

Plötzlich sah Menolly traurig aus. Sie blickte zu ihren Freunden herüber und wusste nicht so recht, wofür sie sich entscheiden sollte. Einerseits war sie sehr glücklich ihre Mutter wieder zu haben, andererseits wollte sie ihre Freunde nicht einfach zurücklassen. Sie wusste, wenn sie jetzt mit den Nerrimas ging, würde sie möglicherweise nie wieder ihre Freunde sehen.

Mutter, jetzt wo du wieder da bist…kannst du da nicht diese Kräfte an dich nehmen und auf die Nerrimas aufpassen? Weißt du, es ist nicht so dass ich mich vor meiner Aufgabe drücken will, aber ich will sie verstehen lernen und ich will auch Zeit mit meinen Freunden verbringen.

Zum Glück lächelte ihre Mutter und sagte: Das kann ich gut verstehen, Menolly. Dann lass uns jetzt die Übertragung durchführen.

Sie nahmen sich an den Händen und schlossen die Augen. Für einen kurzen Moment leuchteten beide auf, dann war das vorherige Glühen von Menolly abgefallen. Sie reichte ihrer Mutter noch das Amulett und ging dann zu ihren Freunden zurück.

Garlan hob Hitana hoch und gemeinsam begaben sie sich zurück ins Dorf der Trevat. Dort bereiteten sie alles vor und ließen Hitana schließlich neben Navret begraben. Einige Tage später fand ein offizielles Treffen der drei Gruppen statt und sie erklärten sich bereit wieder ein Volk zu werden.

Nach einer Weile kehrten die Forscher auch wieder nach D’ni zurück. Garlan verschrieb sich dem Studium der D’ni und kehrte erst ein Jahr danach nach Navarra zurück, wo er allen von seiner Entdeckung erzählte und auch dort weiter in den Ruinen forschte.

Sharie, Luana und Menolly machten erst mal zusammen Urlaub. Dann und wann kehrten sie wieder nach Peihol zurück, um zu sehen wie die Dinge standen. In die verlorene Stadt war inzwischen auch wieder Leben eingekehrt.

Noch lange nach diesem Abenteuer würden sie sich daran erinnern und obwohl es wirklich sehr erschöpfend gewesen war, konnten sie bald wieder den Drang spüren weiter zu forschen und bestätigt zu sehen, dass das Ende noch lange nicht geschrieben war…

Ende

_________________
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possiet

Hitana Mikoyan (SL) , Hitana Jadurian (GW)


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